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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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und den Kontakt abzubrechen. Dieser Julian war offensichtlich ein krankes, perverses Schwein. Dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, machte diese Neuigkeit nur noch schrecklicher.
    Doch sie hatte nicht fern bleiben können. Zu ihrer unendlichen Demütigung war sein Bann über sie ungebrochen.
    Nun senkte sie den Blick zu dem Gegenstand in ihren Händen. Bei dem Bild handelte es sich um ein offensichtlich altes, vergilbtes Foto. Zuerst wollte sie es ihm um die Ohren hauen. Ein Foto sollte seine Machenschaften rechtfertigen? Doch dann betrachtete sie es genauer. Eine Gruppe von Männern war darauf abgebildet. Und mittendrin Julian. Oder zumindest jemand, der ihm sehr ähnlich sah.
    Ihr Blick wanderte zwischen ihm und dem Foto hin und her. Es handelte sich eindeutig um Julian. Die Form der Augen, der Nase, des Mundes. Sogar die Frisur. Kein Vorfahre, den Generationen von Julian trennten, konnte aussehen wie sein Zwilling.
    Aber …?
    Wann wurde die Funktionsweise von Fotoapparaten entdeckt? Sie hätte im Geschichtsunterricht besser aufpassen sollen. Irgendwann Anfang des 19. Jahrhunderts. War das Foto tatsächlich nahezu zweihundert Jahre alt?
    „Wie hast du das hinbekommen?“, verlangte sie mit wütender Stimme zu wissen. „Womit hast du nachgeholfen, um so auszusehen wie der Kerl auf dem Foto? Mit plastischer Chirurgie? … Oder ist dieses Foto ebenfalls eine Fälschung?“ Sie legte das Foto auf den Tisch vor ihr ab und stand auf. Warum klopfte ihr Herz wie verrückt? „Zeig mir den nächsten Teil des Buches“, forderte sie.
    Julian holte den Band aus seinem Sekret är.
    Eva hielt das Buch vorsichtig am Deckel fest und blätterte die Seiten hastig durch. Von vorne bis hinten die gleiche Handschrift. „Wer hat das geschrieben?“
    „Ich“, gestand er.
    Wenn er der Autor dieses Teiles war und sie ihm Glauben schenkte, dann würde das bedeuten, dass es sich bei ihm um Den Ältesten …
    Nein! Während sie zu einem der Fenster in seinem Wohnzimmer trat und auf die Dächer Wiens starrte, rang sie um Fassung.
    „Dein Herz sagt dir bereits, wie die Wahrheit aussieht. Lediglich dein Verstand wehrt sich dagegen.“
    Eva schüttelte den Kopf. „Ich kann das nicht“, flüsterte sie. „Es ist nur ein Trick.“
    „Ich bin geboren im Jahre 17 nach Christi Geburt. An meinem fünfunddreißigsten Geburtstag wurde ich Mitglied der Bruderschaft.“
    „Nein!“
    Julian ging zu ihr, legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. „Seit fast zweitausend Jahren bin ich nicht mehr gealtert. Während einer Phase des Rückzugs vielleicht um drei, vier Lebensjahre. 1828 wurde ich zum Ältesten . …“
    „Sprich diese Dinge nicht aus“, bat Eva. Mit einem Mal wirkte Julian für sie noch unerreichbarer als zuvor. Zu ihrer Schande musste sie sich eingestehen, dass es sich dabei augenblicklich um ihr größtes Problem handel te.
    Mit einer entschiedenen Bewegung schüttelte sie seine Hand ab und wandte sich um. „Ich muss es sehen. Nimm mich mit zu einer dieser … dieser Orgien.“
    Er bewegte den Kopf von links nach rechts. „Dafür bist du nicht bereit. Du bist offensichtlich zu prüde …“
    „Wag es nicht, meinen Charakter zu beurteilen! Ich will mit eigenen Augen sehen, was ihr dort treibt.“
    „Orgien - wie du unsere Feste nennst - finden nicht oft statt“, erklärte er. „Zufälligerweise ist eines unserer Feste nächstes Wochenende angesetzt.“
    „Zufälligerweise!“ , schnaubte sie kopfschüttelnd. War überhaupt irgendetwas an ihrem Zusammentreffen und der Art, wie er sie in die Irre und in Versuchung geführt hatte, Zufall gewesen?
    „Ich werde dir die anderen Brüder vorstellen. Du kannst dich mit ihnen unterhalten und ihnen Fragen über ihr Leben stellen.“
    Eva runzelte die Stirn. „Warum erlaubst du mir das?“
    „Damit du mir endlich glaubst.“
    „Ich … ich werde es versuchen“, meinte sie absurder Weise. Sie konnte ihm diesen Unsinn nicht abkaufen. Doch sie musste sich eingestehen, dass ein Teil von ihr es wollte. „Ich will zu der Feier eingeladen werden.“
    „Wir werden sehen“, gab Julian nach.
    „Beantworte meine Fragen. Ich will alles über die Bruderschaft wissen.“
    Er nickte.
    „Wir haben vereinbart, dass ich keine Notizen mache, aber dieses Versprechen kann ich nicht einhalten.“
    „Bislang wurden jede Menge Bedingungen unserer ursprünglichen Vereinbarung geändert. Warum also nicht auch diese?“ , meinte er trocken.
    Eva ging zurück zum Sofa und holte einen Notizblock

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