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Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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September schließlich hatte Sorjonen seine Prü-fungen abgelegt und die Forschungsarbeit abgeschlossen, die Dissertation war gedruckt. Die Verteidigung sollte im kleinen Festsaal der Universität Helsinki stattfinden. Als Kustos, also Überwacher der Veranstaltung, fungierte Professor Reijo Korpeinen. Sorjonen war ein wenig nervös, kein Wunder, denn er war nicht an die akademischen Bräuche gewöhnt. Dass seine Kenntnisse ausreichten, daran zweifelte er nicht, schließlich hatte er mehrere Monate für die Studien aufgewendet. Ur-sprünglich hatte er geglaubt, in drei oder vier Wochen mit allem fertig zu sein, aber das Fachgebiet war dann doch umfangreicher als gedacht, sodass es erst jetzt im Herbst zur feierlichen Verteidigung kam.
    Seppo Sorjonen trug einen schwarzen Frack und eine weiße Weste. Der Opponent, Professor Nils-Olle Nordenswan, war ebenfalls feierlich gewandet, ebenso das Publikum. Eeva Kontupohja trug ein schwarzes Vormit-tagskleid ohne Hut. Der Kustos und der Opponent hielten ihre Doktorhüte in den Händen, als sie hinter Sorjonen den Festsaal betraten. Etwa fünfzig Zuhörer waren erschienen, die Stimmung war erwartungsvoll und akademisch aufmerksam.
    Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, verkündete der Kustos Professor Korpeinen:
    »In der Eigenschaft des von der Medizinischen Fakul-tät der Universität bestellten Kustos erkläre ich die Verteidigung der Doktorarbeit von Lizenziat Seppo Kalevi Sorjonen für eröffnet.«
    Sorjonen hielt im Stehen seine lectio praecursoria, sprach klar und deutlich, und anschließend sagte er, um einen feierlichen Ton bemüht:
    »Ich bitte Sie, verehrter Herr Professor Nordenswan, als der von der Medizinischen Fakultät bestimmte Opponent nun die Bemerkungen zu äußern, zu denen meine Dissertation Ihrer Meinung nach Anlass gibt.«
    Der Opponent würdigte in seiner Abhandlung zu-nächst die bahnbrechende Bedeutung, die die Dissertation für die vergleichende Untersuchung der elektrischen Gehirnfunktionen von männlichen Affen und weiblichen Menschen besaß. Er hob, völlig zu Recht, hervor, dass sich erregte Gorillas ganz anders verhielten als weiße Frauen in der gleichen klinischen Situation.
    In der eigentlichen Debatte ging der Opponent zu-nächst auf einige allgemeine methodische Fragen ein, wobei er die tragbaren Messgeräte als Ausdruck des technischen Fortschritts und die Routine des Doktoran-den im Umgang mit ihnen lobend hervorhob. Bei der detaillierten Betrachtung dann erwähnte er einen Fall, bei dem ein Pavian die Elektroden von seinen Schläfen gerissen und sie anschließend aufgefressen hatte. Eine solche Reaktion hatte keine einzige der untersuchten Frauen gezeigt.
    Nach dreistündiger wissenschaftlicher Diskussion er-hob sich der Opponent Professor Nordenswan und gab sein endgültiges Urteil ab. Seppo Sorjonen lauschte, ebenfalls stehend, diesen entscheidenden Worten, dann antwortete er kurz und sprach dem Opponenten seinen Dank aus. Anschließend wandte er sich ans Publikum und sagte:
    »Ich fordere die Anwesenden, die gegen meine Dissertation Einwände erheben möchten, hiermit auf, beim verehrten Kustos ums Wort zu bitten.«
    Niemand hatte gegen Seppo Sorjonens verdienstvolle Dissertation etwas einzuwenden. Also stand der Kustos seinerseits auf und beendete die Veranstaltung.
    Seppo Sorjonen war nun Doktor der Medizin. Es war hart gewesen, und es hatte gedauert, aber Fakt ist, dass ein fauler und dummer Mensch keinen akademischen Grad erlangt. Sorjonens Doktorhut hatte Aatamis und Eevas Firma 12,8 Millionen Mark gekostet, das ist eine enorme Summe, doch andererseits auch eine angemessene, wenn man an die Bedeutung der Medizin für das Wohlergehen der ganzen Menschheit denkt.
    Das Mittagsmahl mit anschließender Feier fand in Hvitträsk statt, wohin sich der frischgebackene Doktor, der Opponent, der Kustos und die übrigen Teilnehmer begaben. Auch viele der an der Untersuchung beteiligten Frauen aus der ganzen Welt waren eingeladen worden, sie alle bekamen zur Erinnerung die soeben erfolgreich verteidigte Dissertation geschenkt. Die Affen glänzten durch Abwesenheit.
    Aatami Rymättylä erhielt mitten in der Feier ein Telegramm von General Motors, in dem der Vorstand dieses riesigen Autokonzerns den Wunsch äußerte, Verhandlungen über den Kauf einer Akkulizenz zu führen. Aatami erinnerte sich jedoch an das schäbige Verhalten eben dieses Konzerns in Uusikaupunki, als nämlich GM die Produktion des Opel Calibra aus Finnland abgezogen

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