Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
gäbe es durchaus eine Situation, in der es ihr gefallen könnte, mit der Bibliothekarin die Rollen zu tauschen.
Diese Entdeckun g schockierte sie. Ihr Beckenboden spannte sich an.
„Man könnte sie als Grou pie bezeichnen“, flüsterte eine Stimme in ihr Ohr.
Eva wandte ertappt den Kopf.
Lukas.
Wieder einmal war er ihr gefolgt. Doch dieses Mal war sie beinahe froh darüber. Nun musste sie sich zurückziehen, was ihr gerade noch so unmöglich erschienen war. Vielleicht konnte sie seine Anwesenheit sogar nutzen. Vielleicht würde sie ihm die Chance gewähren, nach der er sie gebeten hatte.
„Groupie?“ , fragte sie und ließ den Vorhang zugleiten.
Lukas zuckte mit den Schultern. „Sie hat fast alle Brüder durch.“
„Will sie Die Eine werden?“
Er lachte. „Viel lieber genießt sie die Vorzüge, Der Macht so nahe zu sein.“
„Deswegen sieht sie so gut aus?“ Ihr Blick fixierte seine braunen Augen, glitt dann von seinem makellosen Gesicht zu seiner gestylten Igelfrisur.
„Sag nicht, dass du die Möglichkeit nicht nutzen würdest, ein paar Jahre Jugend geschenkt zu bekommen.“
Sie horchte in ihr Herz. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich lieber in Würde altere, als mich für einen rein optischen Effekt zu prostituieren.“
Seine Augenbrauen hoben sich, und er grinste amüsiert. „Ich habe mir bereits gedacht, dass das nicht der Grund ist, weshalb du dich entschieden hast, Julian als Die Eine Die Macht zu schenken. Da muss mehr dahinter stecken.“
Wenn sie nicht aufpasste, fand er vielleicht noch heraus, dass sie gar nicht beabsichtigte, Die Eine zu werden. „Auch wenn ich nicht … mit euch 21 Brüdern … schlafen will, damit ich attraktiver werde, heißt das nicht, dass ich es nicht in Betracht ziehe, um andere … Vorteile daraus zu ziehen.“
Wieder ein Lächeln seinerseits. „Welche Vorteile?“
„Ich finde, dass der Rausch Der Macht , der allein beim Küssen entfesselt wird, meine Lust auf neuerliches Erleben weckt.“
„ Die Macht ? Beim Küssen?“
Verdammt! Eva hatte Lukas versehentlich verraten, wie weit sie bereits mit Julian gegangen war.
„Ich habe noch nie gehört, dass Frauen Die Macht beim Küssen gespürt haben. … Oder hast du einen Tropfen aus der Phiole genossen?“
„Nein.“
„Aber …“
Weshalb wirkte er so ungläubig? Handelte es sich dabei tatsächlich um ein einmaliges Phänomen? Hatte ihre Mutter darauf hinauswollen?
Vielleicht konnte er ihr helfen, die Wahrheit herauszufinden. „Ich zeige es dir. … Ist das Julians Zimmer?“ Sie deutete auf die einzige massive Tür mit den zwei roten A s auf dem schwarzen Hintergrund.
Er nickte. „Exklusiv zu seiner Nutzung.“
„Das schreckt dich doch nicht ab, oder?“, lachte sie trocken. Da er bisher keinen Respekt vor Julians vermeintlichem Eigentum gezeigt hatte, ahnte sie, dass er auch jetzt keinen Rückziehen machen würde. Allerdings lag diesem Glauben die Annahme zugrunde, dass die Brüder überhaupt Besitzansprüche an etwas für sie Austauschbares wie Frauen stellten.
Eva griff nach Lukas Hand und zog ihn mit sich. Auch hier schien sie die Zugangskarte ben utzen zu müssen, um Zutritt zu erlangen.
Als sich die Tür öffnete, blickte Eva sich erst einmal um.
Schwarze Wände. Im Gegensatz zu den anderen Räumen dekoriert mit Bildern mit Mustern in rot und schwarz.
Ein riesiges Doppelbett mit Himmel , rotem Leintuch sowie zwei schwarzen Kissen und einer schwarzen Decke.
Ein Tischchen mit diversen Geräten und Objekten, deren Aufgabe Eva lieber nicht wissen wollte.
Beinahe hätte sie der Mut verlassen. Sie fragte sich, wem sie beweisen musste, dass sie eine Art von Frau war, die sie tief in ihrem Inneren nicht sein wollte.
Doch ihr Unterbewusstsein nahm ihr die Entscheidung ab.
Mit einem Mal verglich sie den Raum mit Julians Schlafzimmer. Damit kehrte die Erinnerung an den Anblick von ihm mit der anderen Frau zurück. Neuerlich wallte die Enttäuschung in ihr auf.
Sie machte ein paar Schritte in den Raum hinein. Hinter sich hörte sie Lukas die Tür schließen. Die Geräusche von draußen verstummten augenblicklich. Anscheinend handelte es sich um einen schalldichten Raum.
Betont gleichmütig ging sie zu dem riesigen Bett und fuhr mit den Fingerspitzen das eingefräste Muster des Holzes nach. Als sie sich umwandte, entdeckte sie Lukas, der sie mit vor der Brust verschränkten Armen und gegen die Tür gelehnt beobachtete.
Wie sollte sie die
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