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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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bereits damals die sogenannte plastische Chirurgie?«
    »Ach was …«, wehrte Farley ziemlich verlegen ab. »Ich wurde in China geboren, aber meine Eltern waren Kaukasier …«
    Patricia traktionierte aus dem Heck zu Lanier, Carrolson und Heineman. Ram Kikura glitt zu ihnen und erklärte, dass sie das Defektschiff gleich verlassen würden; eine VIP-Diskusfähre sei bereits vom Terminal gestartet, um sie an Bord zu nehmen.
    Heineman erkundigte sich bei Olmy nach der Identität des Frant, der sie begleitet hatte, da er argwöhnte, er habe mit einem der neun anderen Frant an Bord Plätze getauscht. »Er sieht anders aus. Ist’s wirklich derselbe Frant?«
    »Sie sehen alle gleich aus, wenn sie erwachsen sind«, erklärte Olmy. »Aber spielt das eine Rolle?«
    »Tja, ich möcht halt wissen, wen ich vor mir habe«, rechtfertigte Heineman sich.
    »Es spielt wirklich keine Rolle«, sagte Olmy. »Sobald sie homogenisiert sind und das Kurzzeitgedächtnis ausgetauscht haben, kann der eine nahtlos übernehmen, wo der andere aufhört.«
    Obwohl Heineman davon nicht überzeugt war, ließ er es dabei bewenden, da es so wichtig auch wieder nicht war.
    Der VIP-Diskus war so breit wie das Defektschiff lang. Er stieg bis auf dreißig Meter zur Achse herauf, wobei sich die Oberfläche im Plasmafeld leuchtend auflud. Das Leuchten glitt wie phosphoreszierender Meerschaum von der Oberfläche ab, woraufhin sich eine kreisrunde Öffnung in der Mitte auftat.
    Nun öffneten sich die Luken des Defektschiffs, und die Gäste hopsten zu zweien und dreien geordnet durch die aufgespannten Felder zur Öffnung im Diskus. Olmy hielt Farley und Lanier, und Lanier hielt Patricia; Ram Kikura nahm Carrolson und Heineman bei der Hand. Zusammen flogen sie wie die Übrigen hinüber.
    Der Diskus war nicht recht viel mehr als eine größere Version der Schalen über den Toren außerhalb der siebten Steinkammer. Abgesehen von einem Geflecht leuchtender Linien besaß er keine erkennbare Unterseite und wies – sehr zum Verdruss von Heineman – keinerlei Plattform oder Auflagefläche auf. Die Gesellschaft schwebte einfach unter dem Diskus, wo sie von einem unsichtbaren, alles umschließenden Traktionsfeld gehalten wurden, das seinerseits mit kleineren sichtbaren Feldern durchsetzt war. Vom Vakuum – und von den Wänden des Wegs fünfundzwanzig Kilometer darunter – trennte sie lediglich eine unsichtbare Energiebarriere.
    Lanier bemerkte mehrere homomorphe und viele weitere neomorphe Piloten und Werker, von der Reisegesellschaft getrennt, am Diskusrand. Er verfolgte, wie sich ein spindelförmiger Neomorpher durch purpurne Traktionsfelder schlängelte und Kisten aus einem anderen Abschnitt des Defektschiffs hinter sich herzog. An der anderen Seite warteten die acht Frant aufs Umsteigen. Ihr persönlicher Frant hatte sich seinen Gefährten angeschlossen und sich mit ihnen homogenisiert, womit Heinemans Problem hinfällig wurde.
    Lanier ergriff eine purpurne Traktionslinie und wandte sich mit einer Drehung Heineman zu.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er.
    »Mies«, antwortete Heineman.
    »Er verträgt nix«, meinte Carrolson, die selber etwas blass war.
    »Sollte dir mächtig gefallen«, scherzte Lanier. »Du stehst doch auf Maschinen.«
    »Tja, Maschinen!«, brummte Heineman. »Zeig mir ’ne Maschine! Hier geht alles ohne bewegliche Teile. Das ist pervers.«
    Mittlerweile begann der Diskus, sich zu senken. Die in Trauben hängenden Passagiere tauschten aufgeregt Piktographien aus; Patricia schwebte mit ausgestreckten Armen und Beinen und hielt sich mit einer Hand an derselben Traktionslinie wie Lanier.
    Sie blickte hinunter zum Terminal, wo in Bodennähe aus vier Richtungen Disken ein und aus fuhren. Viele weitere Disken standen bereit, aufgestapelt wie Pfannkuchen oder spiralenförmig in Haltegestellen angeordnet.
    Der Diskus senkte sich langsam, sodass sie reichlich Gelegenheit hatten, den Verkehrsfluss rings ums Terminal zu beobachten. Die meisten Wege waren gefüllt mit den Containerfahrzeugen in vielerlei Formen: Kugeln, Eier, Pyramiden oder auch Klumpen aus vielen verschlungenen Windungen. Lanier versuchte, einen Sinn hinter dem Ganzen zu finden, indem er sich darauf besann, was sie von den Datensäulen gelernt hatten, aber es gelang ihm nicht. Freilich steckte irgendein System hinter alldem, aber wozu, das wollte nicht einleuchten. Patricia traktionierte zu ihm.
    »Verstehst du, was wir da sehen?«, fragte er sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht

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