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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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schnippische Kuh war. »Hör mal, sei mir nicht böse, aber ich habe noch tonnenweise Hausaufgaben zu erledigen und der Gedanke an meine BWL-Tabellen macht mir schlechte Laune.«
    »Na, da bin ich ja froh, dass nicht ich es bin, die dir schlechte Laune macht«, sagte sie mit einer etwas weniger eingeschnappten Stimme. »Aber du hast versprochen, deine Aufgaben nicht immer bis zum letzten Moment aufzuschieben.«
    Es war nicht der letzte Moment. Der letzte Moment wäre, die Tabellen auszufüllen, wenn die Anwesenheitsliste vorgelesen wird. »Ich weiß«, biss ich die Zähne zusammen. »Tut mir leid.«
    Es folgten noch mal quälende zwei Minuten und siebenunddreißig Sekunden absolut inhaltsleerer Konversation, bevor Pat endlich auflegte.
    Ich streckte meine Arme über dem Kopf aus, um all die Schmerzen und Verspannungen im Nacken und in den Schultern wieder loszuwerden, die immer auftauchten, wenn ich mit Pat telefonierte, dann doppelklickte ich auf Firefox, dann auf TweetDeck und verband mein iPhone mit meinem Computer, um die Bilder hochzuladen, die ich an diesem Nachmittag geschossen hatte.
    Meine Finger flogen über die Tasten, als ich meinen ersten Tweet des Abends schrieb. Dann drückte ich Enter , und binnen zehn Sekunden hatte schon jemand geantwortet.
    Und ich war nicht mehr allein.

4
    Ich liebe Sonntagabende. Die anderen sechs Abende in der Woche sind vollgestopft mit Hausaufgaben, Fußballtraining, Schülermitverwaltungstreffen, Debattierclubangelegenheiten und dem Erledigen von Verwaltungsaufgaben für meine Eltern, sodass sich sogar das Ausgehen mit meinen Freunden anfühlt wie ein weiterer Punkt auf meiner To-do-Liste, den ich abarbeiten muss. Hinzu kommt, dass meine Eltern hartnäckig davon überzeugt sind, dass ich zehn Stunden Schlaf brauche, um mich auf die vor mir liegende Woche vorzubereiten, weshalb man mir nachhaltig davon abrät (manche Leute würden sogar sagen, man hat es mir verboten), auch nur darüber nachzudenken, an einem Sonntagabend auszugehen.
    Meine Mutter badete gerade meine kleinen Schwestern, und als ich die schmalen Stufen zu meinem Schlafzimmer unter dem Dach hochtrottete, hörte ich, wie Melly sich bitter beklagte, dass sie mit Alice zusammen baden musste. »Sie ist fünf und ich bin sieben. Ich brauche meine Privatsphäre, Mum.«
    Ich grinste, als ich meine Zimmertür schloss und mein vollbeladenes Tablett vorsichtig auf dem Schreibtisch abstellte. Sonntagabends erwartet meine Mutter von mir, dass ich den Kühlschrank von all dem Essen befreie, das noch vom Wochenendeübrig ist, bevor montags die neue Lieferung vom Supermarkt kommt. Außerdem sollen wir von Montag bis Donnerstag nichts von dem essen, was meine Eltern »Müll« nennen. Also ist der Sonntagabend immer die vorerst letzte Chance, mich mit fettigem, überzuckertem Essen vollzustopfen.
    Während ich auf einem kalten Frühlingsröllchen herumkaute, schaltete ich meinen Computer ein, um meine Physikhausaufgaben fertig machen zu können. Meine Eltern denken , dass ich alle meine Aufgaben erledige, bevor ich Freitagabend ausgehe, aber da irren sie sich gewaltig.
    Mum klopfte an die Tür, als ich gerade meine letzten Formeln runterschrieb. »Michael? Alles in Ordnung da drin?«
    Ich hatte ihr verboten, ohne meine Erlaubnis in mein Zimmer zu kommen, seit sie mich mit Megan, meiner Freundin vor Scarlett, in einer ziemlich kompromittierenden Situation auf meinem IKEA-Teppich überrascht hatte.
    Es folgte eine Woche langer, qualvoller Diskussionen über persönliche Grenzen und Mädchen-in-Schwierigkeiten-bringen. Wann immer Mum jetzt meine frisch gewaschene Wäsche in einem Wäschekorb vor meine Tür stellte, waren die Taschen meiner Jeans mit Kondomen vollgestopft. Beim letzten Zählen hatte ich 93 Kondome, originalverpackt in ihren glänzenden Folien.
    »Ja, alles gut«, rief ich. »Ich hab mir den letzten von den Pfannkuchen mit den Schokoladenstückchen genommen, die Dad gestern gemacht hat. Ist das in Ordnung?«
    »Lieber in deinem Mund als auf meinen Hüften«, sagte Mum. »Was machst du da drinnen?«
    Manchmal sehnte ich mich nach den glücklichen Zeiten zurück, als sie mit Vorliebe einfach so, ohne zu klopfen, in meinZimmer platzte. Das schien mir fast besser als jetzt, wo sie vor meiner Tür stand und mich mit Fragen bombardierte.
    »… ich sitz nur ein bisschen am Computer«, sagte ich vage.
    »Also, Dad und ich gucken uns eine DVD an – wenn du auch Lust hast …?«, redete sie weiter. »Nichts allzu

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