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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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alles.«
    Ram Kikura löste sich aus einer Traube grell gekleideter Homomorpher und näherte sich. »In wenigen Minuten passieren wir das Tor«, erklärte sie. »Ihr müsst wissen, dass ich euch, falls Olmy und der Nexus es gestatten, zu steinreichen Leuten machen kann.«
    »Bedeutet denn Reichtum noch immer so viel?«, fragte Carrolson skeptisch.
    »Information«, erwiderte Ram Kikura. »Ich habe bereits mit vier, fünf einflussreichen Informationsverteilern piktographiert.«
    »Werden zur Schau gestellt wie irgendwelche Zirkusviecher«, brummte Heineman.
    »Oh, das ist ungerecht, Larry«, erwiderte Ram Kikura und tippte ihm auf die Schulter. »Es wird kein Missbrauch mit euch getrieben. Das ließe ich nicht zu. Und selbst wenn ich mich als Fiesling erweisen sollte, wäre da immer noch Olmy.«
    »Soso?«, murmelte Heineman ihr nach, als sie sich wieder entfernte.
    »Sei nicht so grantig, du«, schimpfte Carrolson.
    »Ich bin einfach vorsichtig«, erwiderte Heineman gereizt. »Wenn man in Rom ist, hüte man sich vor öffentlichen Wartesälen.«
    Lanier lachte kopfschüttelnd. »Herrgott, ich versteh immer nur Bahnhof«, ließ er Patricia wissen. »Aber dass er aufpasst, das muss man ihm lassen.«
    Der Diskus war nun in Höhe eines breiten, niedrigen Tors in der Ostseite des Terminals. Das ganze Gebäude war bedeckt mit einem milchglasartigen Material; orangefarbene Metallbänder verliefen in scheinbar willkürlichen Abständen unter den horizontalen Scheiben.
    »Wunderschön«, sagte Farley staunend. Patricia gab ihr recht; dann spürte sie, wie es in ihren Augen heiß und feucht wurde; den Grund konnte sie nur raten. Ihr Hals kratzte, und sie wischte sich die Tränen fort.
    »Was ist denn?«, fragte Lanier, der zu ihr rückte.
    »Wunderschön!«, sagte sie mit einem Seufzer. Lanier spürte, dass auch seine Augen feucht wurden.
    »Wir können sie einfach nicht vergessen«, sagte er. »Wohin wir auch gehen, was immer wir sehen, wir müssen immer an sie denken. Die vier Milliarden.«
    Sie nickte heftig. Olmy näherte sich nun von hinten, zückte plötzlich ein altertümliches Taschentuch und reichte es über Patricias Schulter. Sie nahm es dankend entgegen.
    »Wenn du das länger machst«, warnte er flüsternd, »dann bist du in wenigen Minuten hoffnungslos umzingelt. Für uns ist es nicht alltäglich, jemand weinen zu sehen.«
    »Du meine Güte!«, sagte Carrolson.
    »Nehmt das nicht als Maßstab«, meinte Olmy. »Wir empfinden ebenso intensiv, aber bringen unsre Gefühle eben anders zum Ausdruck.«
    »Geht schon wieder«, sagte Patricia, die sich unbeholfen die Augen abtupfte. »Du hast das Taschentuch nur für …«
    Olmy lächelte. »Für Notfälle mitgebracht.«
    Lanier nahm das Taschentuch und trocknete die letzten Tränen; dann schwenkte er es, um damit ein paar herumfliegende Tränen einzufangen. »Danke«, sagte er und gab es Olmy zurück.
    »Bitte, bitte.«
    Das Terminal nahm sie auf. In der hohlen Struktur steuerten Lichtstrahlen das Fahrzeugaufgebot. Einen knappen Kilometer unter ihnen lag im Zentrum das eigentliche Tor: ein gewaltiges, glattrandiges, gleichmäßig blaues Loch.
    »Das ist unser zweitgrößtes Tor mit einem Durchmesser von fünf Kilometern«, erklärte Olmy. »Das größte ist sieben Kilometer im Durchmesser und führt zur Talsit-Welt bei eins Punkt drei × sieben.«
    »Wir gehn da rein?«, fragte Heineman staunend.
    »Ja. Es besteht keine Gefahr.«
    »Außer für meine geistige Gesundheit«, meinte Heineman. »Wär ich nur Maler und Anstreicher geworden.«
    Nun befanden sie sich direkt über dem Tor, wo außer Blau nichts zu erkennen war. Fünf kleinere Disken eilten im Verband voraus und bahnten ihnen einen Weg. Am Rand des Tors stürzten Hunderte von Zylindern und Fahrzeugen in majestätischem, kontrolliertem Fall von den Fahrbahnen.
    Lichtlinien bildeten sich und umschlossen schaftartig ihren Diskus. Als sie in gleicher Höhe des Torrands waren, erkannte Lanier plötzlich Details auf dem Boden darunter. Die Frant-Welt wurde – perspektivisch verzerrt und blau eingefärbt – sichtbar. Da waren Ozeane zu erkennen, ferne schwarze Gebirge vor ultramarinblauem Himmel, die abgeflachte, gleißende Sonnenscheibe.
    »Du meine Güte«, sagte Carrolson staunend. »Seht nur!«
    »Lieber nicht«, erwiderte Heineman. »Glaubst du, Olmy hat auch Dramanin einstecken?«
    Die fliegenden Menschentrauben piktographierten zum Ausdruck ihrer Begeisterung grelle Kreise und Farbblitze. Der Diskus vibrierte,

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