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Äon

Äon

Titel: Äon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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denn? –, als er bemerkte, wie positiv sie sich seit der Nacht verändert hatte.
    »Daran würd’ ich auch gern herumbasteln«, sagte Heineman sehnsüchtig.
    »Dazu werden Sie vielleicht eines Tages Gelegenheit haben. Die Frant halten leider nicht viel davon, die Zeugen ihrer Vergangenheit zu erhalten.« Er klopfte liebevoll auf die Teleskophalterung. »Wird eine Weile dauern, bis wir uns wiedersehen«, sagte er traurig. Heineman und Carrolson vertraute er an: »Ich bitte sie zwar, die Arbeit fortzuführen, aber sie werden abberufen – gehen einfach davon und homogenisieren wie alle Frant; und damit beginnt der Zahn der Zeit sein Werk von neuem. Damals wurde dieses Instrument wie seine vierzehn Vettern Tag und Nacht in Betrieb gehalten, um Kometenstürme ausfindig zu machen.« Er winkte ihnen, ihm zum Rand des Plateaus zu folgen, wo sie die Niederungen und das Meer darunter überblicken konnten.
    »Die Frant stießen gerade ins Raumzeitalter vor, als wir kamen. Sie hatten Tausende von Raketen mit Nuklearsprengköpfen gebaut. Es waren über neun Jahrhunderte seit dem letzten größeren Komentenhagel vergangen, so daß man sich also für den nächsten rüstete.
    Sobald dieses Gerät oder seine Vettern Kometen gesichtet hatten, wurden von Tausenden von Frant, die ihren Verstand koppelten, die Flugbahnen berechnet. Mochten sie dafür zuweilen auch Jahre brauchen, so standen ihnen andererseits nur primitive Computer zur Verfügung. Die Dörfer wurden dann an sichere Stellen verlegt. Jedes Dorf auf dem Planeten auf Wanderschaft! Davon wurden sie mittlerweile erlöst. Dennoch war das ein edles Instrument!« schwärmte er und deutete ein letztes Mal darauf. »Ser Olmy, weiter! Ich bin fertig hier.« Er umarmte jeden der Frant und berührte sie in Homogenisiergeste, was für Menschen lediglich ein Handschlag ist.
    Sie wollten schon wieder in ihren Bus steigen, als einer der Frant, der neben der Kuppel im Sonnenlicht stand, pfiff und zur Küste deutete. Drei winzige Punkte kamen da angeflogen. Olmy legte die Stirn in Falten.
    »Bitte geht zum Teleskop zurück!« sagte Olmy, an Lanier gewandt. »Ser Yates, bitte begleiten Sie sie!« Yates nickte und folgte ihnen in die Kuppel.
    »Was ist los?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Olmy. »Wir waren an sich nicht mit der Torpolizei verabredet.«
    Die drei Pünktchen wuchsen schnell zur vollen Größe heran und wurden als pfeilförmiges Fahrzeug erkennbar. Das Fahrzeug umkreiste das Teleskop und landete auf der nördlichen freien Fläche. Die vordere Luke ging auf, und heraus trat Oligand Toller, vier Torbezirksbeamte und ein Frant mit der grünen Schärpe des diplomatischen Diensts. Toller ging rasch zu Olmy.
    »Ärger in der Axis City«, sagte er. »Ich bin beauftragt, Ihre Reise abzubrechen und Sie unverzüglich in die Axis City zu bringen.«
    »Wenn Sie das bitte näher erklären wollen«, erwiderte Olmy. »Wo liegt das Problem?«
    »Korzenowskisten und orthodoxe Naderiten haben eigenmächtig die Kommunikation zwischen den Wohnbezirken unterbrochen. Der Präsident hat die Jart-Konferenz vertagt und Timbl verlassen und ist gerade auf dem Heimflug, um sich der Sache anzunehmen. Wir müssen sofort aufbrechen.«
    »Wäre es nicht besser, hier zu bleiben«, fragte Olmy, »bis feststeht, was los ist?«
    »Das steht fest. Die Sezessionisten wollen ihre Sache gewaltsam durchboxen.« Toller wechselte nun auf vertrauliche piktographische Signale. Die Farbe seiner Mitteilung war ein grelles Rot. »Unsere Gäste sind Schlüsselfiguren in diesem Konflikt. Das wissen Sie, Ser Olmy.«
    Olmy piktographierte nicht. »Das ist mir klar, Ser Toller. Aber Sie scheinen nicht zu begreifen. Ser Yates ist nun der ranghöchste Mensch auf Timbl, falls der Präsident abgereist ist.«
    Toller kapierte sofort. »Sie weigern sich, sie herauszugeben? Ich handle im Auftrag des Präsidenten.«
    »Ich weigere mich nicht, alle herauszugeben«, erwiderte Olmy. »Nur zwei werden bei uns bleiben. Den Rest können Sie mitnehmen.«
    Lanier begann zu protestieren, aber Olmy gebot ihm mit einem Blick Schweigen.
    Toller wich einen Schritt zurück. »Ich kann Sie alle von der Torpolizei verhaften lassen.«
    »Sie bluffen, Ser Advokat«, warnte Yates. »Ein Toröffner steht sogar außer Dienst über der Torpolizei. Wer soll bei uns bleiben?« fragte er, an Olmy gewandt.
    »Mr. Lanier«, erklärte Olmy.
    »Gehören Sie zu den Sezessionisten?« wurde Olmy von Toller gefragt, der nun kochte vor Wut. Olmy antwortete darauf

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