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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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großen Treppe nach oben, die vom Eingang und von der Rezeption und der Bar her voll einzusehen ist. Würden Sie es wagen, am hellichten Vormittag, während ständig Dienstboten und Clubmitglieder dort herumlaufen, eine Leiche diese Treppe hinunterzutragen? Und die Personaltreppe wäre noch schlimmer gewesen. Die befindet sich genau auf der anderen Seite des Hauses, und dort herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Nein, die Leiche war nicht in Roberts Zimmer.«
    »Wo denn dann?«
    »Ja, wo denn, Peter? Schließlich muß die Geschichte Hand und Fuß haben.«
    Wimsey breitete die übrigen Fotos vor ihnen auf dem Tisch aus.
    »Sehen Sie selbst«, sagte er. »Hier ist die hinterste Nische der Bibliothek, wo der General gesessen und sich Notizen zu dem Geld gemacht hat, das er erben sollte. Ein hübsches, abgeschiedenes Plätzchen, von der Tür aus nicht einzusehen, und alles Nötige vorhanden: Tinte, Löschblock, Schreibpapier und alle modernen Annehmlichkeiten, einschließlich der elegant in Saffianleder gebundenen Werke von Charles Dickens. Hier ist ein Foto von der Bibliothek, aufgenommen vom Rauchsalon aus, mit Vorzimmer und Mittelgang – wieder ein Tribut an die zweckmäßige Einrichtung des Bellona-Clubs. Sehen Sie nur, wie praktisch die Telefonzelle placiert ist für den Fall, daß –«
    »Die Telefonzelle?«
    »Die, wie Sie sich vielleicht erinnern, zum allseitigen Ärger >Außer Betrieb< war, als Wetheridge telefonieren wollte. Ich kann übrigens niemanden finden, der sich erinnert, dieses Schild aufgehängt zu haben.«
    »Mein Gott, Wimsey! Das ist nicht möglich. Bedenken Sie das Risiko!«
    »Welches Risiko? Wenn jemand die Tür aufgemacht hätte, wäre nur der alte General Fentiman darin gewesen, der hineingegangen war, ohne das Schild zu sehen, und vor Wut starb, weil er keine Verbindung bekam. Erregung bei schwachem Herzen und so weiter. So riskant war das gar nicht. Höchstens wenn jemand daran gedacht hätte, sich nach dem Schild zu erkundigen, aber auf die Idee wäre wohl in der Aufregung niemand gekommen.«
    »Sie sind ein durchtriebener Bursche, Wimsey.«
    »Nicht wahr? Aber wir können es sogar beweisen. Wir gehen jetzt gleich zum Bellona-Club und beweisen es. Halb zwölf. Da ist es dort schön ruhig. Soll ich euch sagen, was wir in der Telefonzelle finden werden?«
    »Fingerabdrücke?« rief Mr. Murbles eifrig.
    »Ich fürchte, darauf können wir nach so langer Zeit nicht mehr hoffen. Was meinst du, Charles?«
    »Ich sage, wir finden einen langen Kratzer im Lack«, sagte Parker, »wo der Fuß der Leiche gelegen hat und in dieser Position erstarrt ist.«
    »Mit dem ersten Schuß ins Schwarze getroffen, Charles. Und darum mußte das Knie des Toten mit Gewalt gebeugt werden, damit man ihn wieder herausbekam.«
    »Und da sich die Leiche in sitzender Haltung befand«, fuhr Parker fort, »werden wir natürlich in der Zelle eine Sitzgelegenheit finden.«
    »Ja, und wenn wir Glück haben, finden wir auch noch einen vorstehenden Nagel, an dem das Hosenbein des Generals hängengeblieben ist, als man die Leiche herausholte.«
    »Und womöglich ein Stückchen Teppich.«
    »Passend zu dem Fussel, den ich vom rechten Schuh der Leiche genommen habe? Hoffentlich!«
    »Du meine Güte«, sagte Mr. Murbles. »Gehen wir sofort. Das ist ja furchtbar aufregend. Das heißt, ich bin aufs schmerzlichste berührt. Hoffentlich ist es nicht so, wie Sie sagen.«
    Sie eilten die Treppe hinunter und warteten kurz auf ein vorbeikommendes Taxi. Plötzlich machte Wimsey einen Satz und hechtete in eine dunkle Nische neben dem Hauseingang. Nach kurzem Kampf kam ein kleiner Mann zum Vorschein, dick in einen Mantel eingemummt und den Hut bis zu den Augen hinuntergezogen wie ein Bühnendetektiv. Wimsey nahm ihm den Hut vom Kopf wie ein Zauberkünstler, der ein Kaninchen aus dem Zylinder holt.
    »Ach, Sie sind das? Ihr Gesicht kam mir doch gleich so bekannt vor. Was soll das gefälligst heißen, den Leuten so nachzuschleichen, he?«
    Der Mann gab seinen Widerstand auf und sah aus dunklen Knopfaugen scharf zu ihm auf.
    »Halten Sie es für klug, Gewalt anzuwenden, Mylord?«
    »Wer ist das?« fragte Parker.
    »Pritchards Sekretär. Zuerst ist er tagelang George Fentiman nachgeschlichen. Jetzt schleicht er mir nach. Wahrscheinlich ist das auch der Kerl, der immer beim Bellona-Club herumlungert. Wenn Sie so weitermachen, mein Lieber, finden Sie sich dieser Tage noch mal ganz woanders wieder. Und nun hören Sie zu. Wollen Sie, daß ich Sie

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