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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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George Fentiman nachzuspionieren? Und ich bin sicher, daß er Robert auch im Auge behält.«
    »Wundern würde mich das nicht«, sagte Wimsey. »Mich hat er jedenfalls als Mitverschwörer behandelt, als ich ihn aufsuchte. Ich verstehe jetzt nur nicht ganz, warum er so plötzlich doch noch einen Kompromiß anbietet.«
    »Wahrscheinlich hat Miss Dorland die Geduld verloren, oder sie haben es aufgegeben, etwas beweisen zu wollen«, meinte Parker. »Solange Robert an diesem Märchen mit Oliver festhielt, war es schwer, irgend etwas zu beweisen.«
    »Genau«, sagte Wimsey. »Darum mußte ich ja auch so lange darauf herumreiten und Robert so unter Druck setzen. Ich mochte ja den Verdacht haben, daß Oliver gar nicht existierte, aber man kann ein Negativum schlecht beweisen.«
    »Und wenn er nun immer noch an diesem Märchen festhält?«
    »Oh, ich glaube, wir werden ihm schon die Hölle heiß machen können«, sagte Wimsey. »Wenn wir erst unsere Beweise vor ihm ausbreiten und ihm auf den Kopf zusagen, was er am 10. und 11. November getrieben hat, wird er verzagen wie die Königin von Saba.«
    »Das muß sofort geschehen«, sagte Mr. Murbles. »Und natürlich muß diese Exhumierung gestoppt werden. Ich werde morgen früh gleich hingehen und Robert Fentiman aufsuchen – das heißt, heute früh.«
    »Sagen Sie ihm lieber, er soll zu Ihnen kommen«, sagte Wimsey. »Ich bringe dann alle Beweise mit und werde inzwischen auch den Lack aus der Telefonzelle analysiert bekommen und bewiesen haben, daß er mit dem an General Fentimans Schuhen identisch ist. Richten Sie es für zwei Uhr ein, und hinterher gehen wir zu Pritchard.«
    Parker unterstützte diesen Vorschlag. Mr. Murbles war so außer sich, daß er am liebsten an Ort und Stelle hingegangen wäre und Robert Fentiman zur Rede gestellt hätte. Nachdem man ihm jedoch klargemacht hatte, daß Fentiman in Richmond wohnte, daß ein Überfall um diese unchristliche Stunde ihn zu einer Verzweiflungstat treiben könne und daß außerdem alle drei Detektive der Ruhe bedürften, gab der alte Herr nach und ließ sich willig nach Staple Inn bringen.
    Wimsey ging mit in Parkers Wohnung in der Great Ormond Street, um vor dem Zubettgehen noch ein Gläschen zu trinken, und die Sitzung zog sich in die Länge, bis aus dem frühen Morgen ein heller Morgen wurde und die ersten Früharbeiter auf den Straßen waren.
    Nachdem Lord Peter so seine Schlingen ausgelegt hatte, schlief er den Schlaf der Gerechten bis kurz vor elf Uhr morgens. Er wurde durch Stimmen von draußen aufgeweckt, und kurz darauf flog seine Schlafzimmertür auf, und herein stürzte niemand anders als Mr. Murbles im Zustand höchster Erregung, gefolgt von einem protestierenden Bunter.
    »Hallo, Sir!« sagte Seine Lordschaft aufs äußerste erstaunt. »Was gibt's?«
    »Wir sind hereingelegt worden«, rief Mr. Murbles und fuchtelte mit seinem Regenschirm, »man ist uns zuvorgekommen! Wir hätten heute nacht gleich zu Major Fentiman gehen sollen. Ich wollte es ja, habe mich aber gegen mein besseres Wissen davon abbringen lassen. Es wird mir eine Lehre sein.«
    Er nahm schwer atmend Platz.
    »Aber mein lieber Mr. Murbles«, sagte Lord Peter liebenswürdig, »Ihre Art, einen ans trostlose Alltagsgeschäft zu erinnern, ist ebenso erfrischend wie unerwartet. Etwas Besseres, um diese träge Mattigkeit zu verscheuchen, kann ich mir kaum vorstellen. Aber – verzeihen Sie, Sie scheinen etwas außer Atem zu sein. Bunter! Einen Whisky-Soda für Mr. Murbles.«
    »Auf keinen Fall!« stieß der Anwalt hastig hervor. »Ich bekäme keinen Tropfen hinunter. Lord Peter –«
    »Ein Gläschen Sherry?« schlug Seine Lordschaft hilfsbereit vor.
    »Nein, nein – gar nichts, danke. Etwas Schockierendes ist geschehen. Wir stehen –«
    »Das wird ja immer besser. Ein Schock ist genau das, was ich jetzt brauche. Meinen café au lait, Bunter – und Sie können das Bad einlaufen lassen. Nun, Sir – heraus damit. Ich bin für alles gewappnet.«
    »Robert Fentiman«, verkündete Mr. Murbles pathetisch, »ist verschwunden.«
    Er stieß seinen Schirm auf den Boden.
    »Du lieber Gott!« sagte Wimsey.
    »Er ist weg«, wiederholte der Anwalt. »Heute morgen um zehn Uhr begab ich mich persönlich – persönlich – zu seiner Wohnung in Richmond, damit ich ihm um so eindrucksvoller seine Situation vor Augen führen konnte. Ich läutete. Ich fragte nach ihm. Das Mädchen sagte, er sei in der Nacht abgereist. Ich fragte, wohin. Sie sagte, das wisse sie nicht. Er

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