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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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nicht sehr viel mitbekommen«, gestand er zu meiner großen Verblüffung. »Ihr wart gerade halb durch den Eröffnungssong, da wurde ich leider in ein Drama hineingezogen, das das ganze Konzert und beide Zugaben über andauerte.«
    Er ließ die Schultern hängen. »Das, was ich trotz des Weinens und Kreischens hören konnte, klang aber toll. Wirklich super. Ich meine, ich liebe die CDs, aber Bands klingen live doch einfach immer besser.« Michael rieb sich das Kinn. »Mit Ausnahme von Justin Bieber vielleicht, der klingt einfach immer scheiße, stimmt’s?«
    Er hatte genau das Richtige gesagt, und weder Molly noch Jane schienen irgendwie sauer zu sein, dass Michael sie in ihrer ganzen Großartigkeit verpasst hatte. Stattdessen rief Jane ihre Freundin Kitty zu uns, die genauso aussah wie Justin Bieber, dannunterhielten wir uns mit ihr, und zwei Stunden vergingen in einem Nebel von Trinken und Quatschen und irgendwann tanzte Michael sogar mit mir zu Old School Hip-Hop. Auch wenn es eine Art von Tanz war, den man eigentlich nicht als solchen bezeichnen konnte, versuchte er es immerhin. Barney und eigentlich auch jeder andere Hetero-Junge, den ich kannte, hätte sich lieber einen Einlauf verpassen lassen als zu tanzen.
    Genau um zwei Uhr gingen die Lichter an, und ich musste die Sohlen meiner Schuhe vom klebrigen Boden loseisen und daran denken, nach Hause zu gehen. Michael hatte mich den ganzen Abend kaum berührt, doch als er seine Lederjacke angezogen hatte, nahm er meine Hand und hielt sie. Meine Hand glitt in seine, als ob sie einfach dorthin gehörte. Das war wieder total seltsam, aber irgendwie auch schön. Meine Hände waren kalt, aber seine waren warm, und ich hatte meine Handschuhe vergessen, also passte das prima.
    Ich dachte für einen Moment darüber nach, dass Michael und ich noch nie an einem Samstagabend zusammen ausgegangen waren, weil das machten normale Paare gewöhnlich, doch was auch immer wir nun waren, es war sicherlich nicht normal. »Bitte versteh mich nicht falsch«, sagte ich, was ein Anzeichen dafür war, dass ich vielleicht ein klein wenig angetrunken war, denn normalerweise war es mir egal, ob er irgendetwas falsch verstand, »aber hast du keine Deadline? Ich meine, die meisten Leute, die noch bei ihren Eltern wohnen, haben doch so was.«
    Michael ließ seine Augenbraue ein bisschen spielen bei der Unterstellung, dass er noch immer komplett unter dem elterlichen Pantoffel stand, aber ich war seiner Mutter ja begegnet, und sie schien eine Frau zu sein, die niemals geduldet hätte, dass ihrgeliebter Sohn einfach zu einer beliebigen Uhrzeit nach Hause kam. »An den Samstagen ist das nicht so streng.« Michael sah auf seine Armbanduhr – er war der einzige Mensch, den ich kannte, der eine trug. »Obwohl, wenn sie jetzt nicht gerade in Devon wären – nach zwei nach Hause zu kommen, würde es ganz bestimmt überreizen.«
    »Sogar in den Ferien?«
    »Aber Jeane, dies ist mein entscheidendes Abschlussjahr«, sagte er mit schriller Stimme, die wirklich ein bisschen nach Kathy Lee klang. »Du brauchst mindestens acht Stunden Schlaf jede Nacht, und vergiss nicht, die Katze rauszulassen.«
    »Also, ähm, möchtest du, dass wir uns ein Taxi teilen, oder kommst du noch ein bisschen mit zu mir?«, fragte ich zögernd, weil ich in der letzten Zeit immer so beschäftigt gewesen war, dass wir keine Chance gehabt hatten, uns zu sehen. Und mit uns sehen meinte ich eigentlich, uns zu küssen, bis das Atmen zu einem Problem wurde.
    Michael drückte meine Hand etwas fester. Ich drückte seine zurück. »Ich muss wirklich die Katze rauslassen, aber du könntest mit zu mir kommen. Es ist zumindest sauber …«
    Ich hörte auf zu drücken und machte ein düsteres Gesicht. »Meine Wohnung ist sauber! Ich habe heute Morgen Stunden mit Aufräumen und Saubermachen verbracht. Ich habe sogar Staub gesaugt und ausgemistet, ohne dass Gustav und Harry vorbeigekommen sind und mich beaufsichtigt haben.«
    »Okay, aber wurde bei dir in den letzten zwölf Stunden auch eine Supermarktlieferung abgegeben und ist ein Vater gestern nach Chinatown gefahren und mit zwei Schachteln Kuchen wiedergekommen?«
    »Hmmh, nein«, musste ich zugeben. »Nein, das nicht.«
    »Also, dann komm doch mit zu mir, auf ein Stück Kuchen und, du weißt schon, was auch immer.«
    Das klang nach einem Plan. Ein Plan, bei dem ich mich erst mit Kuchen vollstopfen würde, um mich dann mit einer ganzen Menge Was-auch-immer zu beschäftigen. »Gut«, sagte

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