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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Mysterium, um ihn ganz wiederherzustellen. Damit wollen wir belohnen, was er für uns getan hat. Wir wollen ihn an seinem Erfolg teilhaben lassen.«
    Patricia blickte von Olmy zu Oyu und dann zu Yates.
    »Und was bekommen wir?«, fragte sie.
    »Ihre Kollegen können wählen, zur Erde zurückzukehren oder mit den Geshel in den Weg zu reisen. Sie hingegen bekommen die Möglichkeit, Ihren Traum zu verwirklichen.«
    »Meinen Traum?«
    Ry Oyu ging zu einem glatten schwarzen Schrank in der Mitte unterhalb der glitzernden Kuppel. Er öffnete den Schrank und entnahm eine kleine, perlweiße Schatulle. Damit kam er zurück und hielt sie Patricia hin, die sie öffnen sollte.
    Patricia hob den Deckel. Gebettet auf grünem Samt, lag darin eine Miniaturversion des Klavikels, das vom Gerüst baumelte. Yates warf ebenfalls einen Blick darauf und seufzte.
    »Wir bieten Ihnen einen Handel, einen Tausch an, bei dem Sie nichts verlieren können«, erklärte Ry Oyu. »Sie lassen uns zur Vervollständigung der Persönlichkeitsaufzeichnung des Ingenieurs Ihr Mysterium kopieren; dafür dürfen Sie Ihre Heimat suchen.«
    »Soll das heißen, dass meine und Korzenowskis Seele identisch sind?«, fragte Patricia verwundert.
    »Der Begriff Seele ist nicht präzise«, erläuterte der Toröffner. »Mit dem Wort Mysterium hingegen kommt man viel weiter. Wenn alles in einer Persönlichkeit – Gedächtnis, Denken, Fähigkeiten – herausgekürzt ist, so ergibt die Summe der Teile dennoch nicht das Ganze. Es gibt da eine Superqualität, die die ganze Psyche prägt und die abhandenkommen kann, selbst wenn man die große Mehrheit der Einzelteile wieder zusammensetzt. Das nennt man Mysterium . Seine Synthese ist uns noch nicht gelungen. Es ist unbeschreiblich und lässt sich nur transferieren, indem man sämtliche Qualitäten einer Person auf die zusammengesetzten Persönlichkeitsfragmente einer anderen Person einwirken lässt. Was im anderen schon vorhanden ist, wird abgestoßen; was fehlt – das Mysterium –, wird behalten. Das ist die Gabe, die Sie uns – und Korzenowski – geben könnten.«
    Patricia griff ängstlich nach Laniers Hand. Dies war ein ganz neuer Aspekt, eine mystische, scheinbar unlogische Qualität. Zunächst hatte sie geglaubt, diesen Nachkommen könne nichts verborgen bleiben; doch hier standen sie vor Grundlagen, die zwar erforscht und benutzbar, aber nicht erklärbar waren.
    »Sie könnten sich einfach bedienen«, wandte sie ein. »Warum erst versuchen, mich dafür zu gewinnen?«
    »Zwang wäre unter solchen Umständen hinderlich«, sagte Ry Oyu. »Entweder Sie geben es freiwillig oder gar nicht.«
    »Warum wollen Sie ihn zurückholen? Hat er seine Aufgabe nicht erfüllt?«
    »Es ist ein Ehrendienst«, sagte Olmy. »Wenn die Ritter der Tafelrunde Arthur hätten zurückholen können, so hätten si e’s sicher getan. Der Ingenieur soll sehen, dass sein Werk gefruchtet hat.«
    »Aber nicht in erwarteter Weise.«
    »Nein«, räumte Olmy ein.
    Patricia blickte auf ihre verschränkten Arme nieder. »Verlier ich was dabei?«
    »Nein«, antwortete der Toröffner geduldig.
    »Und als Gegenleistung darf ich …« Sie deutete auf das Miniaturklavikel. »Warum ist es so klein?«
    »Es ist nicht aktiviert«, sagte Yates.
    »Gehört es Ihnen?«
    Er nickte.
    »Yates wird es Ihnen übertragen, und Sie werden im Rahmen der Zeremonie seinen Gebrauch erlernen«, erläuterte Ry Oyu. »Sie werden an meiner Seite stehn.«
    »Ist Korzenowski hier – ich meine, seine Fragmente?«
    »Er ist in mir«, sagte Olmy und tippte sich an die Stirn.
    Patricia blickte zu Lanier und machte ein Gesicht wie ein kleines Kind, das nicht genau wusste, ob ihm verblüffende Lügen oder wundersame Wahrheiten erzählt werden. »Er ist in deinem Implantat?«, sagte sie dann, wieder an Olmy gewandt.
    Olmy nickte. »Ich habe zusätzliche Implantate im Körper, um ihn zu fassen.«
    »Es geht irgendwas vor in eurer Stadt, nicht wahr?«, fragte Patricia.
    »Ja. Eure Gefährten in der Thistledown werden inzwischen mehr mitgekriegt haben.«
    »Darum konnte uns der Präsident nicht empfangen?«
    »Ja.«
    »Wir müssen Pause machen«, unterbrach Lanier. »Wir haben schon ewig nicht mehr gegessen und geschlafen.«
    »Ihr wollt die Axis City in Erdumlaufbahn bringen? Die Thistle down zerstören?«
    »Nicht ganz«, antwortete Ry Oyu. »Aber das soll vorerst genug sein. Mr. Lanier hat recht. Ruht euch erst mal aus, dann reden wir weiter!«
    Patricia kniff die Augen zusammen und

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