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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Tor?«
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Lanier sofort. Ihre Frage schien völlig irrelevant.
    »Ich werd mich erkundigen.«
    Er lachte. »Es ist dir ernst damit, was?«
    »Schließlich wurden wir hergebracht, um an der Zeremonie teilzunehmen … Nun, das ist offenbar nicht der Hauptgrund, gehört aber zum ganzen Paket dazu.«
    Lanier, der sie nach wie vor festhielt, überlegte kurz. Trotz seiner Zweifel und Ängste und Bedenken und alldem musste er zugeben, dass …
    Dass er das gern sehen würde.
    »Wir sollten jetzt ins Bett gehen«, meinte Patricia.
    Es war kein Zufall, dass sie wieder miteinander schliefen, wobei Lanier allerdings merkte, dass Patricia es nicht nötig hatte. Ihr schwebte das Ziel vor Augen; alles andere war wie das Dekor und auch das Bett, auf dem sie lagen, schönfärbende Garnierung.
    Das gab ihm das Gefühl, unwichtig zu sein. Und veranlasste ihn zur Überlegung, was aus Patricia seit ihrer Ankunft auf dem Stein geworden war.
    »Bin ich ein Mensch?«, fragte sie, als sie erschöpft nebeneinander lagen.
    »Wohl schon«, sagte er und versuchte, einen gelassenen Ton anzuschlagen, was ihm nicht ganz gelang.
    Als Van Hamphuis’ Defektschiff die Position erreichte, die bislang von der Axis City eingenommen worden war, waren im Weg sämtliche Tore geschlossen und sämtlicher Verkehr eingestellt. Dieses Ereignis war einmalig in der Geschichte des Wegs.
    Die Axis City war weitergezogen. Unter dem Befehl von Corprep Rosen Gardner war in den städtischen Kraftwerken am Defekt der letzte Widerstand gebrochen worden. Die Implantate der Getöteten – bislang an die hundertdreiundachtzig Bürger – waren sorgfältig geborgen worden. Den Blutzoll bedauerte Gardner; immerhin war ihr Tod nicht von Dauer. Sobald der Defektschacht in seiner Hand war, hatte er die Axis City südwärts Richtung Thistledown beschleunigt. Die Fahrt hatte sechzehn Stunden gedauert; van Hamphuis’ Defektschiff war gefolgt, aber der Präsident konnte nicht viel ausrichten.
    In der sechsten Kammer der Thistledown hatten vier Mitglieder von Gardners Korzenowskisten das kapitalste aller Verbrechen begangen und die Weg-Maschinerie manipuliert. Der Eingriff war minimal, aber selbst auf die geringste Manipulation stand als Strafe die Entleibung und Löschung sämtlicher Persönlichkeitsaufzeichnungen. Von diesem Punkt an gab es, wie Gardner wusste, kein Zurück mehr.
    Dass der Defekt über die eigentliche Nordgrenze hinaus in die siebte Kammer hineinreichte, dafür bestand keine Notwendigkeit; die jetzige Erweiterung bis zum Bohrloch der Kammer war aus rein praktischen Erwägungen während der letzten Evakuierungsphase der Thistledown und der Konstruktion der Axis City ausgeführt worden. Nun wurde die Maschinerie so eingestellt, dass sich der Defekt um zwanzig Kilometer kürzte.
    Vier Teams aus jeweils drei Bürgern begaben sich dann zur Außenhülle des Asteroiden, indem sie Aufzüge benutzten, die den kürzlich eingetroffenen Besuchern verborgen geblieben waren. Diese Schächte führten direkt zu den Beckmann-Antriebsaggregaten.
    Mithilfe dieses Antriebs wurde die Rotation des Asteroiden abgebremst und zum Stillstand gebracht. Das hatte zunächst keine schwerwiegenden Folgen außer in der Kammer vier, wo die Wellenentwicklung auf den weitläufigen Seen gewaltige Wassertropfen in die Luft schleuderte. Es war keine Zeit, diese Wirkungen zu dämpfen. Gardners Timing war knapp bemessen.
    Radikale Geshel und gemäßigte, die sich nie festgelegt hatten, erhielten die Gelegenheit, sich Gardners Seite anzuschließen. Für viele ga b’s keine Wahl: Gardners Pläne ließen radikalen Neomorphen wenig Spielraum. In Windeseile wurden die Bewohner auf die verschiedenen Siedlungen verteilt, wurde City Memory umgebildet und in Sektoren getrennt – dies zur Vorbereitung des nächsten Schritts in Gardners Plan.
    Die Axis City wurde teilweise vom Defekt abgefädelt, wobei der Abschnitt mit Axis Nader und Central City zuerst abgenommen wurde. Gardners Plan war es, die Stadt umzudrehen und diese Bezirke den Geshel zu überlassen, die mit fast Lichtgeschwindigkeit in den Weg vordringen und die Jarts hinaustreiben wollten. Zur Ausführung seines Vorhabens benötigte er nun noch die rotierenden Zylinder Axis Thoreau und Axis Euclid.
    Das Wiederangleichen des Gravitationsgradienten zwischen der Thistledown und dem Weg erwies sich als äußerst delikates Unterfangen. Die Ingenieure in der sechsten Kammer hatten alle Hände voll zu tun, besonders als die

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