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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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flüsterte Eva an Julian gewandt, nachdem sie der letzte Bruder begrüßt hatte.
    Julian lachte trocken. „Wir nehmen keine Brüder auf, die zum Zeitpunkt des Übertritts älter als vierzig sind.“
    „Ich hatte Glück, dass ich kurz nach meinem neununddreißig Geburtstag als Bruder ausgewählt wurde“, meinte einer der Brüder im Vorbeigehen. Eva glaubte sich daran zu erinnern, dass er Benedict hieß.
    „Trotzdem.“ Eva beugte sich zu Julian. „Ihr alle seid so … so attraktiv. Unnatürlich gutaussehend. … Ist das eine Grundvoraussetzung für Mitglieder der Bruderschaft?“
    „Unsere Gesichter verändern sich im Laufe der Jahrhunderte. Minimal nur, doch unsere Körper perfektionieren sich.“
    „Wie praktisch. Inkludierte Schönheitschirurgie“, witzelte Eva. „Schade, dass ich kein Mann bin.“
    Julians Blick fixierte sie. „Du hast so etwas nicht notwendig.“
    „Wenn du jetzt noch plump behauptest, ich sei die schönste Frau, die du jemals gesehen hast, dreh ich dir die Gurgel um.“ Eva weigerte sich, ihn anzusehen. Heute Vormittag hatte er angedeutet, sie könnte Die Eine sein. Die Verlockung wurde immer größer. Das musste sie unterbinden. „21 attraktive, in der Liebe erfahrene Männer … das könnte amüsant werden.“
    „Pass auf, was du dir wünsch st“, zischte Julian. Seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihren Oberarm. „Deine Träume könnten sich zu Albträumen entwickeln.“
    „Du hast keine Ahnung, was ich will“, fauchte sie.
    „Ich kenne deine Bedürfnisse besser als du“, behauptete er.
    In Evas Gedanken tauchten höchst erotische Bilder auf. Sie stellte sich vor, wie es wäre, ihn noch einmal zu küssen. Seine Lippen auf ihren, sanft und drängend. Seine Hände über ihren Körper tastend, liebkosend und streichelnd. Sie meinte zu spüren, wie sein Mund wanderte, seine Zunge über ihren Hals leckte und dann die empfindliche Stelle unter ihrem Kinn fand.
    Ihre Haut begann zu glühen. Hitze schoss durch ihren Unterleib.
    Dann veränderte sich das Bild. Julian wurde zum gewissenlosen Verführer, der sie fesselte und unterwarf. Sie züchtigte und demütigte.
    Ihr Begehren verschwand augenblicklich.
    „Du kennst mich nicht. Du würdest nicht mal verstehen, was in mir vorgeht, wenn ich es dir als Comic gezeichnet unter die Nase halten würde.“ Mit blitzenden Augen ließ sie ihn stehen und ging zu einem der Männer.
    „Sie sind Lukas, nicht wahr?“, verlangte sie zu wissen und bemühte sich, ihre Wut auf Julian zu unterdrücken. Sie nahm neben ihm auf dem Sofa Platz. Auf dem Wandbord über ihnen befand sich ein riesiger, länglicher Glasbehälter voll mit weinroten Orchideen. Diese intensive Farbe hatte sie noch niemals bei einer Orchidee gesehen.
    „Zu Ihren Diensten.“
    Er benahm sich noch gekünstelter als Julian, dachte Eva. Und sie hatte geglaubt, dass es sich dabei um eine Unmöglichkeit handelte. Resultierte dieses Verhalten aus dem Alter der Brüder oder war es antrainiert? „Stimmt es, dass Sie als Letzter zur Bruderschaft gestoßen sind?“
    Ein Nicken, gepaart mit einem zuvorkommenden Lächeln. Lukas setzte sich bequemer hin und legte seinen Arm auf die Sofarückenlehne. Seine Finger streiften eine Sekunde lang ihr Haar. Zufall oder Absicht?
    Eva tat, als suche sie in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch und schaltete dabei das Aufnahmegerät ein, das sie eingepackt hatte. Sie tupfte ihre Nase. „Erzählen Sie mir etwas über sich?“
    „Gerne.“ Das Lächeln vertiefte sich. „Vermutlich wurden Sie bereits von Julian über unsere Unfähigkeit zu altern informiert. Sonst wären Sie nicht hier. Ich darf Ihnen also verraten, dass ich 1957 geboren worden bin. Vor fünfzehn einhalb Jahren wurde ich zu einem der Brüder.“
    „Ich gestehe, dass ich den Aspekt der Ewigen Jugend faszinierend finde.“
    Lukas legte den Kopf schief. „Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es keinen Nutzen hat, für immer attraktiv und jung zu bleiben. Als ich die Gelegenheit erhielt, diese Vorteile zu genießen, habe ich mit beiden Händen zugegriffen.“ Er zwinkerte ihr zu. „Ich bin für meine zupackende Art bekannt.“
    Eva musste einfach lachen. „Wie schön, dass Sie nicht unter mangelnder Bescheidenheit leiden!“
    „Das war nie mein Problem“, stimmte Lukas zu.
    Seine Direktheit war erfrischend, wenn sie auch aufpassen musste, sich nicht zu weit vorzu wagen. Er wäre rasch in der Lage, sie zu durchschauen.
    Immer noch lächelnd sah sie hoch und

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