Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
oder andere Mal erlebt, dass ein neuer Bruder kurz nach seinem Übergang seinen Mitmenschen gegenüber aggressiv geworden war.
Es hatte ihn große Überwindung gekostet, seinen Arm nicht um ihre Schulter zu legen und sie mit einem Kuss zu trösten. Er ahnte, dass ihr emotionsloser Bericht nur Fassade gewesen war. Ihre Erlebnisse erklärten ihren Hass auf alles, was mit Unterordnung einem anderen Menschen gegenüber zu tun hatte. Die Frau war jedenfalls von Sekten nicht nur nicht fasziniert sondern hasste sie sogar. Eine Information, die sie eigentlich augenblicklich disqualifizierte. Für alles, was mit Julian in Zusammenhang stand.
Und trotzdem küsste SIE IHN nun neuerlich. Er wusste, weshalb er sofort geahnt hatte, dass Eva jedes Risiko wert war.
Sie war etwas Besonderes.
Die Macht floss. Julian spürte, wie Eva die Quelle tief in seinem Inneren anzapfte und ihn förmlich aussaugte. Statt zu geben, nahm sie von ihm. Dennoch merkte er, wie durch ihre Leidenschaft seine Quelle gestärkt wurde. Als fülle sie Die Macht in ihm auf, doch auf einem anderen Weg, als es sonst der Fall war. Fremdartige Gefühle für einen Mann seines Alters und seiner Erfahrung.
Die Macht wütete in seinem Körper, drängte ihn, sie einfach zu packen und sich über sie zu werfen. Er wollte sie berühren, in sie stoßen, sie zu der Seinen machen.
In Eva brach etwas auf, während die Leidenschaft jede Faser ihres Körpers erbeben ließ. Da war etwas Neues, eine Stärke, die ihren Körper und ihre Seele veränderte. Die sie süchtig machte. Hatten alle Frauen in der Nähe der Brüder diese Probleme, ihre Begierde im Zaum zu halten? Es reichte nicht, ihn zu küssen. Die Macht forderte mehr.
Sie stöhnte leise auf und presste sich an ihn. Als sie Julian nicht genug fühlen konnte, drückte sie seinen Oberkörper zur Seite und presste seinen Rücken gegen die Armlehne. Nun konnte sie sich halb auf ihn legen.
Ihre Finger zerrten sein Hemd aus dem Ho senbund, stahlen sich darunter.
Als seine Hand den Knopf ihrer Jeans öffnen w ollte, erstarrte sie.
Sie schüttelte den Kopf und kehrte in die Gegenwart zurück.
Sie wollte das nicht wirklich.
Sie wollte nicht in die Reihe seiner Eroberungen aufgenommen werden.
Nicht jetzt.
Nicht so.
Mit einem Seufzen richtete sie sich auf. „Ich kann das nicht. Tut mir leid, wenn ich falsche Hoffnungen in dir geweckt habe.“
Julian schwieg.
„Ich glaube, langsam verstehe ich das mit Der Macht “, meinte sie mit einem schiefen Grinsen.
„Das habe ich bemerkt.“ Die Worte klangen kratzig.
Er fasste nach ihrer Taille und stützte sie, während er sich ebenfalls aufrichtete. Immer noch saß sie auf seinem Schoß. In ihrer aktuellen Position konnte sie seine Erregung spüren, die sich gegen sie drückte.
„Vermutlich sollte ich jetzt gehen“, überlegte sie laut und begann sich über sich selbst zu wundern.
„Schade“, murmelte er mit enttäuschtem Tonfall. Sein Kopf fiel nach vorne. Seine Stirn schmiegte sich an ihre Schulter.
Sekundenlang genoss sie die Nähe, diese ungewohnte Wärme, die die Dunkelheit seiner Seele überdeckte. Doch dann erinnerte sie sich an all die Dinge, die sie gerade erfahren hatte. Daran, dass er behauptet hatte, Jahrhunderte alt zu sein. Sie löste sich von ihm, als die Hitze zu groß wurde, die sein Körper ausstrahlte.
„Der Gedanke beunruhigt mich, dass ich deine Brüder kennen lernen werde. 20 Männer, die Sex offensichtlich mehr als genießen. Ihn brauchen. … Kann es gefährlich werden?“ Die Frage war ernst gemeint.
„Ich werde ihnen die Situation erklären.“
Dann wäre das besprochen. „Ich will deine Handynummer und den zweiten Anhang!“
Er nick te.
„Ich will bei der … Feier dabei sein!“
Wieder ein Nicken.
Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. Sie war sich selbst fremd. Woher nahm sie mit einem Mal die Kraft, ihm ihren Willen aufzuzwingen? Sie fühlte sich stark genug, die Welt aus den Angeln zu heben. Plötzlich verstand sie zu gut, wie Männer süchtig nach Der Macht werden konnten.
Zufriedenheit ausstrahlend stand sie auf, zupfte an ihrer Kleidung. Sie packte das Buch und ihre Unterlagen in ihre Handtasche und hob ihre Hand zu seiner Wange. Immer noch lächelnd tätschelte sie die leicht raue Haut mit den Bartstoppeln, und ging dann zur Tür.
Dort wandte sie sich noch einmal zu dem Mann auf dem Sofa um. Sie wiederholte die Worte, die er damals in der Bibliothek zum Abschied zu ihr gesagt hatte. „Wir sehen uns bald
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