Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
darüber zu ärgern, schnürte ihr die Sehnsucht die Kehle zu.
Es war verrückt. Ihre Wut hielt sich jedoch nicht an die gesellschaftlich anerkannte Dauer, die man ohne schlechtes Gewissen auf einen Verräter sauer sein durfte. Sie verpuffte und machte dem Bedürfnis Platz, endlich Julians ganze Verdorbenheit mit eigenen Augen zu sehen.
Kurzentschlossen zog sie die Zutrittskarte durch den Schlitz neben den zwei roten As. Sie eilte durch den dunklen, Tunnel in den nächsten Bereich, während ihr klopfendes Herz das Klicken ihrer High Heels übertönte. Dann schob sie den Stoff zur Seite.
Noch ein weiter Gang. Diesmal nur durch schwarze Vorhänge abgetrennte Räume und eine Tür mit rotem A. Der Geruch nach Kerzenwachs und einem süßlichen Parfum. Klassische Musik. Spitze Schreie.
Anscheinend war bewusst auf geräuschdämmende Wände verzichtet worden, um den Erlebniseffekt für die anderen Besucher dieses Bereiches zu erhöhen.
Ein Klatschen, dann ein Schrei.
Hitze stieg in ihre Wangen. Raste durch ihren Körper. Sammelte sich in ihrem Magen.
Noch ein Klatschen. Ein erregter Schrei!
Evas Neugier wurde neuerlich angestachelt.
In diesem Moment wurde ihr klar, dass die nächsten Augenblicke alles verändern könnten. Ihre weiteren Schritte entschieden, was passieren würde. Denn das, was sie am heutigen Abend bei diesem Fest gesehen hatte, waren Spielchen gewesen. Laszive Stelldichein, die Eva in ähnlicher Form selbst erlebt hatte.
Sie mochte in ihrem Leben weniger Beziehungen gehabt haben als Julian Affären pro Woche, aber das bedeutete nicht, dass sie darauf bestanden hatte, nur bei abgeschaltetem Licht und unter Bettlaken Liebe zu machen. Einer ihrer Freunde hatte es geschafft, ihr verbundene Augen und zusammengebundene Hände durchaus schmackhaft zu machen.
Doch bei dem, was sie hinter diesen Vorhängen erwartete, handelte es sich um das, was Julian bislang wichtig gewesen war. Wenn das, was dort hinten geschah, sie in Angst und Schrecken versetzen würde, dann wäre das der endgültige Bruch zwischen Julian und ihr.
Und dennoch …
Sie konnte nicht einfach weggehen.
Nicht wenn alle Fasern ihres Körpers sie vorwärts zogen.
Mit einer vorsichtigen Bewegung zog sie den schweren Stoff ein paar Zentimeter zur Seite. Genug, um in den Raum dahinter zu linsen.
Es war brutaler aber gleichzeitig auch weniger schockierend, als sie erwartet hatte.
Die unbekleidete Frau war durch Seile gefesselt. Von mehreren Stellen ihres Körpers ausgehend waren Seile an einer Halterung an der Decke befestigt, sodass die Frau waagrecht im Raum schwebte.
Ihr Mund war geknebelt, sodass nur leises Wimmern zu hören war, als Elias ihr mit einem Paddel auf die nackten Fußsohlen schlug. Trotz des bereits geröteten Fleisches schien sie die Demütigung zu genießen.
Evas Fingerknöchel traten weiß hervor. Beim nächsten Hieb ließ sie den Vorhang los.
Das Herz schlug heftig gegen ihre Rippen. Geschockt gestand sie sich ein, dass Erregung in ihr aufkochte wie heiße Milch in einem Simmertopf.
Ihre Füße trugen sie zum nächsten Abteil. Ihre Finger tasteten über den Stoff bis zu der Stelle, an der sich der Vorhang teilen ließ. Ihr Gehirn gab ihrer Hand den Befehl, den Vorhang zur Seite zu ziehen.
Eine nackte Frau war mit Händen und Füßen an ein Andreaskreuz gekettet. Alfius schlug mit einer Peitsche abwechselnd auf ihren Bauch und ihre Oberschenkel. Dennoch schien sie keine Angst zu haben.
Beruhte Evas Unfähigkeit, sich auf so etwas einzulassen, darauf, dass sie nicht in der Lage war, jemandem genug Vertrauen entgegenzubringen?
Plötzlich erkannte sie das Gesicht der Frau.
Die Bibliothekarin!
Die Frau, die Eva erst auf Adolescentia Aeterna aufmerksam gemacht hatte!
Als neuerlich ein Hieb auf den Oberschenkeln der Bibliothekarin landete, leckte Eva sich die Lippen. Die Frau stieß einen spitzen Schrei aus. Alfius grinste und rieb mit dem Stock der Peitsche zwischen den Schenkeln der Frau, bevor er wieder einen Schlag auf ihrem Bauch platzierte.
Eva unterdrückte ein Keuchen. Weshalb weckte dieses Schauspiel ihre Begierde? Was faszinierte sie dermaßen, dass sie sich nicht abwenden konnte?
Sie bemerkte, dass sie nicht deshalb bei jedem Schlag zusammenzuckte, den die Bibliothekarin erhielt, weil sie sich danach sehnte, an ihrer Stelle zu sein. Vielmehr nahm sie in ihrer Fantasie den Platz des Bruders ein. Sie ließ die Peitsche auf die Frau sause n, die den Schmerz als so erregt willkommen hieß.
Unter Umständen
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