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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ich getan hätte«, sagte Gerhardt.
    Lanier nickte.
    »Richtig, das hätte ich getan. Sind Sie sich darüber im Klaren, dass das unser gesamtes Unternehmen gefährden könnte? Takahashi hätte unsere Manöver hier bespitzeln können, unsere Vorbereitungen auf den Angriff …«
    »Nein, Sir. Er hat sich außer zur Nachrichtenübermittlung ständig im Lager aufgehalten.« Kirchner, wortkarg wie immer, ließ Gerhardt das Heruntermachen besorgen.
    »Und er hat seine Nachrichten vor unserer Nase gesendet, einfach auf den Peilfunk für den OTV -Landeanflug gepackt. Wunderbar. Er wird sofort verhaftet. Ich will ihn unverzüglich auf die Erde schaffen und wegen Verrats anklagen lassen. Herrgott, Lanier!« Gerhardt schüttelte energisch den Kopf, als wollte er Mücken verscheuchen. »Hat Hoffman das gewollt?«
    »Angedeutet.«
    »Sie gab Ihnen den Namen. Irgendwelche Ergebnisse? Ich meine, haben sich die Russen schon zum Verhandeln entschlossen?«
    »Nein, soweit ich weiß.«
    »Ganz recht, eben nicht, verdammt noch mal! Sie wissen, was wir hier in den Händen haben. Erwarten Sie, dass wir uns mir nichts, dir nichts zurückziehen und brav halbe-halbe machen mit denen?«
    »Ich dachte, wir würden ’ne Verschnaufpause brauchen. Bedenkzeit.«
    »Wusste Hoffman, was für Informationen Takahashi weiterleitete?«, fragte Kirchner.
    »Ja. Material über die Bibliotheken.«
    »Mein Gott, Garry, der Clown hatte Zugang zu Orten, wohin nicht mal Kirchner und ich dürfen! Wenn Sie mich fragen, Sie haben die Sache kolossal vermasselt. Ist es möglich, dass er mehr weiß als ich? Oder dass Ihre niedliche Studentin mehr weiß?«
    »Sicher«, sagte Lanier, der ruhig blieb, während der General Dampf abließ. »Aber Sie wissen, dass ich Ihnen nichts sagen kann. Da werden Sie sich schon an Ihre Vorgesetzten wenden müssen.«
    Gerhardt lächelte. »Tja. Ein Präsident – wenn ich das inoffiziell sagen darf, verstehen Sie? – ein Präsident, der in irgendeiner Vorkriegsauffassung von Demokratie lebt, kann nicht viel anfangen mit dem Weltraum. Ein Senat, der aus lauter Kreaturen, Spitzeln und rückständigen Republikanern besteht, die sich mit der Geldumlage für den Süden plagen …« Er blickte zu Kirchner, der lächelnd den Kopf schüttelte und auf die blanke Asteroidenwand starrte. »Dem Stein kommt längst nicht die gebührende Aufmerksamkeit zu – oder täusche ich mich?«
    »Je nachdem. Im Moment gibt es für die Regierungen der Welt kein wichtigeres Thema als den Stein. Überall stellt man Spekulationen an. Die Russen machen sich fast in die Hose vor Angst, dass wir technologisch die Oberhand gewinnen. Das ist schon der Fall, aber durch den Stein wird’s todsicher, nicht wahr?«
    »Was machen Kirchner und ich hier oben, Garry? Warum werden wir nicht auf dem Laufenden gehalten wie Sie? Die Sicherheit des Steins obliegt dem Captain und mir, aber die Burschen spielen Versteck mit uns. Wir können nicht in die Bibliotheken, können keine Unterlagen einsehen. Ist mir schleierhaft, was mir da an wildesten Gerüchten zu Ohren gekommen ist. Es bringt mich noch um den Verstand. Wird’s nicht allmählich Zeit, dass wir zusammenarbeiten und an einem Strick ziehn?«
    »Die haben ihre Gründe«, bemerkte Lanier.
    »Ich habe Sie beobachtet, Garry. Es ist mit Ihnen im letzten Jahr bergab gegangen. Was, zum Teufel, spielt sich hier eigentlich ab?«
    Lanier zog sich in einen zweiten Gurt und hielt sich fest. »Was haben Sie für Befehle von der Erde?«
    »Ich habe mich auf den unmittelbaren Angriff des Steins vorzubereiten und auf die Möglichkeit einer nuklearen Auseinandersetzung auf der Erde.«
    »Können die Russen den Stein einnehmen?«
    »Wenn sie alles, was sie im Weltraum haben, gegen uns einsetzen – ja«, erklärte Kirchner.
    »Meinen Sie, dass es so sein wird?«
    »Ja«, antwortete Kirchner. »Wie, das weiß ich nicht. Aber wir zermartern uns Tag und Nacht das Hirn, um das rauszukriegen. Bei unserer nächsten Annäherung versuchen sie, mittels kleiner Scharmützel auf der Erde – zur See und in Europa – vom Stein abzulenken. Sie, sie kommen rüber, um uns den Stein abzuknöpfen. Oder sie probier n’s sofort mit dem Stein. Ich weiß es nicht.«
    »Können si e’s schaffen?«
    Gerhardt hob die Hand, um zu unterbrechen. »Sagen Sie mir im Gegenzug, was uns erwartet, Garry? Und darf ich das Schwein einsperren lassen?«
    Takahashi hatte vermutlich seinen Dienst getan.
    »Ja«, sagte Lanier. »Schaffen Sie ihn schleunigst vom Stein, und

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