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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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dich!“
    „Deine Einstellung zu meinem Studium kenne ich bereits“, meinte Eva mit geweiteten Nasenflügeln.
    Ellen erhob sich und klopfte auf ihren Bauch. „Ich brauche Nachschub. Wer kommt mit?“
    „Hattest du nicht schon genug?“ , wollte Marianne wissen. Sie schien von der Stimmung am Tisch mehr als irritiert.
    „Ich musste für diesen Brunch vor zehn aufstehen. An ein em Samstag! Da habe ich mir ein ausgiebiges Frühstück verdient.“ Ellen tänzelte zum Buffet. Bald war nur mehr ihr Pumucklschopf zwischen den gustierenden Menschen zu sehen.
    „ Ist das Thema Informationssammlung für deine Dissertation damit abgeschlossen?“, erkundigte Mimi sich.
    „ Nein. … Plötzlich bekomme ich auch Hunger.“ Eva sprang auf und eilte Ellen nach.
    „Erzähl uns mehr über die Brüder“, bat Ellen eine Viertelstunde später, als sie den Essensnachschub vertilgt hatten.
    Eva seufzte und überlegte ernsthaft, das Thema endgültig auf Eis zu legen. Sollte sie vielleicht aufstehen und gehen, um weiteren Fragen zu entgehen? Sollte sie den Mädels eine harmlose Geschichte vorlügen? Oder sollte sie losbrüllen?
    Sie entschied sich, noch ein wenig durchzuhalten.
    „ Es sind alle Berufsschichten vertreten: Ein Barbesitzer, ein Arzt, ein Feuerwehrmann, ein Bauarbeiter, ein Polizist, ein Bundesheersoldat …“
    „… ein Indianer?“, schlug Mimi vor.
    „… ein Hauptschullehrer, ein Banker“, fuhr Eva fort. „Sie haben viel gemeinsam: Intelligenz, Humor, Charme. Gleichzeitig unterscheiden sie sich charakterlich. Einer geht herzlich, ehrlich und offen auf Frauen zu. Es gibt einen übertrieben eitlen und eingebildeten Typen. Ein anderer reagiert misstrauisch, wenn nicht gar feindselig auf Fremde. Gleichzeitig besitzt jeder einzelne eine starke, selbstbewusste Persönlichkeit.“
    „D as Profil eines paranoiden Psychopathen.“
    Marianne wandte den Kopf. „Hör auf, Mimi“, tadelte sie. „Du darfst dich einer Freundin gegenüber nicht gemein benehmen.“
    „Aber …“
    „Wenn du nichts Produktives mitzuteilen hast, halte dich zurück“, forderte Ellen.
    Mimi schnaubte. Es war ihr anzusehen, dass ihr noch mehr auf der Zunge lag.
    Eva ignorierte das Geplänkel der drei und fuhr rasch fort. „Die Männer wären eine wahre Fundgrube für Studien eines Psychologen. Jedenfalls kann ich viel mit ihren Angaben anfangen. Mit der Beschreibung ihrer Lebensumstände und Charakterstudien werde ich einen spannenden Teil meiner Dissertation zusammenstellen.“
    Sie würde sich endlich zusammenreißen und damit beginnen, sobald sie zurück in ihrer Wohnung war.
    „Wechseln wir das Thema. Wenn ich die Dissertation veröffentlicht habe, werdet ihr ohnehin die ganze Geschichte erfahren.“ Und mich für verrückt halten.
    Vor dem Verlassen des Restaurants nahm Mimi Eva beiseite. „Kann ich dich kurz sprechen?“
    „Ich sollte gleich nach Hause. Ich habe noch einiges zu erledigen.“
    „Schenk mir nur fünf Minuten deiner Zeit“, bat Mimi mit leiser Stimme.
    „In Ordnung. Falls du jedoch nur weiter sticheln möchtest, …“
    Mimi schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass es mir nur um dich geht. Um dich und um dein Wohlergehen.“
    „Aber es geht mir doch gut !“
    „Ich würde Julian trotzdem gerne mal kennenlernen. Kannst du ihn mir nicht vorstellen, und ich fühle ihm auf den Zahn?“
    „Das darfst du nicht!“, rief Eva. Alleine der Gedanke, wozu Mimi fähig wäre … !
    „ Eva …“ Mimi schüttelte neuerlich den Kopf. „Ich verstehe, dass du im Moment nicht mit mir über diesen Mann sprechen willst. Solltest du deine Meinung ändern, sag mir einfach Bescheid. Ich bin für dich da.“
    Eva bemühte sich um einen gleichmütigen Gesichtsausdruck. Mimis Angebot wühlte sie auf. Aus verschiedenen Gründen. „Danke Mimi. Ehrlich. Aber das wird nicht notwendig sein.“

13. Kapitel
 
    Rom , 35 nach Christi Geburt
    Si quis in hoc artem populo non novit amandi, hoc legat et lecto carmine doctus amet. [1]
    Jul seufzte. Die Übersetzung des lateinischen Textes fiel ihm schwer. Es handelte sich um das Lehrbuch Ars amatoria [2] aus der Feder von Ovid. Warum verlangte Anun diese Lektüre überhaupt von ihm?
    Sein väterlicher Meister hatte ihm die letzten Jahre alles beigebracht, was Jul wissen musste, um die Handlungstätigkeit von Anun zu verstehen und ihn zu unterstützen. Anun hatte Jul allgemeine Bildung angedeihen lassen. Doch der Sinn dieser Übersetzung entzog sich seinem Verständnis.
    [135] Laß dir auch

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