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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Sache. Es ist eine sehr, sehr gute Sache.«
    »Du wirst dir damit die Zähne ruinieren.«
    »Nicht, wenn ich sie mehrmals am Tag putze und mit Zahnseide sauber mache.«
    Es gab Zeiten, in denen man nicht mit Jeane streiten konnte, und obwohl sie normalerweise kein Morgenmensch war, war sie wegen der Triumphe am Tag zuvor noch immer bester Stimmung, und so fand ich es besser, sie nicht weiter herauszufordern. »Wieauch immer, das meiste davon ist für dich und der Rest ist für Alice und Melly … oh, Scheiße!«
    »Warum ›oh, Scheiße‹?« Jeane hüpfte in eine sitzende Position und klopfte mit der flachen Hand auf die Stelle gleich neben sich. »Wo ist das Problem?«
    »Ich kann ihnen ja wohl kaum Süßigkeiten mitbringen, die ich in New York gekauft habe, oder?« Ich setzte mich und ließ mir von Jeane den Rücken streicheln. Ihre Hand fuhr immer und immer wieder über die gleiche Stelle, als ob sie versuchte, mich aufzurollen, aber ich wusste diese Geste sehr zu schätzen. »Ich bin ja gar nicht in New York. Ich bin in Manchester.«
    Jeane schwieg eine Sekunde lang. »Dann sag doch einfach, dass es in Manchester ein unglaublich amerikanisches Geschäft nur mit Süßigkeiten gab und du ihnen von dort etwas mitgebracht hast. Du bist wirklich ein lausiger Lügner, Michael.«
    Da hatte Jeane irgendwie recht. »Na ja, dafür kannst du es gut genug für uns beide.«
    Sie strahlte mich an. »Das stimmt natürlich, und du hast mir Süßigkeiten gekauft, und wenn ich nicht nach Kaffee schmecken und sowieso erst mal meine Zähne putzen und aufs Klo gehen müsste, würde ich dich jetzt küssen.«
    Es war schon nach eins, als wir an dem Laden in Greenpoint ankamen, den Jeane sich für unseren Brunch ausgesucht hatte. Sie hatte über eine Stunde gebraucht, um sich fertig zu machen, und hatte dann kostbare Zeit damit verschwendet, mich anzubetteln, etwas anderes anzuziehen.
    »Aber Michael, kein Mensch trägt mehr Skinny Jeans«, argumentierte sie flehend. »Und ganz besonders nicht zusammen mit einem Karo-Hemd. Das Grunge-Revival ist vorbei.«
    Ich weigerte mich, weiter zuzuhören, und als wir am Café Colette in Greenpoint ankamen, das anscheinend viel angesagter war als Williamsburg, obwohl es dort tausendmal cooler war als in New York, trug eigentlich fast jeder Typ Skinny Jeans und ein kariertes Hemd. Auch die Frisuren sahen alle so aus wie meine, als seien sie mit einer rostigen Gartenschere geschnitten worden, also lag ich nach Punkten klar in Führung.
    Vor der Tür war eine Schlange, und ich wollte unbedingt woanders brunchen gehen, aber Jeane war nicht davon abzubringen, dass wir in dieser Schlange warten sollten. Genauso hartnäckig bestand sie darauf, mich zum Brunch einzuladen, und hatte schon das Taxi bezahlt, und auch, wenn sie alle Ausgaben zurückerstattet bekam, hatte ich dabei kein gutes Gefühl. Irgendwie war es, als ob wir uns nicht auf gleicher Augenhöhe bewegten. Okay, klar, es gab Zeiten, in denen hatte ich das Gefühl, dass Jeane nicht mal auf dem gleichen Planeten lebte wie ich, aber zu Hause waren wir auf derselben Schule, gingen durch die gleichen Straßen und plünderten gegenseitig unsere Kühlschränke, hier jedoch schien Jeane geballt die gesamte Macht zu haben. Auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich aufgeklärter und gelassener mit ihrer mächtigen Frauen-Power umgehen sollte, fiel mir das wirklich schwer. Sosehr ich es auch versuchte.
    »Hey, du hältst die Schlange auf«, sagte Jeane zu mir, und mir wurde plötzlich bewusst, dass wir es schon bis in das Café geschafft und nur noch eine Partei vor uns hatten.
    Jeanes Telefon fing an zu piepsen, als wir schließlich über einen Boden mit Schachbrettmuster zu einem der Tische für zwei Personen geführt wurden, die entlang der hinteren Wand aufgereiht waren. Ich sah mir interessiert die anderen Bruncher undden großen altmodischen Tresen gegenüber an, aber Jeane klebte an ihrem Telefon.
    »Ich habe in den letzten zehn Minuten fünfzig Mails bekommen«, murmelte sie. »Und das auch noch am Tag der Ruhe.«
    Ich nahm eine Karte und war gespannt auf das Brunch-Angebot. Vielleicht war dies meine Gelegenheit, Bacon mit Ahornsirup zu probieren, doch da sah Jeane plötzlich von ihrem Handy auf und schrie gellend auf, als hätte sie Schmerzen.
    »Was ist? Was ist passiert?«, fragte ich, und die beiden Mädchen am Nebentisch starrten sie ebenfalls an.
    Jeane blickte sich wie wild im Café um. Dann zeigte sie auf ein Regal mit Zeitungen, das an

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