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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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machen, dass Major McDavitt uns nicht hören kann. »Wenn ich keine Presseerklärung diktiere, äußere ich mich nur inoffiziell.«
    Ich atme tief durch und betrachte den Turm von St. Mary’s, der in der Windschutzscheibe größer wird. »Meiner Meinung nach werden Sie nicht herausfinden, wer die Schüsse abgegeben hat, Hans. Aber vielleicht weiß ich es schon. Jedenfalls, von wem der Befehl stammt.«
    »Ich höre.«
    »Es war eine Botschaft an mich, meine Nase nicht in bestimmte Angelegenheiten zu stecken. Oder den Mund zu halten. Ich weiß noch nicht, welches von beiden. Aber es hatte nichts mit Ihnen oder mit dem Rennen zu tun. Einzelheiten kann ich Ihnen nicht nennen. Ich wünschte, ich könnte es, aber es geht einfach nicht.«
    »Sie glauben also nicht, dass andere Ballonfahrer in Gefahr sind?«
    »Nein. Es sei denn, ein irrer Nachahmungstäter taucht auf.«
    Necker versucht, mich rasch und kühl einzuschätzen. »Es ist doch nichts Persönliches? Zum Beispiel, weil Sie es mit der Frau eines anderen treiben?«
    »Nein. Es geht um kriminelle Aktivitäten. Mehr darf ich nicht sagen. Wenn Sie mir helfen könnten, würde ich Ihnen mehr anvertrauen, aber Sie können es nicht. Nicht in diesem Fall.«
    »Ich kenne eine Menge Leute, Penn.«
    »Ich auch. Aber es ist ein anderes Problem. Geld und Beziehungen bringen nichts. Im Gegenteil, Geld ist das Problem.«
    »Deshalb haben Sie sich heute Morgen verspätet, stimmt’s?«
    Ich nicke.
    »Mit Ihrer Familie ist alles klar?«
    »Inzwischen schon. Heute Morgen noch nicht.«
    Necker zuckt erneut zusammen und nickt dann langsam. »Verstehe. Okay. Sagen Sie mir, was ich tun kann, um Ihnen zu helfen.«
    Ich denke einen Moment nach. »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Ich brauche den Hubschrauber für den Rest des Wochenendes, mit Major McDavitt als Pilot. Von jetzt bis Sonntagabend.«
    Necker verlagert sein Bein und verzieht das Gesicht vor Schmerz. »Geht in Ordnung.«
    »Natürlich werde ich dafür bezahlen. Ich …«
    »Ist bereits bezahlt. Was noch?«
    »Das ist alles, was Sie zurzeit tun können. Davon abgesehen möchte ich Sie nur bitten, Ihre Einschätzung der Stadt durch diesen Vorfall nicht beeinflussen zu lassen … wenn das möglich ist.«
    Necker lächelt. »Mann, in Minneapolis bin ich auch auf allerlei Gewalt gestoßen. Das gibt’s überall. Ich wünsche mir nur, Sie könnten meine Hilfe akzeptieren. Wenn jemand auf mich schießt, nehme ich das sehr persönlich. Ich würde selbst gerne ein paar Worte mit dem Dreckskerl reden.«
    »Wenn es nach mir geht, kriegen Sie die Chance.«
    Necker blickt aus dem Fenster auf das Krankenhaus, als wir zur Landung ansetzen. »Ich werde Sie also nicht aufhalten. Eine Zeitlang werde ich sowieso an Krücken gehen. Tun Sie, was Sie tun müssen. Wenn mich jemand fragt, werde ich antworten, dass die Schüsse von ein paar Burschen abgefeuert wurden, die sich nicht beherrschen konnten.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Hans.«
    »Würde es Ihnen etwas nützen, wenn Sie erfahren könnten, woher die Schüsse kamen?«
    »Könnte sein.«
    »Ich werde den Ballon mit einem Lastwagen herbringen lassen und unter die Lupe nehmen. Ich weiß, auf welcher Höhe wir waren, als wir beschossen wurden. Wenn es Durchschüsse waren, kann ich den Winkel und wahrscheinlich den Standort des Schützen berechnen. Annähernd jedenfalls.«
    Der Hubschrauber lässt sich auf dem Dach nieder wie ein Schmetterling, der auf einem Blatt landet. Necker lächelt. »Viel besser als bei unserem letzten Versuch, was?«
    Sanitäter reißen die Seitentür auf und bedeuten mir auszusteigen. Vorher packt Necker meinen Arm und sagt: »Ich werde Danny mitteilen, er soll für Sie auf Abruf bereitstehen.«
    »Vielen Dank.«
    Paul Labry erwartet mich auf der Landefläche. Ich habe ihn noch nie so besorgt erlebt. »Was ist da oben passiert, Penn?«
    »Ich hab’s dir doch am Telefon gesagt. Jemand hat ein paar Schüsse auf uns abgegeben. Necker musste notlanden.«
    »Bist du verletzt?«
    »Nein. Wie viele Leute wissen, was geschehen ist?«
    »Machst du Witze? Im Zeitalter der Handys? Ich wette, die meisten Ballonfahrer wissen inzwischen Bescheid, und die Stadt wird nicht weit hinter ihnen zurück sein.«
    »Weiß Caitlin es auch?«
    »Keine Ahnung. Wie willst du die Sache abwickeln? Manche wollen schon, dass wir die übrigen Flüge streichen. Heute und morgen.«
    »Ballonfahrer?«
    »Nein, amtliche Kontrolleure.«
    »Ich finde nicht, dass wir die Flüge absagen sollten. Necker ist der

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