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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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gegeben. Heilkundige Frauen. Viele verfügen über besondere Begabungen. Sie können Gedanken lesen, Menschen und Tiere beeinflussen und vieles mehr. Es ist nur eine Frage der Bezeichnung. Ich bevorzuge die Bezeichnung Zauberin.«
    »Ich grüße Sie!« Casablanca überkreuzte die Arme vor ihrer Brust und senkte kurz den Kopf. »Zauberin. Ich habe es mir gleich gedacht, als ich Sie sah.«
    »Und Ihr Name ist Casablanca?«, fragte Shawi.
    Die Frau streckte ihre rechte Hand aus und stoppte sie wenige Zentimeter vor Shawis Gesicht. Shawi rührte sich nicht von der Stelle.
    »Du sagtest, dass man Haughey nicht trauen kann. Was ist mit mir, Kind?«
    »Sie sind ehrlich. Keine Lügen«, erwiderte Shawi.
    Casablanca zog die Hand zurück. »Mach weiter so, Mädchen. Du wirst dich schnell weiterentwickeln. Aber du hast mich nach meinem Namen gefragt.« Sie machte eine kurze Pause. Alle konnten sehen, dass es ihr schwerfiel weiterzureden. »Ich habe den Namen meines Geburtsortes angenommen. Zwei Jahre habe ich gebraucht, um mich nach Südafrika durchzuschlagen. Es hieß, hier wäre alles gut. So wie früher.«
    »Warum haben Sie Ihre Heimat verlassen?«, fragte Adam. »Angeblich soll es dort gar nicht mal so schlecht sein, habe ich gehört.«
    »Das war einmal.« Die Hexe Casablanca lachte verbittert auf. »Aber es sind Seuchen ausgebrochen. Es gab so viele Tote, dass die Leichen einfach ins Meer geworfen wurden, bis man das Wasser nicht mehr sehen konnte. Dieses Lager ist besser als jeder Ort, den ich auf meiner Flucht gesehen habe. Viel besser.«
    Paco warf mit einer Schraube nach den Möwen. Sie flatterten einen halben Meter in die Höhe und ließen sich dann wieder auf der Ankerwinde nieder. Ihre Knopfaugen funkelten Paco böse an. Die Vögel machten den Eindruck, als würden sie überlegen, wie sie es dem Jungen heimzahlen konnten.
    »Warum wollte Haughey Sie töten?«, fragte Virginia Zimunga.
    »Er spielt sich als Vorkämpfer für den Glauben auf«, erwiderte Casablanca. »Hexen seien Verbündete des Teufels. Das übliche Gewäsch.« Sie verzog angewidert das Gesicht. »In Wirklichkeit stören wir ihn bei seinen Geschäften.«
    »Was für Geschäfte sind das?«
    Paco rückte ganz nah an die Hexe. »Er verkauft den Leuten alles, was sie haben wollen. Vorausgesetzt, die können irgendwie dafür bezahlen.«
    Casablanca strich dem Jungen über das zottelige Haar. »Richtig. Vor allem Medikamente und Drogen. Wir Hexen können die Menschen auf andere Weise heilen.«
    »Also gibt es hier noch mehr wie Sie?«, wollte Shawi wissen.
    Paco kam der Hexe zuvor: »Sie haben sogar ein eigenes Lazarett. In einem anderen Schiff. Ganz in der Nähe.«
    »Könnten wir es sehen?«, fragte Virginia Zimunga. Casablanca nickte zustimmend, und als Adam und Shawi die Zauberin verwundert ansahen, flüsterte sie: »Irgendwo müssen wir doch mit der Suche anfangen.«
    »Also los, gehen wir!« Casablanca stand auf und ließ die Strickleiter an der Bordwand herunter.

Kapitel 10
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Das Lazarett der Hexen
    Das Lazarett der Hexen war in einem Containerschiff untergebracht. Das Heck des zweihundert Meter langen Schiffs wurde von den salzigen Wogen des Atlantiks umspült. Der Bug war rauchgeschwärzt, die ehemals weiße Farbe hatte Blasen gebildet und war an vielen Stellen geplatzt. Mit Schweißbrennern war eine Öffnung in den Rumpf geschnitten worden. Drei junge Männer mit schwarzen Locken bewachten den Eingang. Sie hoben ihre Knüppel. Messer steckten in ihren Hosenbünden.
    »Alles in Ordnung!«, rief ihnen Casablanca entgegen.
    Die Männer betrachteten Adam, Shawi und die Zauberin mit unverhohlener Skepsis, machten aber den Weg frei.
    »Hier hat Haughey nichts zu melden«, erklärte die Hexe. »Dieser Bereich wird von den Nordafrikanern beherrscht.«
    Casablanca führte sie über steile Treppen auf ein Zwischendeck. Vor ihnen lag ein Korridor mit Kabinen links und rechts. Ein paar Lampen spendeten trübes Licht. Die elektrische Anlage des Schiffs musste noch zum Teil funktionsfähig sein. Die Luft roch nach menschlichen Ausdünstungen und Dieselöl.
    Casablanca öffnete eine Tür mit den Worten: »Unsere Entbindungsstation.«
    Die Kabine war im Gegensatz zum Rest des Schiffs absolut sauber. Es gab acht Betten. Frauen aller Hautfarben lagen mit ihren Neugeborenen darin.
    »Wir tun, was wir können. Aber dagegen kommen wir nicht an.« Die Hexe ging zu einem Bett und hob behutsam die Decke. Mutter und Kind schliefen fest.
    »Diese Mutter und ihr Kind

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