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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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begrüßen?“
    „Natürlich.“ Jul bemerkte, dass auch Anuns Toga von der geheimnisvollen Schnalle geziert wurde. Er war sicher, dass Anun die geheimnisvolle Schnalle in seiner Gegenwart das erste Mal benutzte.
    Jul trat nach und nach vor jeden der Männer , ergriff ihre Rechte und murmelte „Ave“, wie Anun ihn gelehrt hatte.
    „Und ihn hältst du für würdig?“, wollte einer der Männer wissen.
    „Das werdet ihr auch, wenn ihr ihn erst richtig kennengelernt habt“, versicherte Anun. „Gebt ihm noch ein paar Jahre Zeit.“
    Jul verstand nicht, worum sich dieses Gespräch drehte. Was hatte das alles mit ihm zu tun? Welche Zukunft hatte Anun für ihn vorgesehen?
    Der Blick des Mannes, den Jul für den Anführer der Gruppe hielt, wanderte über Jul, als würde er ein Stück Fleisch auf dem Markt begutachten. „Welche Stellung bevorzugst du?“, erkundigte sich der Mann bei ihm.
    „Ich verstehe nicht …“
    „Beim Liebesakt“, präzisierte der Fremde.
    Jul spürte Hitze auf seinen Wangen . Wieso interessierte er sich für dieses private Thema? „Ich … ich weiß nicht.“
    „ Hast du überhaupt schon einmal bei einer Frau gelegen?“
    „Melander …“, versuchte Anun zu intervenieren. Dann schüttelte er den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Jul kannte diesen Gesichtsausdruck. Er machte deutlich, dass Jul für sich selbst einstehen sollte.
    „Also?“ , meinte Anuns Freund.
    „Nein“, gestand Jul leise.
    Die anwesenden Männer brachen in Gelächter aus. Der Mann, den Anun Melander genannt hatte, schüttelte den Kopf. „Und das hältst du für eine gute Idee, Anun?“
    Juls Meister nickte.
    „Es verspricht ein interessanter Abend zu werden.“
    Sprach er von dem Fest, mit dem das Zusammentreffen von Anun mit seinen Brüdern gefeiert werden sollte? Jul hatte bei den Vorbereitungen geholfen, aber darauf konnte er sich keinen Reim machen.
    Melander lächelte mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen. „Morgen früh wissen wir, ob Anun mit seiner Einschätzung deiner Person richtig lag.“
 
    Ein Harfenspieler hatte die Gäste am Eingang empfangen. Musikanten mit Flöte, Lyra und Wasserorgel sowie Sänger untermalten die wildromantische Atmosphäre, die durch den flackernden Widerschein der Kerzen auf den glatt polierten Marmorsäulen erzeugt wurde. Das Gold der Wanddekoration glänzte im weichen Licht, während sich zwischen den Säulen gespannte Stoffe sanft im Wind bewegten.
    Das Gastmahl war bereits i n Auflösung begriffen. Auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes waren Tabletts mit Hühner-, Wildschwein- und Zickleinfleisch sowie Erbsen, Bohnen und Zwiebel zu finden. Doch diese Platten waren bereits geplündert worden. Gerade wurden Omeletts sowie Birnen, Äpfel und Pflaumen gereicht.
    Auf einer niedrigen Säule war eine Statue platziert. Aus deren Mund reichte ein Schlauch, aus dem Honigwein in ein Auffangbecken plätscherte. Die Gäste konnten ihre Gläser an diesem Weinbrunnen füllen. Doch auch andere Ablenkungen waren genug vorhanden.
    Das dünne Kleid einer Tänzerin gab den Blick auf ihren schlanken Körper frei. Sie bewegte ihre Hüften in angedeuteten Kreisen. Ihr Tanz war offenherzig. Ihr Lächeln wirkte einladend und lockend. Die gerade angekommenen Frauen, die sich tuschelnd und kichernd am anderen Ende des Raumes versammelt hatten, schienen erpicht darauf, sich mit den Männern zu amüsieren.
    Mit irritiert gerunzelter Stirn stand Jul in einer Ecke und beobachtete das Schauspiel. Die Feste in Lugdunum hatten niemals dieses Ausmaß an Lasterhaftigkeit angenommen. Warum wählte Anun diese Ausschweifungen ausgerechnet dann, wenn seine sogenannten Brüder zu Besuch waren?
    „Es ist unhöflich , vor unseren Gästen den Tisch zu verlassen.“
    Jul wandte sich seinem Meister zu. „Ich musste einem menschlichen Bedürfnis nachgeben und war bei meiner Rückkehr etwas abgelenkt.“ Er spielte auf die Tatsache an, dass zwei von Anuns Brüdern Frauen zu sich gelockt hatten, die auf ihrem Schoß Platz genommen hatten. Auch wenn die Frauen weite Kleider trugen, konnten sie nicht verbergen, womit Anuns Brüder unter dem Stoff zugange waren.
    „Was denkst du darüber?“, fragte Anun. An seinem ernsten Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass ihm die Antwort wichtig erschien.
    Jul wusste, um welche Art von Frauen es sich handelte. Er hatte beobachtet, dass sie bei ihrem Eintreffen Geld erhalten hatten. Trotzdem fühlte er sich unwohl. „Ich missbillige nicht, was sie tun.

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