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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Team heißt es, ein sowjetischer Soldat habe in der Nähe einer U-Bahnstation in Thistledown – Linie null – ein Raumschiff landen sehen«, berichtete Farley. »Zwei Personen gingen an Bord und ein Teufel , wie der Russe sich ausdrückte. Bei den … Personen handelte es sich um einen Mann und eine Frau, die Patricias Personenbeschreibung entsprach. Das Raumschiff startete. Es war weiß, spatenförmig, aber hatte eine stumpfe Spitze. Es machte keinerlei Geräusch.«
    Heineman trat vor. »Ich wurde von einem Spuk überholt, als ich in den Korridor fuhr. Pfeilspitzenförmig, stumpfe Nase. Es bewegte sich spiralförmig Richtung Norden um die Plasmaröhre.«
    »Es war noch keine Zeit, das alles auszuwerten«, sagte Carrolson. »Bedauere die Verspätung.«
    »Aber das macht doch keinen Sinn«, stellte Lanier kopfschüttelnd fest. »Vielleicht wurde sie einfach von den Russen verschleppt. Vielleicht …«
    »Rimskaya hat sich umgehört. Er glaubt das nicht«, sagte Carrolson. »Es war zu der Zeit niemand in Thistledown bis auf ein paar vom Kurs abgekommene Fallschirmjäger. Keine Saboteure, keine Soldaten von uns, niemand außer Patricia …«
    »Und ein Spuk«, sagte Heineman. »Es kann kein bloßer Zufall sein, Garry.«
    Lanier schüttelte wieder den Kopf. »Es ist vorbei. Bitte. Recht viel mehr verkrafte ich nicht. Judith, sag’s ihnen. Ich kann jetzt nichts unternehmen. Da sind die Verhandlungen und …«
    »Natürlich«, sagte Hoffman, die ihm die Hand auf die Schulter legte. »Ruhen wir uns erst mal aus!«
    Lanier strich sich mit der Hand übers Gesicht, als wollte er die tiefen Kummerfalten rings um den Mund glätten. »Ich sollte mich um sie kümmern«, sagte er. »Sie ist wichtig. Judith, du hast mir aufgetragen, mich um sie zu kümmern.«
    »Schon in Ordnung. Kannst ja nichts dafür.«
    »Herrgott, ich hasse diesen Stein, Judith!« Er hob die Fäuste und fuchtelte hilflos damit in der Luft. »Ich hasse diesen Scheißfelsen!«
    Carrolson fing zu weinen an. Farley hielt sie fest. »Nicht nur du«, sagte Carrolson. »Du hast sie in meine Obhut gegeben.«
    »Schluss jetzt!«, sagte Hoffman leise, die verlegen und resigniert in eine andere Richtung schaute.
    »Ich werde sie auf keinen Fall einfach aufgeben«, sagte Lanier. »Irgendwo wird sie schon stecken, Larry, können wir den Röhrengleiter gleich volltanken und startklar machen?«
    »Jederzeit, wenn du willst.«
    »Judith, ich glaube, du hast den Falschen ausgesucht«, bemerkte Lanier.
    »Glaube ich nicht. Wie meinst du das überhaupt?«
    »Ich mach nicht weiter, schmeiß alles hin, geh auf ’ne lächerliche Rettungsmission, bleib nicht hier hocken und schlag mich mit ein paar Russen rum. Du kennst mich. Du weißt, das tu ich.«
    »Okay«, erwiderte sie. »Flieg ihr nach! Es gibt noch andere Gründe.«
    »Was?«, fragte Lanier.
    »Wir sitzen hier fest, nicht wahr?«, begann Hoffman. »Wir müssen sowieso bald rausfinden, was es mit dem Korridor auf sich hat. Larry, funktioniert das V/STOL ? Und der Röhrengleiter?«
    »Bestens«, erklärte Heineman.
    »Dann machen wir einen Plan. Einen durchdachten Plan. Bist du damit einverstanden, Garry? Nicht sofort, aber bald?«
    »Meinetwegen«, sagte Lanier lammfromm.
    »Ich glaube, wir müssen zuerst mal abkühlen und was essen und ausruhen«, sagte Farley und sah sich, auf Zustimmung hoffend, in der Runde um.
    Da standen sie stumm und waren noch ganz perplex, weil Lanier um ein Haar durchgedreht hätte und weil ihnen dämmerte, dass auch sie alle dicht am Abgrund entlangtaumelten.
    »Ich möchte auch mit«, sagte Carrolson.

33
    Willst dich also aus dem Staub machen – Abstand gewinnen.
    Ja.
    Ihr durch den Korridor nachjagen. Warum denn?
    Um meine gottverdammte Seele zu retten, darum!
    Aber du hast dich wacker geschlagen.
    Die Erde ist in Trümmern, der Stein halb von mürrischen Russen besetzt, und ich habe den Menschen verloren, der in meine besondere Obhut gegeben worden ist.
    Aber der Stein ist noch da, und die Situation scheint sich zu beruhigen.
    Belozerski. Jazikow. Vielgorski.
    Linientreue Krämerseelen, ja. Sie machen nichts als Ärger, willst ihnen also nicht auf den Fersen bleiben und ihre Geschosse abwenden?
    Nein.
    Du überlässt alle Probleme Hoffman …
    Sie lässt mich ziehen, weil sie weiß, dass ich am Ende meiner Kräfte bin. Ich kann nichts mehr verkraften. Ich nütze ihr und dem Stein nichts mehr … außer wenn ich Patricia finde.
    Lanier schlug die Augen auf und blickte auf seine Armbanduhr.

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