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Äon

Äon

Titel: Äon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Moment ertappt, nicht wahr? Ich meine…«
    »Ich bin dir dankbar dafür.«
    »Ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll.« Sie sah sich neugierig in dem Raum um. »Ich hab’ an sich nie auf dir gestanden…«
    »Dich – auf dich gestanden«, korrigierte Lanier schmunzelnd.
    »Ach ja, natürlich. Aber du hast so einsam ausgesehen. Und ich habe mich auch so einsam gefühlt. Ehrlich, du bist nach wie vor der Boss.«
    »Das ist doch nicht wichtig«, meinte er. »Was hat Patricia…«
    »Es ist wichtig«, erwiderte Farley. »Es hat Spaß gemacht mit dir. Und dir, glaube ich, auch. War eine gesunde Übung. Ich wollte dir nur verdeutlichen, wie ich dazu stehe und daß ich’s dir nicht übelnehme.«
    Lanier erwiderte zunächst nichts, sondern sah sie mit seinen dunklen Augen, die an Indianeraugen erinnerten, an. »Wenn ich Chinesisch könnte, könnten wir uns noch besser verständlich machen. Vielleicht sollte ich’s lernen…«
    »Das wäre praktisch, aber vorerst geht’s auch ohne.« Farley lächelte. »Ich könnte dir Unterricht geben.«
    »Was hat Patricia nun gesagt?«
    »Sie meint, wir werden benutzt – von Olmy oder so – und mißbraucht. Sie hat viel mit Olmy geredet und gelegentlich sogar mit dem Frant. Sie meint, da ist viel Politik im Spiel in der Axis City, was wir überhaupt nicht mitkriegen. Noch nicht. Außerdem ist der Datenservice in ihrem Apartment weniger freigebig mit Informationen als die Bibliothek der dritten Kammer. Sie meint, wir sind einer Zensur ausgesetzt.«
    »Klingt nicht gut«, überlegte Lanier. »Wäre schlecht. Vielleicht hat es nichts zu bedeuten. Vielleicht wollen sie uns einfach nur sachte daran gewöhnen.«
    »Das sagte ich auch zu ihr, aber da lächelte sie nur.
    Sie benimmt sich komisch, Garry. Sie sagte auch noch, sie habe einen Weg, uns alle heimzuführen. Ihre Augen leuchteten direkt bei diesem Spruch.«
    Lanier stellte das nicht in Abrede. »Das hat sie mir auch erzählt. Wurde sie spezifischer?«
    »Was? Ach so… ja. Sie sagte, der Korridor bewegt sich alle tausend Kilometer etwa ein Jahr vorwärts in der Zeit. Und sie sagte, es ist die überhaupt allerschönste Kurve, auf die sie je gestoßen ist. Garry, sie haben sie – glaubt sie – gekidnappt, weil sie befürchten, sie könnte die sechste Kammer manipulieren. Denk nur an die vielen Leute, die vielen Naderiten in der zweiten Kammer, die zum Auszug gezwungen worden sind – Jahre nach der Entvölkerung der dritten Kammer.«
    Er nickte.
    »Patricia sagt, ihrer Meinung nach wurden sie gegen ihren Willen evakuiert, weil die Leute in der Axis City den Stein leerräumen wollten. Keine Störungen, keine Sabotage. Darum glaubt sie, daß wir zu einem Politikum geworden sind. Es liegt nach wie vor eine Kluft zwischen den Naderiten und Geshel.«
    »Ist schon mal jemand auf den Gedanken gekommen, daß diese Räume, auch wenn uns was anderes erzählt wird, abgehört werden?« fragte Lanier. »Daß wir solche Dinge nicht unbedingt hier besprechen sollten?«
    »Wo denn sonst?« erwiderte Farley ratlos. »Sie können uns auf Schritt und Tritt beschatten und überwachen, wenn sie wollen. Vielleicht können sie sogar unsere Gedanken lesen. Wir sind wie Kinder hier, denen man alles vormachen kann.«
    Lanier betrachtete den gläsernen Couchtisch. »Klingt eigentlich logisch. Ich finde, mein Apartment ist wirklich hübsch.«
    »Meins auch.«
    »Wie sollten die… – die Räume, nehme ich an – sonst wissen, was nach unserem Geschmack ist?«
    »Genau«, meinte sie mit Verschwörermiene. »Ich habe die Raumstimme gefragt und zur Antwort bekommen, die Räume sollen gefallen.«
    Lanier beugte sich vor. »Das ist alles unglaublich hier. Unwahrscheinlich. Träumen wir, Karen?«
    Sie schüttelte ernst den Kopf.
    »Nun gut. Träumt Patricia, wenn sie sagt, einen Weg hinaus, einen Weg zurück zur Erde gefunden zu haben?«
    »Oh, sie will nicht auf eine Erde, wie sie jetzt ist. Sie spricht von >Heimführen<, was immer das heißen mag. Und es ist ihr Ernst. Sie erklärt es später, sagt sie.«
    »Du bist Physikerin. Ist das, was sie sagt, denkbar?«
    »Ich bin wie ein Kind hier, Garry. Ich weiß es nicht.«
    »Was hat sie noch gesagt?«
    »Nichts mehr. So…« Sie erhob sich. »Jetzt geh’ ich. Aber ich wollte nicht nur…« Sie verschränkte die Arme und sah ihn an. »Ich wollte dir nicht nur erzählen, was sie sagte, sondern dir klarmachen, daß ich dich nicht benutzt habe.«
    »Das weiß ich.«
    »Es war einfach, wie du sagst, eine gesunde

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