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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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und drückte auf die Frisur. Patricia hob die Hand und tastete danach. »Mit so was auf ’m Kopf würd ich mich nie auf der Straße zeigen«, scherzte sie.
    Lanier kniete sich neben die Liege und nahm ihre Hand. »So ein Theater«, sagte er. »Bekloppt.«
    Patricia zog eine Grimasse, drehte den Kopf und wandte sich an Olmy. »Bin bereit«, sagte sie.
    »Es tut nicht weh. Du spürst rein gar nichts«, versicherte Olmy.
    »Tja, was immer, ich bin jedenfalls bereit.« Sie drückte Laniers Hand und ließ sie dann los. Er trat zurück.
    Das Netz zog sich zusammen, bis sie unter der drückenden Fessel zuckte. Der Druck war spürbar, aber nicht schmerzhaft. Lanier zuckte mit ihr vor Mitgefühl, rührte sich aber nicht von der Stelle. Prescient Oyu trat neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Sie trägt einen Teil unsrer Träume in sich«, sagte Prescient Oyu. »Aber keine Sorge.« Lanier blickte kurz zu ihr.
    Patricia schien sich zu konzentrieren und hatte die Augen halb geschlossen. Lanier empfand eine perverse Faszination. Es war nichts zu hören und zu sehen bei dieser mysteriösen Übertragung.
    Dann schlug sie die Augen auf und schaute ihn an.
    Das Netz zog sich zurück.
    »Mir fehlt nichts«, sagte sie und setzte sich auf dem Feld auf. »Ich fühle mich nicht anders als zuvor.«
    »Die Kombination braucht ein paar Stunden zum Reifen«, erklärte Olmy. »Dann sollte Korzenowski wieder unter uns weilen.«
    »Mit Körper und so?«, fragte Lanier. Patricia stand jetzt neben ihm.
    »Er wird den Werker bewohnen, bis ein Körper angefertigt ist«, erläuterte Olmy. »Er kann jedoch ein Bild von sich projizieren. Das wäre ein Zeichen für seine völlige Wiederherstellung.«
    Patricia nahm Laniers Hand und drückte sie fest.
    »Danke«, sagte sie.
    »Danke wofür?«
    »Weil du so tapfer warst«, sagte sie.
    Lanier schaute sie völlig verdutzt an.
    Patricia, Lanier und Olmy folgten dem medizinischen Werker in die Unterkünfte, wo sie die Nacht verbracht hatten. Olmy meinte, für Korzenowski sei es am besten, in einer einigermaßen vertrauten Umgebung »aufzuwachen«, in einem normalen Raum mit nüchterner Ausstattung, wo nicht zu viele Leute und keine Nichtmenschen seien. Das sahen Ry Oyu und Yates ein. »Außerdem«, sagte der Toröffner, »haben Sie fünf Jahrhunderte auf diesen Augenblick gewartet. Es ist Ihr großer Moment.«
    In der Unterkunft hatten sie fünfzehn Minuten gewartet, bevor Olmy den medizinischen Werker anwies, auch visuell zu zeigen, wie weit die ihm eingepasste Persönlichkeit gediehen sei. Patricia hielt die Hand vor den Mund, als das Bild sich vor ihnen manifestierte.
    Es war recht verzerrt; eine Körperhälfte war groß und aufgebläht, die andere hingegen klein, ja winzig. Der räumlich massive Eindruck war nicht überall gelungen; manche Teile waren durchscheinend, andere gar völlig transparent. Blau war der vorherrschende Farbton. Der längliche, seitlich fliehende Kopf schien sie zu betrachten und von Gesicht zu Gesicht zu blicken.
    »Keine Bange«, meinte Olmy dazu. »Das Bewusstsein über die Körperform reift als Letztes.«
    Im Laufe der nächsten Minuten korrigierte sich die Verzerrung unmerklich. Das ausgeprägte Blau schlug in eine natürliche Hautfarbe um. Korzenowski rückte sich naturgetreu ins Bild, wie Olmy zufrieden feststellte. Sein Aussehen entsprach dem offiziellen Porträt des Ingenieurs: ein schlanker, dunkelhaariger Mann mittlerer Größe mit spitzer, langer Nase und neugierigen, belustigt blickenden dunklen Augen.
    Dennoch suchte Olmy nach Abweichungen. Das den Partiellen aufgepropfte Mysterium, das der Korzenowsk i’s chen Vorlage entsprach, war freilich nicht hundertprozentig identisch. Allerdings war die Übereinstimmung so groß, dass Korzenowski neues Bewusstsein erlangte, das wiederum die kompletten Erinnerungen der Partiellen derart prägte, dass die Persönlichkeit, die noch vor Olmys Geburt ausgelöscht – ermordet – worden war, ziemlich originalgetreu wiederhergestellt wurde.
    »Willkommen«, sagte Olmy laut.
    Das Bild betrachtete ihn lange und versuchte dann zu sprechen, indem es die Lippen bewegte, über die jedoch kein Laut kam. Plötzlich wackelte das Bild, und als es sich wieder stabilisiert hatte, sagte es: »Ich kenne dich. Ich fühle mich viel besser jetzt – ganz anders. Bin ich rekonstruiert worden?«
    »So gut es ging«, erwiderte Olmy.
    »Ich erinnere mich an so wenig … als hätte ich schlecht geträumt. Du warst ein Kind

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