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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Lider. Nach einem kurzen Moment, in dem sie nur seine überwältigend männliche Nähe spürte und den angenehmem Zitrusduft seines Rasierwassers roch, sah sie verstohlen zu ihm auf. Das Begehren, das sie in seinen Augen erkannte, ging ihr durch und durch, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihre Lippen auf seine zu pressen. Im selben Augenblick hörte sie in einiger Entfernung ein lautes Lachen und zuckte zusammen. Sofort legte Jason ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und ergriff mit der anderen sacht ihr Kinn, damit sie sich nicht abwandte.
    Aber der magische Moment war zu Ende. Helen reckte den Kopf und spähte ängstlich an Jason vorbei zu den Türen hinüber, die in den Salon führten. Das Lachen erscholl ein zweites Mal und schien jetzt gefährlich nahe zu sein. Sie gab Jason einen leichten Stoß gegen die Brust, um einen respektableren Abstand zwischen ihnen herzustellen.
    Jason fluchte leise und murmelte heiser: „Du hast mir gefehlt.“ Und dann tat er ihr den Gefallen und trat zurück.
    „Tatsächlich? Sollte dir entfallen sein, wo ich wohne?“, konterte Helen schärfer, als sie beabsichtigt hatte.
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen. „Deine Reaktion erweckt die Hoffnung in mir, dass ich dir auch ein wenig gefehlt habe“, erwiderte er zufrieden.
    Helen wollte es schon bestreiten und hielt sich dann doch zurück. Es war zwecklos, die Kokette zu spielen. Jason lag nichts an einem Flirt, also würde er wohl auch keine Geduld für eine Frau aufbringen, die ihm Gleichgültigkeit vortäuschen wollte. „Ich rechnete damit, dass du bereits gewisse Vorkehrungen getroffen hättest. Warst du zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um daran zu denken?“
    „Ich habe an kaum etwas anderes gedacht.“
    Helen sah ihn erstaunt an. „Ist demnach alles bereit?“
    „Warum willst du etwas fortsetzen, das deine Selbstachtung zerstören könnte?“
    Für einen Augenblick war sie sprachlos über sein Einfühlungsvermögen. Dann antwortete sie leichthin: „Sei dir nicht zu sicher, dass du mich so gut kennst, Jason. Falls du befürchtest, ich könnte es mit der Angst zu tun bekommen, lass mich dir versichern, dass das nicht geschehen wird. Ich bin zufrieden mit unserer … Abmachung.“
    „Tatsächlich?“, fragte er trocken. „Nun, ich bin nicht sicher, ob ich es auch bin.“
    „Du willst mich nicht wirklich, habe ich recht?“
    Er lachte ungläubig. „Wenn das wahr wäre, würde es sehr viele Probleme lösen.“
    „Warum zögerst du dann …“
    „Deine Ungeduld schmeichelt mir, meine Liebe. Aber du hattest mir versprochen, mich nicht zu drängen“, versetzte er mit einem Hauch von Vorwurf in der Stimme.
    Helen wünschte, sie könnte ihre Worte zurücknehmen. Sie hatte wie ein eifersüchtiges, zänkisches Weib geklungen, das sich verzweifelt nach einem Mann verzehrte. Beschämt schlug sie sich die Hand vor den Mund und spürte, wie ihre Wangen zu brennen begannen.
    Mit einer leisen Verwünschung griff Jason nach ihrer Hand, so, als täten auch ihm seine Worte leid, aber Helen machte sich von ihm los.
    „Falls Sie nur ein Spiel mit mir spielen, Sir, teilen Sie es mir bitte mit“, fuhr sie ihn an. „Wenn Ihnen Mrs. Tucker reicht, müssen Sie nur …“
    „Ich begehre dich, verdammt, und du weißt es“, stieß er mit gesenkter Stimme hervor.
    Helen sah verblüfft zu ihm auf und richtete den Blick dann wieder auf die offenen Terrassentüren. Doch die Gäste, die dort gestanden hatten, schienen weitergeschlendert zu sein.
    „Und wieder habe ich alle deine Fragen beantwortet“, sagte Jason mit leisem Spott, der ganz deutlich ihm selbst galt. „Es wird wirklich allmählich Zeit, dass du einige von meinen beantwortest.“
    „Nun gut“, erklärte Helen entschlossen. „Ich werde also damit anfangen, dass ich glaube, du wünschtest, ich hätte mich nicht mit meinem Vorschlag an dich gewandt. Aber ich habe es nun einmal getan, und ich bereue es nicht.“ Helen sah ihm unerschrocken in die Augen. „Ich weiß, dass sich unsere Familien früher sehr nahestanden. Mein Vater mochte dich gern und war sehr betrübt darüber, dass du und George euch entzweit habt. Vielleicht denkst du, dass ich als vornehme Dame eine elegantere Lösung für meine Armut finden sollte. Ich vermute, du hättest weniger Gewissensbisse, wenn ich mich für eine Stelle als Gouvernante oder als Gesellschafterin einer älteren Dame bewerben würde. Womöglich könnte ich mich sogar mit einer Anstellung in einem Laden

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