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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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verkünden, wäre nun der rechte Zeitpunkt.“ Langsam hob sie den Blick.
    „Und Sie glauben, dass Stephen Bond eine so freizügige Person heiratet?“
    Unter seinem durchdringenden Blick wurde es Emily heiß. „Ich glaube nicht, dass solch böse Gerüchte entstehen, nur weil wir, Sie und ich, gemeinsam gesehen wurden.“
    „Sie wissen doch, dass ich nicht darauf anspielte.“
    Emilys Wangen glühten. „Das wird Stephen nie wissen … außer Sie oder Devlin sagen es ihm.“
    „Aber sicher wird er es wissen. Spätestens in der Hochzeitsnacht.“ Mit wildem Blick sah er sie an. „Oder er weiß es schon?“, murmelte er. „Sind Sie vielleicht auch Mr. Bond leidenschaftlich zugeneigt? Oder reizte Sie damals bei Devlin nur die Vorstellung, Viscountess zu werden?“

16. KAPITEL

    „Wie können Sie es wagen!“
    Emily wurde fast übel, so gedemütigt fühlte sie sich. Empört marschierte sie auf ihn zu und starrte ihn wütend an. „Als ich mich in Devlin verliebte, war ich noch sehr jung. Er war meine erste Liebe, und es gelang ihm, mich durch Versprechungen zu verführen.“ Sie rang nach Atem, ehe sie fortfuhr: „Heute bedaure ich zutiefst, dass ich mich von seinen Lügen hinters Licht führen ließ, doch wird mir so etwas nicht wieder passieren, denn ich bin nicht mehr das naive, törichte Mädchen von damals.“ Hochmütig warf sie den Kopf in den Nacken und sah ihm in die Augen. „Dass Sie den Nerv haben, mir Moral predigen zu wollen! Sie sind selbst nicht eben ein Muster an Tugend. Ob Mrs. Emerson wohl weiß, wie unbeständig Sie sind?“
    „Das ist völlig unerheblich“, erwiderte er kühl.
    „Und das bestätigt meine Meinung über Ihren Charakter, Mr. Hunter! Wie schändlich, dass Sie so wenig Respekt für die Gefühle der Frau zeigen, die Sie lieben!“
    „Sie wissen nicht, wovon Sie reden, Miss Beaumont, und Sie sollten sich besser aus meinen Liebesaffären heraushalten.“
    „Nur zu gern, wenn Sie das umgekehrt ebenfalls täten.“
    Kampflustig funkelten sie einander an, und erst als er keine Anstalten machte, sich zu verabschieden, senkte Emily den Blick und sagte: „Es besteht keine Notwendigkeit für Sie, länger zu bleiben, und falls Ihr Gewissen etwas Gegenteiliges sagt, will ich Sie beruhigen. Vermutlich kennen Sie meine Gefühle für Sie. Ich würde Sie nicht einmal heiraten, wenn ich stattdessen mein Brot auf der Straße verdienen müsste.“
    „Und bestimmt wäre Devlin Ihr eifrigster Kunde“, warf Mark höhnisch hin. Als sie empört aufkeuchte, hob er nur verächtlich einen Mundwinkel – doch unter seiner blasierten Ruhe kochte unbeherrschbare Eifersucht. Was er so sehr gefürchtet hatte, stimmte wirklich. Die Frau, zu der er in Liebe entbrannt war, hatte sich einem Mann hingegeben, den er zutiefst verachtete. Doch er gestand sich ein, dass es ihm genauso wenig gefallen würde, wenn der anständige, nette Stephen Bond sie entjungfert hätte. Er konnte das primitive Bedürfnis nicht unterdrücken, bei der Frau, die er liebte, der Erste sein zu wollen, und das verhärtete seinen Sinn und ließ ihn derb antworten: „Mag sein, dass Sie mich nicht mögen, mein Schatz, aber was tut das schon? Wissen wir nicht beide, dass wir Zuneigung außen vor lassen und uns gleich auf Leidenschaft konzentrieren können?“
    Emily wurde es ganz heiß, und sie wandte sich, um eine Antwort verlegen, von ihm ab. Wie grausam von ihm, offen auf die ungeheure körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen anzuspielen. Noch ehe sie gemerkt hatte, dass ihre Gefühle für ihn im Wandel begriffen waren, hatte sie die Verlockung seiner kraftvollen männlichen Persönlichkeit gespürt. Und obwohl seine verletzenden Worte ihr noch in den Ohren hallten, sehnte sie sich dennoch nach der bittersüßen Erregung, die er in ihr wecken konnte.
    Ihr nämlich hatte es an Ehrlichkeit gemangelt – sich selbst gegenüber! Noch vor wenigen Tagen hätte sie sich einreden können, ihn zu verabscheuen, heute jedoch nicht mehr. Trotz der Beleidigungen, die er ihr an den Kopf geworfen hatte, gefiel er ihr außerordentlich gut. In Wahrheit fürchtete sie, ihn zu lieben. Genauso wenig jedoch, wie sie damals zugelassen hatte, dass Devlin die Ehe mit ihr aufgezwungen wurde, würde sie heute Marks Frau werden, wenn er sie verachtete. Irgendeine andere Lösung musste her, noch ehe Mrs. Pearson nach London zurückkehrte.
    „Soll ich Ihnen vielleicht beweisen, wie gut wir zusammen passen? Es wäre mir das größte Vergnügen, Ihnen jeden

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