Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Inhalt sie davon überzeugt, dass sie ihm nicht länger widersprechen durfte und dass sie sich ihm unterordnen sollte?
Er hoffte es. Nur so konnte sie ihren Teil dazu beizutragen, damit er Die Macht in vollem Umfang nutzen konnte.
Hatte sie überhaupt verstanden, was Ewige Jugend bedeutete? Ewige Jugend ! Dabei handelte es sich nicht um eine leere Floskel. Das müsste Eva nun klar sein. Sie konnte jedoch unmöglich ahnen, welche Kraft wirklich hinter Der Macht steckte. Auch wenn der Kuss ihr einen deutlichen Eindruck davon vermittelt haben musste, wie sich Die Macht auswirkte.
Julian hatte Die Macht noch niemals so intensiv und seine Sinne vollkommen überwältigend erlebt. Noch seltsamer war allerdings, dass bislang keine Frau so begierig auf Die Macht reagiert hatte. Genau genommen hatte noch keine Frau Die Macht auch nur ansatzweise gespürt, ohne zuvor von der Flüssigkeit in der Phiole gekostet zu haben.
Doch sie war anders. Sie hatte Die Macht förmlich aufgesogen. Sie hatte Julians Quelle Der Macht angezapft. Sie hatte ihn wehrlos gemacht.
Julian Peritrovinsky war nach dem Kuss einer Frau zitternd und kraftlos zurückgeblieben.
Als es eine halbe Stunde nach neun an der Tür seiner Wohnung klopfte, begann sein Herz vor Erleichterung schneller zu schlagen. Er war froh, dass seine unüberlegte Idee, ihr das Buch ohne vorherige Erklärung oder Vorwarnung mit nach Hause zu geben, sie nicht vertrieben hatte.
Dieses Gefühl musste er sofort unterbinden. Diese Frau weckte etwas in ihm, von dem er nicht geahnt hatte, dass es in ihm existierte. Etwas Menschliches. Etwas aus seinem alten Leben. Er empfand das erste Mal seit Jahrhunderten etwas für eine Frau. Das konnte er nicht gebrauchen.
Sein Gesicht zeigte eine unbewegte Miene, als er schließlich öffnete.
Er entdeckte dunkle Ringe unter Evas Augen. Sie wirkte aufgewühlt und schien sich nur rasch eine Jacke übergeworfen zu haben. Darunter enge Jeans und ein weites T-Shirt.
Sie hätte in teurer, exklusiver Kleidung nicht besser aussehen können.
„Hast du Whiskey da?“, erkundigte sie sich ohne Begrüßung und drängte an ihm vorbei.
„Tut mir leid. Kein Alkohol.“
Seufzend nahm sie auf dem Sofa Platz und legte die Füße auf den Tisch. „Egal. Sämtlicher Alkohol dieser Welt wäre nicht in der Lage, mich den Unsinn vergessen zu lassen, den dieser Verrückte sich ausgedacht hat.“
Julian unterdrückte den Impuls, sie wegen ihrem rüpelhaften Benehmen zu tadeln. Offensichtlich dachte sie nicht daran, sich unterwürfig und demütig zu verhalten. „Antonius … Er war ein Monster. Sein Charakter war nicht gefestigt genug. Er hätte niemals die Position Des Ältesten einnehmen dürfen.“
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mich interessiert eher, welcher Zeitaufwand notwendig war, um dieses Buch zu fälschen.“
Überrascht registrierte er, dass sie ihm nicht glaubte. Sie hielt das Ganze für einen Witz! „Du hast doch Die Macht gespürt!“, rief er entsetzt.
„Die überkochende Leidenschaft, die der Kuss in mir geweckt hat, hat mich überrascht. Aber zu behaupten, dass eine geheimnisvolle Macht gewirkt hat, ist absurd. … Du glaubst doch nicht etwa daran?“ Ihr Blick nagelte ihn fest.
„Ich weiß, dass es der Wahrheit entspricht!“
„Woher?“
„Weil ich es selbst erlebt habe.“
Sie schüttelte schief lächelnd den Kopf. Ihre grünen Augen blickten grübelnd. „Wie viele wie dich gibt es?“
Er starrte sie an.
„Ich spreche von Männern wie dir, die dieses Buch benutzen, um Frauen gefügig zu machen! Die ihre dominante Art mit den Märchen rechtfertigen, die in diesem kranken Manifest stehen!“ Sie zog das Buch aus ihrer Tasche und knallte es auf den Tisch.
„Pass doch auf! … Du hältst mich also für einen Betrüger, der lediglich Frauen verführen will?“
Sie nickte.
Er konnte ein trockenes Lachen nicht unterdrücken. Mit langen Schritten ging er in sein Schlafzimmer und öffnete den Safe. Er nahm ein Bild heraus, das ihre Meinung ändern würde. Mit blitzenden Augen reichte er es ihr nach seiner Rückkehr in den Wohnraum.
Eva nahm das Stück Papier zögernd entgegen. Als ihre Fingerspitzen dabei seine Hand berührten, spürte sie die von ihm ausgehende Hitze zusammen mit einer elektroschockähnlichen Vibration. Sie zuckte zurück und runzelte die Stirn.
Nachdem sie aus ihrem seltsamen Traum hochgeschreckt war, hatte sie den Rest der Nacht überlegt, ihm sein Buch durch einen Boten zuzuschicken
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