Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
ich und zog ihn in Richtung Ausgang. »Lass uns versuchen, ein Taxi zu finden.«
18
Ich konnte nicht glauben, dass ich in der Öffentlichkeit mit Jeane Händchen hielt, an einer Straßenecke um fast zwei Uhr dreißig morgens, und dass sie mit zu mir in unser Haus kam, das frei von Eltern und nervigen kleinen Schwestern war.
Als Jeane auf der Suche nach einem freien Taxi die Straße hinauf und hinunter blickte, beleuchtete die Straßenlaterne ihre Gesichtszüge und sie sah fast schön aus. Nein, nicht wirklich schön, aber exotisch. Als wäre sie ein Paradiesvogel oder eine seltene Blume, die in einer dunstigen, grauen Londoner Nacht nicht auf eine dunstige, graue Londoner Straße gehörte.
»Hey, mach ein Foto, das hält länger«, sagte sie, als sie mich dabei erwischte, dass ich sie anstarrte, aber sie klang dabei nicht ärgerlich.
Wir konnten kein Taxi finden, und als wir gerade kurz davor waren, die Hauptstraße hinunterzulaufen, rief jemand Jeanes Namen und wir drehten uns um und sahen Molly und Jane und ein paar Fremde auf uns zueilen.
»Also, ist es okay, wenn wir heute Nacht bei dir schlafen?«, fragte Molly, als sie uns erreicht hatte, und Jeane ging vom Händchenhalten ins Nicht-Händchenhalten über und nahm Abstand von mir. »Das stört dich doch nicht, oder?«
»Natürlich nicht«, sagte Jeane, und ich konnte nicht verstehen, warum ich plötzlich so wütend wurde. Verglichen mit einem Abend bei mir mit chinesischen Brötchen und einer Grapsch- und Fummelsession, wäre das Abhängen mit Molly Montgomery vermutlich immer der bessere Deal. Immer. »Und bevor du anfängst zu meckern, es ist mehr als sauber. Mein Vater kommt nächste Woche zu Besuch nach London, also habe ich den heutigen Tag überwiegend mit beiden Armen in heißem Seifenwasser verbracht.«
»Ich freue mich, das zu hören, denn als ich das letzte Mal bei dir geschlafen habe, habe ich danach – ich schwöre es – die Krätze gehabt«, sagte Jane mit einem Schaudern.
Molly schlug nach ihr. »Du dicke fette Lügnerin«, keuchte sie. »Du hast allergisch auf die Bodylotion reagiert, die wie WC-Ente gerochen hat.«
»Ich sage dir, es war die Krätze«, beharrte Jane. »Ich hoffe, du hast auch daran gedacht, das Sofa abzusaugen, nicht nur den Boden.«
»Noch mehr freche Widerworte und ihr könnt in eurem Van schlafen«, sagte Jeane. »Und ich denke, wir können jetzt aufhören, nach einem Taxi zu suchen«, fügte sie mit Blick auf mich hinzu.
Ich nickte. Es blieb mir auch nichts anderes übrig. Natürlich war es nicht das Ende der Welt, dass sie mit ihren coolen Freundinnen nach Hause fuhr und ich allein in ein leeres Haus zurückging. Ihre Küsse waren schon ziemlich gut, aber ich konnte auch ohne sie leben.
Duckies Van war eine Straße weiter geparkt. Jeane und ich kletterten nach hinten durch, und ich verbrachte die nächsten zehnMinuten mit einem Drumstick, der mir in den Hintern stach, und klammerte mich an den Radlauf, wenn Jane zu schnell in die Kurven ging. Obwohl Jeane mir erzählt hatte, dass sie total Straight Edge war, also absolut keinen Alkohol trank und keine Drogen nahm, fuhr Jane wie in einem wilden Rausch. Als wir den Broadway erreichten, fing Jeane an, sie zu meinem Haus zu lotsen, während sie in ihrer Tragetasche herumkramte.
Ich kriegte nicht viel mit, weil … na ja, weil ich schmollte und mich eingeklemmt und unwohl fühlte, und ich dachte an das Schinken-Sandwich, das ich mir gleich machen würde, wenn ich im Haus war, da zog Jeane ihren Schlüssel hervor und warf ihn Molly zu. »Du erinnerst dich noch an die Adresse, oder?«
»Ja«, sagte Molly. »Ich habe sie in meinem Handy gespeichert, also kann Google Maps uns den restlichen Weg führen.«
Jeane lehnte sich nach vorne. »Lass uns einfach da vorne am Briefkasten raus«, sagte sie, und mit einem grauenvollen Knirschen in der Schaltung hielt Jane am Bordstein. »Legt die Schlüssel morgen einfach unter die Fußmatte, und ich klingle bei jemand anders, damit er mich ins Haus lässt.«
Es folgte ein kollektives ungläubiges Schnauben. »Sei bitte keine Idiotin«, sagte eines der anderen Mädchen. »Jeder könnte sich den Schlüssel nehmen!«
»Erinnere mich daran, dass ich dich niemals frage, ob du an meiner Achtsame-Nachbarschafts-Initiative teilnehmen möchtest«, sagte Molly. »Wir treffen uns morgen zum Mittagessen, bevor wir nach Brighton zurückfahren, und werden ein feierliches Schlüsselübergaberitual veranstalten.«
Es dauerte weitere fünf
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