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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Mindeste, was ich tun konnte, sie ihren Vollrausch ausschlafen zu lassen.
    Ich duschte mich, zog mich an, und als es immer noch keine Anzeichen dafür gab, dass sie aufwachen würde, schlüpfte ich aus dem Zimmer und ging im Meatpacking District spazieren.
    Die Geschäfte waren alle geschlossen, aber eine Straßenkehrmaschine fegte die Überreste des Samstagabends vom Bürgersteig. Obwohl es eisig kalt war und ich fühlte, wie der Wind mir durch T-Shirt, Hemd und Kapuzenpulli peitschte, wurden vor den Restaurants bereits die Tische aufgestellt, und es standen auch schon Leute Schlange, um als Erstes bedient zu werden.
    Ich hielt an einem Coffee Shop, um Jeane von meinen letzten Dollars etwas Zuckriges und einen dreifachen Espresso zu holen, und eilte dann zurück in die Wärme unserer Suite. Als ich die Tür schloss, öffnete Jeane mit flatternden Lidern die Augen und setzte sich ganz langsam auf. Sie trug immer noch ihr Abschlussballkleid, denn zu mehr als küssen waren wir am vergangenen Abend nicht mehr in der Lage gewesen. Oder wenn doch, dann war ich eingeschlafen, bevor es interessant wurde. Vielleicht war das der Grund, warum sie so finster vor sich hin starrte.
    Nein, es war nur ein Gähnen. »Wie spät ist es?«, krächzte sie.
    »Fast zehn«, sagte ich und sie plumpste mit einem müden Stöhnen zurück auf das Kissen. »Ich bin schon eine ganze Weile auf den Beinen, aber ich wollte dich nicht wecken.«
    Jeane grunzte irgendetwas Unverständliches, aber ich sah, dass ihre Nase zuckte. Es war bizarr: Mit einer Hand grapschte sie in Richtung des Kaffeebechers, den ich noch in der Hand hielt, und mit der anderen hangelte sie schon nach ihrem iPhone.
    Ich versuchte nicht mal, mit ihr zu sprechen, bevor sie nicht ihr Koffein intus und ihre E-Mails gecheckt hatte, denn zu diesem Zeitpunkt konnte sie sich dann aufrichten, war vage wieder bei Bewusstsein und in der Lage, Augenkontakt zu halten. »Also dann, lass uns in Brooklyn brunchen gehen«, sagte sie. «Wollen wir mit dem Taxi fahren?«
    »Können wir nicht irgendwo hier in der Nähe brunchen? Ich habe einige Blocks weiter einen netten Laden gesehen.« Es war zu kalt für einen längeren Weg, und ich war nicht sicher, wann wir am Flughafen sein mussten, aber Jeane schnaubte nur.
    »Blocks? Alter, du sprichst Amerikanisch!« Sie schnaubte noch einmal. »Ich hab dir gestern Abend schon gesagt, dass ich es echt lahm finde, die ganze lange Reise hierher zu machen und dann Manhattan nur zu verlassen, um zum oder vom Flughafen zu kommen. Und du hast mir zugestimmt!«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Na ja, du hattest ja auch eine ganze Menge Sake getrunken und bist eingeschlafen, als ich dir erzählt habe, wie unglaublich toll die Secondhand-Shops in Brooklyn sind. Genau genommen sagtest du: ›Halt die Klappe, ich versuche zu schlafen.‹«
    Das hatte ich etwas anders in Erinnerung. »Ich habe nur zwei Sake getrunken.«
    »Äh, ja, und ungefähr vier Flaschen Bier«, sagte Jeane, als sie aus dem Bett kletterte, aber es schien ihr nichts auszumachen, dass ich eingeschlafen war, während sie mit mir gesprochen hatte, oder dass ich betrunken gewesen war. Angeblich betrunken. Denn eigentlich war ich gar nicht betrunken gewesen. Außerdem weiß jeder , dass amerikanisches Bier so gut wie keinen Alkohol enthält.
    Mittlerweile spazierte Jeane quer über das Bett, aber statt am Ende herunterzuspringen, wie sie es normalerweise immer tat, weil sie das Bett natürlich nicht wie ein normaler Mensch verlassen konnte, blieb sie mit weit aufgerissenen Augen stehen.
    »Was ist das?«, fragte sie und zeigte mit dem Finger auf den Schreibtisch. »Hast du Willy Wonka besucht oder so was?«
    Ich folgte ihrem Blick bis zu dem Punkt, an dem sich meine vielen Tüten von Dylan’s Candy Bar auf dem Schreibtisch türmten. »Nein, ich habe nur wie ein ganz normaler Mensch ein paar Süßigkeiten eingekauft.«
    Sie griff sich mit der Hand ans Herz. »Ist das alles für mich?«
    »Na ja, Haribo hatten sie leider nicht …«
    »Meine Güte, was ist das hier nur für ein provinzielles Kuhkaff?«
    »Aber dafür habe ich ein paar andere Sachen gefunden, die jemandem gefallen könnten, der eine Obsession für zähes Weingummi hat.«
    Ich sah, dass Jeane ohne Erfolg versuchte, die eine Augenbraue hochzuziehen, es aber schließlich bei einem breiten Grinsen bewenden ließ. »Ich verstehe gar nicht, warum es bei dir immer so klingt, als sei meine Begeisterung für Weingummi eine schlimme

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