Adelshochzeit 2
jammerte Emily leise. Bestimmt fand er nun, dass sie sich gerade als Kokotte erwiesen hatte und nicht als sittsame Braut eines Edelmannes.
Sanft tupfte er einen Kuss auf ihre roten Lippen und murmelte: „Das werde ich dir nun zeigen.“ Doch anstatt sein stürmisches Werben fortzusetzen, zog er geschickt den Stoff ihres Oberteils zurecht und schloss bedächtig die Knöpfe ihres Kleides. Dann griff er in die Tasche seines Gehrocks und zog eine kleine Schachtel daraus hervor. Er schlug den Deckel zurück und präsentierte Emily den Inhalt. Auf seidenem Bett funkelte und glitzerte ein prachtvoll geschliffener Brillant und versprühte sein Feuer im Kerzenlicht. „Den hatte ich schon heute Vormittag dabei. Aber ich bekam ja nicht einmal die Chance, ihn dir zu geben“, sagte er trocken.
Emily stockte der Atem. Sie war so hingerissen von diesem umwerfenden Verlobungsring, dass sie sogar vergaß, sich Gedanken darüber zu machen, wie geschickt ihr Liebster mit Damenkleidung umzugehen wusste.
„Ach, wie wunderschön“, seufzte sie, und während sie ihr Geschenk bewunderte, bewunderte er das seine – seine Braut. Ihr Kleid war zerdrückt, ihr blondes Haar zerzaust und ihr Mund von seinen Küssen rot wie pralle Kirschen. Wie sehr er dem Schicksal dankte, dass diese Frau nun sein war!
„Ich war mir nicht sicher, ob er dir gefallen würde. Ich wusste nicht, was Devlin dir damals zur Verlobung schenkte.“
„Einen Saphir, und ich gab ihn ihm ohne das geringste Bedauern zurück. Ach, dies hier ist der herrlichste Stein, den ich je gesehen habe. Du wirst ihn nie wiederbekommen.“
Mark nahm den Ring und steckte ihn Emily an den Finger. „Dann muss ich dich wohl heiraten“, sagte er neckend. „Er hat ein Vermögen gekostet.“ Sanft hauchte er einen ehrfürchtigen Kuss auf ihre süßen Lippen. „Wenn dir immer noch nicht klar ist, was ich von dir denke, Emily Beaumont“, sagte er mit belegter Stimme, „dann höre: Ich liebe und respektiere dich von ganzem Herzen. Ich will, dass wir heiraten – sofort, gleich morgen, mit Speziallizenz.“ Lächelnd fuhr er fort: „Und das hätte ich dir auch gesagt, wenn du mir nicht eben einen Vorgeschmack davon gegeben hättest, welch süße Vorteile es birgt, ein freizügiges Mädchen zur Braut zu nehmen …“
– ENDE –
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