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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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von Ellen gewesen, für einen ausufernden Brunch hierherzukommen. Mit einer Wartezeit von zwei Monaten hatten sie einen Platz reservieren können, aber das Warten hatte sich ausgezahlt.
    Drei Musiker untermalten das vornehme Ambiente mit leiser Musik. Irgendetwas Klassisches. Irgendetwas Altes. Irgendetwas Langweiliges. Doch hierher schien die Musikauswahl zu passen.
    Der Vormittag war eine willkommene Ablenkung für Eva. Die Recherchen für ihre Dissertation verliefen zäh. Die Sortierung der Informationen und die Lektüre der Unterlagen nahmen mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Das lag daran, dass sie sich nicht konzentrieren konnte. Sie musste den Kopf frei bekommen und sich kurzzeitig mit etwas anderem beschäftigen. Das Treffen mit ihren Freundinnen war dafür mehr als geeignet.
    Und dann störte Mimi Evas Erholung von Adolescentia Aeterna , indem sie den Mädels von dem Treffen mit den Männern erzählte. Die Frauen reagierten so begeistert, wie Eva befürchtet hatte. Sie würde Acht geben müssen, dass Mimi keine Details über die Ewigen Jugend herausrutschten.
    „Na, wie war’s denn?“ , bohrte Ellen.
    „Spannend“, meinte Eva nach kurzem Überlegen.
    „Wie darf ich mir zwanzig Männer vorstellen, die einer Sekte namens Ewige Jugend angehören?“, verlangte Ellen zu wissen. „Und wieso nennt sie sich eigentlich so verheißungsvoll?“
    Eva bemerkte, dass Mimi die Stirn runzelte. „ Die Originalbruderschaft existierte vor Jahrhunderten. Die 21 Männer glauben, durch die Einhaltung der Regeln der Bruderschaft ewig leben zu können. Genaueres darf ich euch nicht verraten.“
    „Und wie sehen sie aus? Jung natürlich. Aber sonst?“, erkundigte Ellen sich weiter.
    „Attraktiv. “
    „Alle 21?“, japste Ellen.
    Marianne trat mit einem vollen Teller an den Tisch. „Wieso wirkt ihr so aufgekratzt?“ Sie schlängelte sich an Mimi vorbei zu ihrem Platz. „Was habe ich verpasst?“
    „Eva hat gerade zugegeben, dass sie sich mit 21 griechischen Göttern gleichenden Männern getroffen hat. Gleichzeitig!“, begeisterte sich Ellen.
    Das Stupsnäschen von Marianne zog sich kraus. „Warum musst du immer so übertreiben? … Die Mitglieder der Bruderschaft sind also gutaussehend?“
    Eva nickte. „Sie könnten für die Chippendales einspringen. In ihrer Gegenwart bleiben keine Frauen zum Kuscheln für Ellen über.“
    „ Ich hoffe nur, du hast dich nicht dazu gezwungen gefühlt, jeden einzelnen von ihnen zu küssen“, murmelte Mimi. „Ich habe gehört, dieser Zwang überfällt dich manchmal.“
    Die Hintergrundmusik der Liveband begann an Evas Nerven zu zehren. Sie hatte sich zwar gestern noch mit Mimi versöhnt. Trotzdem spürte sie den nachdenklichen Blick der anderen immer wieder auf sich ruhen. Und jetzt dieser unnötige Kommentar. Vielleicht hätte sie das wegstecken können, wenn sie nicht durch all die Informationen über Adolescentia Aeterna und die Eindrücke der letzten Tage überreizt gewesen wäre. „Zeig am besten mit dem Finger auf dich selbst. Du bist schließlich diejenige, die bis vor kurzem noch jedes Wochenende eine neue Bettgeschichte angeschleppt hat.“
    „ Wenigstens habe ich keine Ausreden vorgeschoben, wenn es darum geht, auf meine Kosten zu kommen.“
    „Was ist denn mit euch beiden los?“, erkundigte Ellen sich mit besorgtem Gesichtsausdruck. „Es wird nicht aufeinander losgegangen!“
    „Schon wieder vorbei “, murmelte Eva. Unruhig rutschte sie auf der stoffbezogenen Sitzbank herum. Sie sollte lernen, sich zu beherrschen. „Tut mir leid, Mimi.“
    Die zuckte mit den Schultern. „Wie verlief das Treffen wirklich? Sind die Männer so, wie ich angenommen habe?“ Sie stockte, und Evas Herz setzte aus.
    Nicht zu viel verraten!
    „Sie sind sympathisch “, erzählte sie rasch, bevor jemand nachfragen konnte. „Ich dachte, ich könnte sie wie Laborratten behandeln, aber …“
    „Eva!“, empörte Marianne sich über ihre Wortwahl.
    „… aber eigentlich finde ich sie zu nett, um auf Dauer die notwendige Distanz zu wahren“, gab sie widerwillig zu. Sie nahm einen großen Schluck von dem Sekt, den Ellen für sich und die Mädels bestellt hatte. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so nervenaufreibend sein würde.“
    Mimi schob ihren Teller von sich. „Das bestätigt meine Befürchtung, dass es nach dem Soziologiestudium keinen Job geben könnte, in dem du dich wohlfühlen wirst. Mitarbeit in einer Partei oder einem Marktforschungsinstitut? Das ist nichts für

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