Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Sache angehen, wenn er ihr nicht den ersten Schritt abnahm?
Plötzlich ertönte aus unsichtbaren Lautsprechern Musik. Im Gegensatz zu den klassischen Melodien draußen handelte es sich wieder um Instrumentaljazz. Die leisen Töne brachten sie auf eine Idee.
„Es gibt Leute, die mich nicht sonderlich sexy finden“, wagte sie einen Vorstoß. Sie umfasste den Bettpfosten und bewegte ihre Hüften im Rhythmus der Musik, während sie langsam mit zusammengepressten Knien in die Hocke ging und sich wieder erhob.
„Dabei handelt es sich vermutlich um Blinde“, murmelte Lukas.
Zufrieden registrierte sie, dass seine Stimme belegt klang. Sie brachte ihn aus dem Konzept! „Mit dem Sehen hat Julian meines Wissens nach keine Probleme.“ Sie nahm auf der Bettkante Platz und klopfte auf die Decke neben sich.
Endlich setzte Lukas sich in Bewegung. Er beugte sich über sie und küsste sie auf den Halsansatz.
Eva stöhnte auf. Sie umfasste seinen Kopf mit beiden Händen und zog ihn nach hinten. Sollte er ihre erogene Zone finden, würde er die Situation schamlos ausnutzen. Stattdessen presste sie ihren Mund auf seinen.
Seine Hand legte sich auf ihren Po. Dann strich er mit der Zunge über den Spalt zwischen ihren Lippen.
Die Macht begann augenblicklich zu fließen. Feuer breitete sich von ihrem Herzen ausgehend in ihrem gesamten Körper aus. Sie verbrannte innerlich. Doch diese Hitze erzeugte etwas Neues, etwas Positives. Eine Kraft entstand, die sie körperlich und seelisch stärkte. Sie fühlte sich, als könnte sie die Welt aus den Angeln heben, als könnte sie fliegen, als wäre sie in der Lage, alles zu erreichen, was sie wollte. Wirklich alles!
Auch Lukas schien Die Macht zu spüren.
Er löste sich abrupt von ihr und starrte sie mit geweiteten Augen an. „Was zum Teufel …?“
„JETZT glaubst du mir“, meinte sie mit einem Lächeln.
„Mehr!“
Sie legte eine Hand auf seinen Oberkörper. „Ich weiß nicht.“ Der Kuss hatte geklärt, was sie erfahren wollen hatte. Die Macht war auch dann zu spüren, wenn sie einen anderen Bruder küsste. Weshalb also weitermachen?
„Mehr bitte“, bettelte er.
Auch wenn Julian sie nicht länger begehrenswert fand: dieser Mann fühlte sich zu ihr hingezogen. Der Rausch, in den Die Macht sie versetzt hatte, sollte andauern. Noch ein wenig unbesiegbar sein. Nur noch ein paar Sekunden.
Als Lukas versuchte, sie zu küssen, ließ sie ihn gewähren. Sie wollte nicht mit ihm schlafen. Doch weshalb nicht die Chance nutzen, die sich ihr vielleicht nie wieder bot?
Die Chance, die für immer verstrich, weil sie sich Julian aus dem Kopf schlagen und den Kontakt zu ihm und seinen Brüdern abbrechen sollte.
Eva konnte sich die Frage nicht beantworten, weshalb sie Lukas nicht augenblicklich verbot, weiterzumachen. Sobald sie ihm befehlen wollte, seine Finger von ihr zu nehmen, entrang sich ihrer Kehle nur ein Stöhnen. In ihrer Erinnerung entstanden neuerlich die Bilder von Julian und der fremden Frau. Sie wollte ihn vergessen. Und wenn sie sich dazu auf Lukas einlassen musste. Es wäre eine Art Rache an Julian.
Sie krallte ihre Hände in die Haare in Lukas’ Nacken.
„Das reicht!“
1 9. Kapitel
Der Neuankömmling hatte die Tür unbemerkt geöffnet. Seine donnernde Stimme ließ Lukas mit einer schnellen Bewegung von ihr abrücken. Als würde ihre Haut ihn verätzen.
Evas Enttäuschung über Lukas‘ Rückzug hielt sich in Grenzen. Dennoch schenkte sie ihm ein bedauerndes Lächeln, bevor ihr e Augen sich zu Schlitzen verengten und auf Julian hefteten.
Sie wartete, bis Lukas eine kurze Entschuldigung gemurmelt und den Raum verlassen hatte. „Zufrieden?“ , erkundigte sie sich patzig.
Julian knallte die Tür ins Schloss. „Ganz und gar nicht.“
„Das beruht auf Gegenseitigkeit. Du hast Lukas’ und mein … Stelldichein ziemlich abrupt beendet.“
Seine Faust krachte gegen die Metall wand und hinterließ eine Delle.
„Ich hoffe, das Loch in der Wand ist die Schmerzen wert.“
„Lass es gut sein“, knurrte Julian. Er warf den Kopf in den Nacken. „Lukas! … Ausgerechnet Lukas! … Er verletzt Frauen, weil er zu leicht die Kontrolle verliert. Ist dir nicht bewusst, wie gefährlich er ist, Eva?“
„Doch, das ist es“, erwiderte sie.
Sein dunkel glitzernder Blick durchbohrte sie. „Weshalb hast du dann ihn gewählt?“
„Er war der einzige, der sich von deiner unausgesprochenen Drohung nicht abschrecken ließ.“
„Wenn du mir Bescheid gesagt hättest,
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