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Äon

Äon

Titel: Äon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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hinterlassen.«
    Van Hamphuis’ Partieller piktographierte, daß er gegen die Rebellion Einspruch erhoben und einen Mehrheitsbeschluß gegen Corprep Gardner erwirkt habe. Gardner wußte Bescheid: durch Winkelzüge und auf Anraten des Partiellen von Senator Prescient Oyu hatte er die Abstimmung für ungültig erklärt, da keine beschlußfähige Mehrheit inkorporierter Senatoren und Corpreps anwesend und die Eingabe nicht von einem Inkorporierten, sondern Partiellen getätigt worden war.
    Die Sache war also längst nicht ausgestanden. Der leibhaftige Tees van Hamphuis wäre binnen weniger Stunden in unmittelbarer Nähe der Axis City.

 
60. Kapitel
     
    Am Ende der Plasmaröhre in der ersten bis vierten Kammer patrouillierten pfeilförmige Flugzeuge. Andere größere Schiffe flogen sporadisch über die Kammerböden, und die Doppelkreuze waren überall.
    Im Lager null der vierten Kammer sah Hoffman ein, daß Widerstand zwecklos wäre. Die Eindringlinge waren ihnen technisch und zahlenmäßig haushoch überlegen.
    »Es besteht kein Zweifel, daß sie aus dem Korridor kommen?« erkundigte sich Hoffman bei Berenson. Sie standen in der Mitte des Lagers beim Laster, der sie in Sicherheit bringen sollte.
    »Nicht der geringste Zweifel«, erklärte Berenson mit belegter, nervöser Stimme.
    »Dann hoffen wir das Beste.«
    »Und das wäre?« fragte Polk. Ihr Haar war völlig zerzaust; für die stets tadellos auftretende Janice Polk ein sicheres Zeichen für arg angegriffene Nerven.
    »Daß sie Menschen sind. Unsere Nachkommen.«
    Um kein allgemeines Gemetzel zu riskieren, teilte sie Gerhardt mit, er solle seine Soldaten anweisen, nur im Falle der Selbstverteidigung zu schießen. Den Russen konnte sie natürlich keine Vorschriften machen; die müßten von selber dahinterkommen.
    Wallace und Polk halfen bei der Kommunikation. Sie sprachen über Funk mit verschiedenen Russen, aber die Russen lehnten es ab, Informationen über ihre Lage zu geben – wobei die beiden Frauen allerdings, und das sei fairerweise erwähnt, keinerlei Offiziere an die Strippe bekämen. Rimskaya erbot sich, der russischen Führung notfalls zu Fuß eine Nachricht zu überbringen. Das war freundlich von ihm, wurde von Hoffman aber abgelehnt. Bis die Russen die Nachricht hätten, hätte sich die Situation vermutlich schon wieder geändert.
    Drei Kreuze überflogen in Dreiecksformation das Lager. Eines löste sich an der Südkappe aus dem Verband, kehrte zurück und schwebte direkt über der Mitte des Lagers, wo Hoffman stand. Helle Lichtblitze zuckten zwischen Berenson und Hoffman. Hoffman wankte und taumelte gegen Rimskaya; Berenson stand mit aufgerissenen Augen und geblähten Nüstern seinen Mann.
    Dann sprach das Kreuz mit Frauenstimme.
    »Ihr seid nicht in Gefahr. Es wird euch auf keinen Fall etwas zustoßen. Und es wird nicht geduldet, daß ihr einander verletzt. Alle besetzten Kammern unterstehen dem Recht der Axis City.«
    »Was tun wir jetzt? Kuschen?« fragte Beryl Wallace.
    Gerhardt ging langsam zu ihnen und schielte zum schwebenden Kreuz. »Herrje, unheimlich ist das«, flüsterte er Hoffman zu. »Meine Männer wissen nicht, ob sie sich in die Hosen machen oder untertänigst verbeugen sollen.«
    »Bedaure, aber ich kann ihnen auch nicht helfen«, erwiderte Hoffman.
    »Was, zum Teufel, ist Axis City?« fragte Berenson.
    »Wenn ich raten soll«, erwiderte Hoffman, »da wo die leben im Korridor. Eine Stadt an der Achse.«
    Rimskaya nickte eifrig. »Sprich schon mit ihnen«, schlug er vor.
    Hoffman sah hinauf und kniff die Augen zusammen. »Wir wollen euch nichts Böses. Wer oder was seid ihr?«
    »Leiten Sie diese Gruppe?«
    »Ja«, sagte Hoffman. Sie deutete auf Gerhardt. »Er auch.«
    »Leiten Sie sämtliche Gruppen in den Kammern?«
    »Nein«, erwiderte Hoffman. Sie wollte von sich aus keine Informationen preisgeben und beschloß, sich wie ein Zeuge im Zeugenstand auf knappe Antworten zu beschränken.
    Zwei der größeren, pfeilspitzenförmigen Fahrzeuge flogen langsam näher und bezogen über dem nördlichen und südlichen Ende des Lagers in fünfundzwanzig Metern Höhe Position.
    »Garantieren Sie die Sicherheit eines Unterhändlers?« fragte die Stimme aus dem Kreuz.
    Hoffman blickte zu Gerhardt. »Sofort veranlassen!« sagte sie zu ihm. Und dann lauter und in Richtung Kreuz: »Ja. Geben Sie uns etwas Zeit!« Gerhardt hob das Funkgerät an die Lippen und setzte sich mit den Einheiten in allen Kammern in Verbindung.
    »Sind Sie bereit?« fragte

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