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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Anrufer«, denn ich hatte ihre Nummer aus meinem Adressbuch gelöscht. Doch auch wenn sie nur weinte und nichts sagte, wusste ich, dass es Jeane war. Ich wusste es einfach.

33
    Und dann kam Weihnachten und die Welt wurde ruhig und still.
    Na ja, eigentlich nicht. Eigentlich war das eine totale Lüge. Sie wurde nicht still. Und auch nicht ruhig, vor allem nicht um 8.00 Uhr morgens, als ich nach einer durchgemachten Nacht in Shoreditch auf dem Weg nach Hause war und schnell noch in den Supermarkt springen wollte, um vor dem großen Ansturm meine Weihnachtseinkäufe zu erledigen.
    Es stellte sich aber heraus, dass der Ansturm schon vor mir da war. Mal im Ernst, was war mit diesen ganzen Leuten los? Es war Heiligabend, und sie hatten nichts Besseres zu tun, als früh aufzustehen, sich anzuziehen und einkaufen zu gehen.
    Zumindest hatte ich noch nicht geschlafen und trug immer noch mein Goldlurex- und Taft-Ballkleid, in dem ich in einem stillgelegten Supermarkt zu Breakbeats und Dubstep getanzt hatte. Seine Weihnachtseinkäufe auf dem Weg nach Hause zu machen, hatte eine komplett andere Qualität, als extra vor dem Morgengrauen aufzustehen, um das in Trainingshose und Kapuzenpulli zu erledigen.
    Jedenfalls war es ein schlimmes Erlebnis. Alle drängelten, und eine Frau mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau nannte mich eine Schlampe, als ich mir die letzte Brandybutter schnappte,und jemand anders grapschte von hinten nach meinem Kunstfellmantel, um mich von den Cadbury- Tins of Roses -Schokoladen-Dosen wegzureißen. Ich hatte schon in Moshpits getanzt, in denen es zivilisierter zugegangen war. Und natürlich konnte ich kein Taxi oder meine aufladbare U-Bahn-Karte auftreiben, also musste ich in der bitteren Kälte mit vier Tüten schwerer Einkäufe (Wer hätte gedacht, dass Bonbons, Kuchen und Tortilla-Chips so viel wiegen?) in Schuhen nach Hause laufen, die von ihrer vorherigen Besitzerin nur sehr mangelhaft eingelaufen worden waren.
    Das Licht im Hauseingang war kaputt, und ich wusste, dass der Hausmeister bis Neujahr verreist war, also musste ich bei fast völliger Dunkelheit gleichzeitig mit meinen Tüten und meinem Schlüssel ringen, aber dann war ich endlich zu Hause.
    Zu Hause.
    Es fühlte sich an, als sei ich schon tage-, fast wochenlang nicht mehr zu Hause gewesen. Die Wohnung war die ganze Zeit über nur eine Zwischenstation gewesen, die ich durchlief, um saubere Klamotten zu holen, mein iPhone, iPad und MacBook aufzuladen und vielleicht für ein paar Stunden zu schlafen, denn ganz ehrlich, der letzte Monat erschien mir rückblickend wie ein blinder Fleck in meinem Leben.
    Meine Tage begannen normalerweise mit einem Frühstücksmeeting, danach noch mehr Meetings, dann ein Meeting zum Mittagessen. Verleger, Agenten, Fernsehproduzenten, Journalisten, Sales- und Marketingmenschen, sie alle mussten sich zu einem »persönlichen Gespräch« zusammensetzen, und dann, am Nachmittag, wenn auch Amerika wach geworden war, gab es gewichtige Telefonkonferenzen. Anschließend fuhr ich manchmal zu meiner Web-Firma in Clerkenwell, die mir dabei half, adorkable.com aufzubauen, oder zur Produktionsgesellschaft in Soho, die meine Dokumentationsserie produzierte.
    Ich hätte es hassen sollen, aber das tat ich nicht. Es gab mir einen echten Kick, jeden Tag mit so vielen Leuten zu sprechen, die wissen wollten, was ich zu sagen hatte. Normalerweise musste ich sehr hart dafür arbeiten, Leute außerhalb von Twitter zu finden, die mich wirklich verstanden, aber jetzt hatte ich diese Leute gefunden.
    Okay, sie waren alle mindestens zehn Jahre älter als ich, aber ich hatte schon immer gewusst, dass ich meiner direkten Peergroup um einiges voraus war. Ich genoss es sehr, dass niemand mehr die Augen verdrehte, wenn ich mich lautstark über irgendetwas ausließ. Ich fühlte mich im Gegenteil sogar eher dazu ermutigt, mich lautstark über irgendetwas auszulassen, aber es war auch ganz schön anstrengend, wenn man sich stundenlang über irgendetwas lautstark ausließ, und die Leute sahen immer etwas enttäuscht aus, wenn ich mich mal nicht auskotzte; als wäre ich eine Zirkusattraktion oder so was.
    Nach einem langen Tag, an dem ich mich ständig über irgendetwas lautstark ausgelassen hatte, musste ich mich am Abend dringend austoben. Zum Glück konnte man immer irgendetwas tun. Der Weihnachts-Countdown lief, also gab es eine Menge Partys und Drinks und Bands, die ihren letzten Gig des Jahres spielten, und besondere Clubnächte und viele

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