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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Rechteck, das sich nach Plastik anfühlt.
    »Das Schweinefleisch wird schnell alle«, sagt sie laut. »Paul Labry hat mich aufgefordert, dir einen Teller zu bringen, bevor nichts mehr da ist.« Jewel stellt sich zwischen mich und Caitlin und wechselt zu einem »Girl-Talk«-Tonfall – wahrscheinlich, damit ich die Gelegenheit habe, den Gegenstand vom Teller zu entfernen.
    »Caitlin ist in Ordnung«, versichere ich ihr leise. »Was ist unter dem Teller?«
    Ohne den Rhythmus ihrer Worte zu ändern, lacht die Leichenbeschauerin laut, drückt Caitlins Arm, zieht uns beide näher aneinander und beugt sich dann vor, als wollte sie uns einen verschwörerischen, romantischen Ratschlag erteilen. »Eine Sprachaufzeichnung. Tim Jessup hat sie unmittelbar vor seinem Tod mit seinem Handy hergestellt. Das Handy ist in Shads Besitz. Außerdem hat er eine Liste deiner Handygespräche. Dieser Fall wird immer verrückter. Du musst auf dich aufpassen.«
    »Ich glaube, du bist verrückt, Mädchen!«, sagt Caitlin und gibt Jewel einen spielerischen Stoß an die Schulter. »Aber wenn das so weitergeht, könnte ich daran denken, hierher zurückzukehren.«
    »Tu das!«, ruft Jewel. »Wir brauchen dich hier, damit du den Leuten auf die Pelle rückst.« Sie wendet sich zum Gehen. »Okay, ich muss zurück. Ihr könnt euch den Teller ja teilen.«
    Jewel bahnt sich einen Weg zurück zum Grillzelt. Zwei Sheriff’s Deputys, die in der Schlange stehen, lassen sie nicht aus den Augen, als sie sich hinter den Serviertisch begibt.
    Caitlin packt mich am Arm und lotst mich um ein paar Sträucher am Swimmingpool herum. »Ich weiß nicht, was los ist, aber lass uns abhauen, damit wir erfahren, was sie dir mitteilen möchte.«
    Ich balanciere den Teller auf meiner rechten Hand, lege den linken Arm um Caitlin und steuere auf den Übergang zu, der zum Hotelparkplatz führt. Fast alle, an denen wir vorbeikommen, sprechen mich an, und mehrere rufen Caitlin beim Namen. Ein Grundstücksmakler versucht, mich aufzuhalten, um mit mir über eine Änderung der Bebauungsvorschriften zu reden, doch ich schütze dringende offizielle Angelegenheiten vor und lasse den Mann stehen. Sobald wir uns zwanzig Meter von der Menge entfernt haben, fragt Caitlin: »Ist die Aufzeichnung in dem verdammten Grillfleisch oder was?«
    »Sie ist an die Unterseite des Tellers geklebt.«
    »Was für ein Band ist es?«
    »Ich glaube, eine Minikassette.«
    »Ich habe einen Recorder im Büro.«
    »Kmart ist nur eine Minute entfernt.«
    »Okay.« Während wir uns über den überfüllten Parkplatz vorarbeiten, fragt Caitlin: »Wenn das Band Jewels Nachricht enthält, von wem ist dann der Zettel in deiner Tasche?«
    »Wahrscheinlich von irgendeinem Spinner, wenn nicht von dem Mädchen selbst.«
    Caitlin schließt das Auto auf, mit dem wir hergefahren sind – einen Corolla, der der Zeitung gehört. Bevor wir einsteigen, wird mir klar, dass ein etwaiger Verfolger während unserer Abwesenheit eine Wanze in dem Auto angebracht haben könnte, aber das Risiko muss ich eingehen. Ich nehme Caitlin am Oberarm, beuge mich vor und küsse sie unterhalb des Ohres.
    »Sag im Auto kein Wort über diese Dinge«, flüstere ich. »Wir können den Zettel auf der Fahrt zum Kmart lesen, dürfen aber nicht darüber sprechen. Alles klar?«
    Sie nickt und setzt sich ans Lenkrad.
    Bevor ich einsteige, gehe ich zwischen den Autos in die Hocke, hole das Star Trek hervor und rufe Kelly an. Als er sich meldet, frage ich: »Bist du im Hotel?«
    »Ja.«
    »Wir fahren zum Kmart ein Stück den Highway rauf. Ich möchte, dass du uns Deckung gibst.«
    »Kein Problem. Alles in Ordnung?«
    »Vielleicht habe ich gute Nachrichten. Bleib in der Nähe.«
    »Wird gemacht.«
    Im Auto löse ich das Band von der Unterseite des Tellers und sehe meine Vermutung bestätigt, dass es sich um eine Minikassette im Standardformat handelt. Ich schiebe sie tief in die linke Hosentasche und wühle nach dem Zettel, den das Mädchen mir zugesteckt hatte. Es ist ein blau liniertes Blatt von einem Schreibblock, wie Erstklässler ihn benutzen, wenn sie lernen, Druckbuchstaben zu schreiben. Der Zettel ist viele Male gefaltet wie der Liebesbrief eines Teenagers.
    »Lass uns für heute Nachmittag was zu essen holen«, schlage ich beiläufig vor. »Chips und Dip, Getränke und so weiter. Du hast sicher nichts im Haus.«
    »Stimmt. Was hast du nach anderthalb Jahren erwartet?«
    Caitlin lenkt den Corolla behutsam aus der Parkbucht und an den dicht stehenden

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