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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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tun.
    Ihre Linda Mae Church
    Das Geräusch der Autotür, die von Caitlin geöffnet wird, weckt mich aus meiner Versunkenheit. Mit einem forschenden Blick versucht sie herauszufinden, ob ich noch in den Kmart will. Ich nicke, falte den Zettel zusammen und stecke ihn mir wieder in die Tasche. Dann bedeute ich Caitlin, mir ihre Handtasche zu reichen, nehme das Satellitentelefon aus meinem Rucksack, lasse es in die Handtasche fallen und stecke meine Pistole ein.
    »Also los.«
    Als wir uns zehn Meter vom Auto entfernt haben, fragt Caitlin: »Glaubst du immer noch, dass Tim keine Affäre mit ihr hatte?«
    »Warte, bis wir im Kaufhaus sind. Ich hole die Chips und überzeuge mich davon, dass uns niemand verfolgt. Du besorgst den Recorder, ein paar Batterien, zwei billige Kopfhörer und einen Ministecker-Splitter. Weißt du, warum?«
    »Weil billige Recorder nur ein Monosignal von sich geben.«
    Es ist gut, wieder mit jemandem zusammen zu sein, dem man nicht alles vorkauen muss.
    Ich gehe zur Imbissabteilung, schnappe mir ein paar Doritos und beobachte den Ladeneingang. Kunden kommen herein oder verlassen das Gebäude, doch die meisten sind schwarz, und keiner von ihnen erinnert auch nur entfernt an Quinns Schläger. Die Weißen sind Mitglieder der Pfingstbewegung oder ältere Leute in Gärtnerkleidung. Weniger als fünf Minuten vergehen, bis Caitlin mit einer zugehefteten Tüte am Ende des Gangs erscheint, in dem ich stehe. Ich gehe an ihr vorbei und flüstere ihr zu: »Männerbekleidung.«
    Dort angekommen, nehme ich zwei Hosen von einem Gestell und bitte eine ältere Frau, mir einen Ankleideraum zu öffnen. Sie erkennt mich als Bürgermeister, bietet mir demonstrativ jede Hilfe an und lässt mich dann in der Kabine zurück. Eine Sekunde später stürzt Caitlin herein und öffnet ihre Tüte. Ich brauche meine ganze Kraft, um den Kassettenrecorder aus der Plastikverpackung zu bekommen, doch Caitlins geschickte Finger benötigen nicht lange, um die Batterien einzusetzen und das Gerät startklar zu machen. Ich ziehe die Kassette aus der Hosentasche, lege sie in den Recorder ein und drücke auf die Abspieltaste. In meinem linken Ohr ist ein Zischen zu hören. Caitlin, sichtlich angespannt, hat den Kopf geneigt, und ihre Augen glänzen, als spiegelten sie jeden Lichtstrahl in der Kabine wider. Sie hört das Gleiche wie ich: die minderwertige Kopie einer Sprachnachricht von niedriger Auflösung, hergestellt mit einem Handy und abgespielt auf dem billigsten verfügbaren Gerät. Doch als Tims Stimme ertönt, trifft sie mich bis ins Mark. Er ist atemlos, als wäre er gerannt, doch das Heulen eines auf Hochtouren laufenden Motors im Hintergrund macht deutlich, dass er in einem Auto sitzt.
    »Penn? Wo bist du, Mann? Ich habe so lange gewartet, wie ich konnte, aber sie sind mir auf der Spur. Ich musste abhauen. Habe versucht, dich anzurufen, aber meine beiden Telefone zeigen ›No Service‹ an. Sie blockieren das Signal, wie manchmal auf dem Boot. Sie haben die Cemetery Road abgesperrt, deshalb fahre ich ins County hinaus … bin jetzt fast an der Devil’s Punchbowl. Ich weiß, dass ich dieses Telefon ausschalten muss, weil sie mich damit aufspüren könnten. Ich kann sowieso nicht viel sagen, weil ihnen das Telefon vielleicht in die Hände fällt. Ich fahre achtzig Meilen auf Kies, Mann!«
    Caitlin reißt die Augen auf, als das Rumpeln und Poltern des Wagens ein Bild von Tim heraufbeschwört, wie er die Cemetery Road entlangrast.
    »Sie sind immer noch da hinten. Ich habe das gefunden, was wir benötigen, okay? Es ist eine DVD . Ich habe sie von dem Typen, der die Handybilder aufgenommen hat, die ich dir gezeigt habe. Ein Computergenie namens Ben Li. Ich habe ihn so vollgedröhnt, dass er nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand, und ihm dann Beruhigungsmittel verabreicht. Er muss früher aufgewacht sein, als ich erwartet habe, ist dann wahrscheinlich in Panik geraten und hat die Typen angerufen, der blöde Sack. Jedenfalls musst du wissen, wie du die DVD finden kannst, falls mir was passiert. Bist du bereit? ›Hundemeute. Gesprengte Ketten.‹ Okay? Du wirst darauf kommen, aber ich hoffe bei Gott, dass du es nicht musst. Wenn ich den Typen nicht entwische, dann guck dahin, wo die Sonne nicht scheint, wie der Trainer immer gesagt hat. Aber ich schaffe das schon. Diese Drecksäcke kennen Adams County nicht so gut wie ich. Ich werde … warte, Mist, ich hab vergessen …«
    Es klingt, als hätte Tim das Telefon fallen lassen. Er

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