Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)
Rücken. »Wir müssen Südafrika vor diesem Schicksal bewahren.«
Eine tiefschwarze Windhose raste von Osten heran, begleitet von zuckenden Blitzen. Der Tag wurde schlagartig zur Nacht.
Kapitel 6
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Masuku
Sie hatten dem Sturm ausweichen müssen und daher erheblich mehr Treibstoff verbraucht, als vorgesehen war.
In Musina, der nördlichsten Stadt Südafrikas, legten sie bei der dortigen Militärgarnison eine Zwischenlandung ein, um den Hubschrauber aufzutanken. Danach war der Weiterflug reibungslos verlaufen. Die Probleme begannen erst kurz vor dem Ziel.
Der Hubschrauber stürzte den grauen Steilhang des Tafelbergs hinab. Direkt auf das Häusermeer Kapstadts zu.
Adam klammerte sich an einem Haltegriff fest.
Die Triebwerke stotterten, setzten kurz aus und sprangen wieder an.
Delani starrte seinen Freund entsetzt an. »Was ist hier los?«, schrie er.
»Bleib ruhig, Kleiner! Alles ganz normal!«, schnauzte ihn ein Soldat an. »Das ist einer der letzten einsatzfähigen Hubschrauber! Das Ding ist über dreißig Jahre alt, da gibt es schon mal das eine oder andere Problem.«
Adam sah durch ein Fenster, wie die Dächer der Stadt auf ihn zurasten. Der Hubschrauber neigte sich zur Seite und überflog trudelnd eine Straße. Menschen starrten mit offenen Mündern in die Höhe.
Der Rumpf pflügte durch die Äste eines Baumes, dann tauchte ein verwilderter Park auf. Kinder rannten in Panik davon. Nur noch wenige Meter trennten den Hubschrauber vom Erdboden.
»Festhalten!«, tönte Mr Millers Stimme aus dem Cockpit.
Der Militärhubschrauber setzte auf, machte einen kurzen Sprung und landete krachend auf dem Rasen. Irgendwo verbog sich Metall mit infernalischem Kreischen. Dann gab es einen heftigen Ruck, der Adam durch den halben Frachtraum schleuderte.
Er landete direkt vor den Stiefeln eines Soldaten. Der Mann half ihm hoch und grinste. »Miller hat es hingekriegt. Nicht schlecht für einen Kerl im weißen Anzug, was?«
»Jemand verletzt?« Das war die Stimme von Sergeant Lakota.
Nia blutete ein wenig aus der Nase. Sie machte einen völlig geistesabwesenden Eindruck. Der Flug und der Beinahe-Absturz hatten ihr schwer zugesetzt.
Mr Miller kam aus dem Cockpit. Eine Strähne seines schwarzen Haares hatte sich aus der perfekten Frisur gelöst und war ihm in die Stirn gerutscht. Seine Miene zeigte keinerlei Anzeichen von Aufregung. »Die Landung wurde sicher bemerkt, ich nehme an, dass schon Rettungsfahrzeuge unterwegs sind.« Er deutete auf Adam und Virginia Zimunga. »Sie begleiten mich.«
Die Zauberin wandte sich an Sergeant Lakota, der das bewusstlose Mädchen in den Armen hielt. »Passen Sie gut auf sie auf. Wir lassen einen Krankenwagen kommen.«
Adam stieg aus dem Hubschrauber. Sein Herz klopfte. Er war für den Moment einfach nur unglaublich erleichtert, wieder unversehrt in seiner Heimatstadt angekommen zu sein.
»Das war eine tolle Leistung«, sagte er zu Mr Miller.
»In der Tat«, erwiderte Miller, brachte seine Frisur in Form und kläffte eine Gruppe neugierig näher kommender Jugendlicher an. »Haut ab! Hier gibt es für euch nichts zu sehen!«
Mehrere Einsatzfahrzeuge näherten sich mit eingeschalteten Sirenen.
***
Henri Dannerup schaltete das Radio ein.
Aus dem Hintergrund tönte die Stimme eines Nachrichtensprechers.
»Die aktuellen Nachrichten:
Nach der Zusage von Innenministerin Masuku, die Lebensmittelrationierungen teilweise aufzuheben, hat sich die Lage in Johannesburg weitgehend beruhigt.
Auch heute wurden in Kapstadt die Gespräche mit der großbrasilianischen Regierungsdelegation unter Führung von General Cardoso fortgeführt. Cardoso bot Südafrika militärische Unterstützung an, um, wie er es bezeichnete, einen starken Überlebenspakt gegen das weltweite Chaos, das beide Staaten bedroht, zu schmieden. Vor einer Stunde kehrte die Delegation an Bord des U-Boots Humberto Branco zurück.
Eine Meldung vom Sport: Das Polo-Team von …«
Henri Dannerup schaltete mit einem verächtlichen Schnaufen das Radio aus. Er wog über hundertfünfzig Kilo und hatte für Sport noch nie etwas übrig gehabt. Mit nackten Füßen ging er auf den winzigen Balkon und blickte auf den Ozean. Aus der Höhe der vierten Etage des einst noblen Apartmenthauses schien das Meer nahezu unbewegt und breitete sich jenseits der verwaisten Fahrspuren der Schnellstraße wie ein dunkler Spiegel aus.
Ein paar Hundert Meter weiter links konnte er das U-Boot der Brasilianer im Hafen sehen. Ein gigantisches Ungetüm,
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