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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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stark?
15
… hatten Sie Atemnot oder waren Sie kurzatmig?
16
… war Ihnen dabei übel oder hatten Sie Magenbeschwerden?
    Haben Sie mindestens eine der Fragen von 1 bis 8 mit „ja“ beantwortet und zusätzlich eine oder mehrere der Fragen 9 bis 16, dann leiden Sie unter Umständen an einer sozialen Phobie.
    Es ist ganz normal und keineswegs immer ein Zeichen einer Erkrankung, wenn einzelne Symptome schon einmal aufgetreten sind oder gelegentlich auftreten. Hier weisen wir noch einmal darauf hin, dass alleine aus Ihren Antworten im Selbsttest nicht zwingend auf eine Erkrankung geschlossen werden kann.
    Erst wenn ein gewisses Ausmaß überschritten ist und insbesondere zu einem großen Leiden führt, liegt eine Krankheit vor. Aus zwei Gründen ist dieser Hinweis wichtig: Erstens möchten wir Sie davor bewahren, sich selbst zu schnell als krank zu betrachten und in eine Krankenrolle zu bringen; zweitens ist die Feststellung einer Erkrankung eine zwingende Voraussetzung für die Kostenübernahme einer Psychotherapie durch eine Krankenkasse.
Angst als ständiger Begleiter
    Das wesentliche Merkmal der sogenannten generalisierten Angststörung ist eine in vielen Situationen vorherrschende Angst, begleitet durch eine hohe Anspannung, übermäßige Sorgen bezüglich alltäglicher Ereignisse und Probleme. Um das Diagnosekriterium zu erfüllen, muss diese Anspannung mindestens ein halbes Jahr vorhanden sein.
    Weitere konkrete Symptome der generalisierten Angststörung sind:
Muskelverspannungen, eventuell verbunden mit akuten und chronischen Schmerzen
Ruhelosigkeit
Unfähigkeit zur Entspannung
Kloßgefühl im Hals, eventuell auch Schluckbeschwerden
anhaltende Reizbarkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
nicht abstellbares Gedankenjagen
Leeregefühl im Kopf wegen Sorgen oder Angst
Einschlafschwierigkeiten
    Die generalisierte Angststörung äußert sich somit durch viele Symptome, die auch charakteristisch für die Depression sind. Im Gegensatz zu den meisten anderen Angsterkrankungen können bei dieser Symptomatik keine konkreten Situationen benannt werden, die die Angst auslösen und deshalb konsequent vermieden werden. Für die Therapie bedeutet das, dass insbesondere die im letzten Kapitel dieses Buches vorgeschlagenen Übungen Anwendung finden können. Die dort beschriebenen Übungen zur Steigerung der körperlichen Fitness, zum Training des Genussverhaltens und zur Steuerung der Gedankeninhalte stellen das wesentliche Therapieprogramm bei der generalisierten Angststörung dar.
Ängstlich-vermeidende Persönlichkeit(sstörung)
    In den Diagnosesystemen, die bei uns Verwendung finden, gibt es eine ganze Gruppe von psychischen Störungen, die nicht auf einzelnen Symptomen beruhen, sondern sich stärker auf krankhafte Persönlichkeitseigenschaften beziehen: die Persönlichkeitsstörungen. Wesentliches Merkmal von Persönlichkeitsstörungen ist, dass sie spätestens seit dem jungen Erwachsenenalter vorherrschend sind und in nahezu allen Formen zwischenmenschlicher Beziehungen offenbar werden.
    Eine Form der Persönlichkeitsstörung ist die „ängstlich-vermeidende“ oder auch „vermeidend-selbstunsichere“ Persönlichkeitsstörung. Damit wird eine zu Beeinträchtigung und Leiden führende Persönlichkeitseigenart bezeichnet, bei der die Betroffenen grundsätzlich sehr ängstlich eingestellt sind und wegen dieser ängstlichen Grundhaltung auffallend häufig Neues, Unbekanntes, Schwieriges vermeiden. Diese Menschen fallen häufig auch durch eine Selbstunsicherheit auf, da sie sich grundsätzlich wenig zutrauen und somit eine sehr geringe Selbstwirksamkeitserwartung haben.
    Auch für Menschen, die an dieser Störung leiden, ist insbesondere das letzte Kapitel dieses Buches relevant, das sich eher auf die allgemeine Lebensführung bezieht und Vorschläge macht, wie es Menschen gelingen kann, ihre Fähigkeiten (wieder) zu entdecken und zu aktivieren. In einem guten sozialen Umfeld kann sich Selbstvertrauen entwickeln.
Spezifische Ängste, z. B. Flugangst
    Eine spezifische Phobie ist die häufigste Angststörung und wird dann diagnostiziert, wenn sich die Angst auf spezifische Situationen oder Objekte bezieht. So gibt es die Angst vor bestimmten Tieren (z. B. Spinnen), vor Brücken und Höhen, vor engen Räumen (Klaustrophobie), vor Blut und Spritzen oder vor dem Zahnarzt. Diese Liste kann noch lang fortgesetzt werden.
    Typisch ist eine ausgeprägte und anhaltende Angst, die übertrieben oder unbegründet ist, und die durch das

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