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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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das glaube ich. Gut. Ich besorge also den Detektiv und schicke ihn zu Ihnen, dann können Sie sich absprechen.«
    »Schön.«
    »Adieu.«
    Lord Peter legte auf und grinste noch eine Weile still vor sich hin. Dann wandte er sich an Bunter.
    »Bunter, ich wage nicht oft Prophezeiungen, aber jetzt tue ich's. Die Karten – oder Handlinien – lügen nicht. Hüten Sie sich vor dem dunklen Fremden. So was in der Art.«
    »Wahrhaftig, Mylord?«
    »Ja. Silber auf der Zigeunerin Hand. Ich sehe Mr. Oliver. Ich sehe ihn eine Reise machen, die übers Wasser führt. Ich sehe Unheil. Ich sehe das Pik-As, Bunter – die Schippe nach unten.«
    »Und was weiter, Mylord?«
    »Nichts. Ich blicke in die Zukunft und sehe eine große Leere. Die Zigeunerin hat gesprochen.«
    »Ich werde es beherzigen, Mylord.«
    »Tun Sie das. Wenn meine Prophezeiung sich nicht erfüllt, schenke ich Ihnen eine neue Kamera. Und jetzt begebe ich mich zu diesem Menschen, der sich >Spürhund-GmbH< nennt, und sorge dafür, daß er am Charing Cross einen guten Mann hinstellt. Und dann fahre ich nach Chelsea und weiß noch nicht, wann ich zurück sein werde. Nehmen Sie sich heute nachmittag frei. Stellen Sie mir ein paar Sandwichs hin und warten Sie nicht auf mich, wenn es spät wird.«
    Wimsey erledigte rasch sein Geschäft bei der »Spürhund-GmbH« und begab sich von dort zu einem hübschen, am Fluß gelegenen kleinen Atelier in Chelsea. Die Tür, auf der in säuberlicher Schrift »Miss Marjorie Phelps« stand, wurde ihm von einer gutaussehenden jungen Frau mit lockigen Haaren geöffnet, die einen dick tonverschmierten Overall trug.
    »Lord Peter! Wie nett! Kommen Sie doch rein.«
    »Bin ich Ihnen auch nicht im Weg?«
    »Kein bißchen. Wenn es Sie nicht stört, daß ich weiterarbeite.«
    »Natürlich nicht.«
    »Sie könnten den Wasserkessel aufsetzen und etwas zu essen zusammensuchen, wenn Sie sich wirklich nützlich machen wollen. Ich möchte diese Figur noch fertig machen.«
    »Recht so. Ich war so frei, einen Topf Hybla-Honig mitzubringen.«
    »Was Sie für süße Ideen haben! Ich glaube, Sie sind wirklich einer der nettesten Menschen, die ich kenne. Sie reden keinen Unsinn über Kunst, wollen nicht die Händchen gehalten haben und kommen mit Ihren Gedanken immer wieder auf Essen und Trinken zurück.«
    »Nicht so voreilig. Ich will zwar nicht die Händchen gehalten haben, aber ich bin zu einem bestimmten Zweck hier.«
    »Sehr vernünftig. Die meisten Leute kommen ohne.«
    »Und bleiben dann ewig.«
    »So ist es.«
    Miss Phelps legte den Kopf auf die Seite und begutachtete kritisch die kleine Tänzerin, die sie gerade modellierte. Sie hatte in diesen Tonfigürchen ihren eigenen Stil entwickelt, und ihre Arbeiten verkauften sich gut und waren ihren Preis wert.
    »Das ist recht hübsch«, meinte Wimsey.
    »Ein bißchen süßlich. Aber es ist eine Sonderbestellung, und da kann man nicht wählerisch sein. Ich habe übrigens ein Weihnachtsgeschenk für Sie gemacht. Schauen Sie es sich lieber erst mal an, und wenn es Ihnen nicht gefällt, schmeißen wir es zusammen kaputt. Es steht da im Schrank.«
    Wimsey öffnete den Schrank und nahm eine gut zwanzig Zentimeter hohe Figur heraus. Sie stellte einen jungen Mann im wallenden Morgenmantel dar, in ein großes Buch vertieft, das auf seinem Schoß lag. Es war lebensecht. Wimsey mußte lachen.
    »Großartig. Wunderbare Arbeit. Darauf freue ich mich. Sie machen aber nicht zu viele davon, hoffe ich? Man wird es nicht bei Selfridge kaufen können?«
    »Das will ich Ihnen ersparen. Ich hatte nur daran gedacht, Ihrer Mutter eins zu schenken.«
    »Das wird ihr eine Riesenfreude machen. Vielen Dank. Da kann ich mich ja diesmal wirklich auf Weihnachten freuen. Soll ich Toast machen?«
    »Gern.«
    Wimsey ging vergnügt vor dem Gasofen in die Hocke, während die Modelliererin mit ihrer Arbeit fortfuhr. Tee und Tänzerin waren fast gleichzeitig fertig, und Miss Phelps riß sich den Overall herunter und ließ sich wohlig in einen schon arg mitgenommenen Sessel vor dem Kamin fallen.
    »Und was kann ich für Sie tun?«
    »Sie können mir erzählen, was Sie über Miss Ann Dorland wissen.«
    »Ann Dorland? Du lieber Himmel! Sie haben sich doch nicht etwa in Ann Dorland verliebt? Ich höre, daß sie ziemlich viel Geld zu erwarten hat.«
    »Miss Phelps, Sie haben eine ausgesprochen schmutzige Phantasie. Nehmen Sie noch einen Toast. Entschuldigung, wenn ich mir die Finger ablecke. Nein, ich habe mich nicht in die Dame verliebt. Sonst

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