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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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zwei Jahre verlängern zu können.
    Hatte die Bruderschaft überhaupt jemals existiert? Hatte Julian sie hereingelegt? Gleich morgen würde sie ihn zur Rede stellen. Sie würde sich nicht mit Halbwahrheiten abspeisen lassen. Ohne Beweise konnte sie ihre Dissertation vergessen.
    Andererseits: Gab es noch mehr Männer wie Julian, die nach den Regeln der Bruderschaft lebten? Vielleicht gehörte Julian zu einer Gruppe von Männern, die mit dieser erfundenen Geschichte ihre Machtfantasien ausleben konnten? Zählte diese Bande dann nicht ebenfalls als Sekte, die sie studieren konnte?
    Sie las weiter. Offensichtlich ein Eintrag des neuen Ältesten , der letzte in diesem Buch.
    20. September 1828
    Antonius hat sein Ende nicht kommen gesehen. Bei unserem letzten Fest hat er in Raserei eine Frau umgebracht. Die Macht hat ihn in ein alles zerfleischendes Tier verwandelt. Er war nicht mehr in der Lage, es zu kontrollieren. Ich wusste, dass er zur Gefahr werden würde. Dennoch habe ich nicht damit gerechnet, dass ich ihn zum Abtritt zwingen müsste. Es war an der Zeit, dem ein Ende zu setzen, auch wenn Antonius das nicht verstanden hat. Er hat sich gegen uns zur Wehr gesetzt, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als ihn zu töten.
    Um in Zukunft diese Entwicklung zu verhindern, werde ich neue Regeln für unsere Bruderschaft hinzufügen, sobald mein Übergang zum Ältesten vollzogen ist.
    Neuntens: Bei den für die Erweckung Der Macht notwendigen Ritualen darf keine Frau zu Schaden kommen. Die gewalttätigsten der von Lucianus Potassium festgehaltenen Perversitäten sind ab sofort nicht mehr erlaubt. Die Frauen haben sich uns bedingungslos zu unterwerfen. Doch ihnen muss die Wahl gelassen werden und die Möglichkeit, auch während des Aktes ihre Entscheidung zu ändern.
    Zehntens: Der Älteste hat die Verpflichtung, sich zurückzuziehen und seine Position an den nächsten in der Bruderschaft weiterzugeben, wenn er bemerkt, dass die Veränderungen seines Charakters zur Gefahr für ihn, andere Menschen oder die Bruderschaft werden. Sollte er sich dieser Erkenntnis verschließen, obliegt dem nächsten in der Reihe der Brüder die Aufgabe, Den Ältesten aus Adolescentia Aeterna zu verstoßen.
    Hier endet nun Antonius’ Geschichte. Doch meine beginnt. Ich werde sie in einem neuen Buch festhalten.
    Ein weiteres Buch. Hatte Julian ihr diese Information absichtlich vorenthalten? Noch etwas, das sie beunruhigte. Noch etwas, das sie unbedingt klären musste. Und ab dann machte sie besser einen großen Bogen um den Kerl.
    Wenigstens hatte Antonius’ Nachfolger einen Teil der perversen Spielchen verboten, die eine Frau das Leben und viele andere ihre Würde gekostet hatten.
    Mit einem seltsam schmerzenden Gefühl in der Herzgegend begab sie sich zu Bett.
 
    Das Licht flackerte unruhig über ihrem Kopf. Eine lockere Glühbirne schien die Ursache zu sein. Doch wenn das Licht beständig gewesen wäre, hätte sie sich noch schutzloser gefühlt. Das seltsam geschnittene Hemd, das sie trug, zeigte für ihr Empfinden zu viel von ihrem Körper. Weshalb trug sie keine Unterwäsche?
    Ihre Hände klammerten sich an das Eisengitter. Sie wusste, was nun passieren würde, doch dieses Wissen ließ ihre Beklemmung nur weiter wachsen. Nicht mehr lange, und ER würde kommen.
    Plötzlich hörte sie die Stimme ihrer Mutter. „Hab keine Angst“, flüsterte sie. „Er ist der Richtige.“
    Eva runzelte die Stirn. Redete sie mit einem Geist? „Du irrst dich“, dachte sie.
    Eine Gestalt näherte sich. Erleichtert bemerkte Eva, dass es sich um ihre Mutter handelte. Aber … das war unmöglich. Ihre Mutter war tot. Dennoch nahm ihr Unterbewusstsein das Erscheinen des Geistes ihrer Mutter als gegeben hin.
    „Er wird dir nichts tun“, versprach ihre Mutter. „Du musst ihm gehorchen und dich ihm unterwerfen.“
    „Aber was er mit mir vorhat …“
    Ihre Mutter befand sich mit einem Mal bei ihr im Käfig. „Es ist dein Schicksal. Du kannst Die Eine sein.“
    Etwas Ähnliches hatte ihre Mutter kurz vor ihrem Tod gesagt. Jetzt verstand Eva. „ Die Eine dieses Jahrzehnts?“
    Ein Wiegen des Kopfes. „Wenn du das möchtest, wird es dir ermöglicht werden.“
    Seltsame Worte. Bevor Eva nach ihrer Bedeutung fragen konnte, löste die Gestalt ihrer Mutter sich in nichts auf.
    Eva hörte sich nähernde Geräusche. ER kam. Ihr Herz klopfte schneller.
    Vier Männer betraten den Raum. Drei von ihnen nahmen auf Sesseln in der anderen Ecke des Zimmers Platz, ohne sie

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