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Ärger mit dem Borstenvieh

Ärger mit dem Borstenvieh

Titel: Ärger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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ihren Gefallen an dem Respekt dieses jungen modernen Farmers gegenüber Tradition gehabt.
    »Silbermünzen wären mir lieber«, sagte ich zu ihm und spielte meine Rolle dabei.
    Er grinste, während seine Mutter eine alte Teeblechdose öffnete und die entsprechenden Geldstücke rausnahm.
    »Hier, ich glaube, so stimmt’s.«
    Es stimmte ganz genau.
    Zusammen mit der Empfangsbestätigung erhielten wir die Eberlizenz, die vom Landwirtschaftsministerium ausgestellt wurde. Das bedeutete, daß das Tier von einem Beauftragten des Ministeriums untersucht und für die Züchtung freigegeben worden war. Als wir zu dem Eber zurückgingen, wieder durch das Desinfektionsmittel, stand der Eber ganz ruhig da, während der junge Mann ein Ohr anhob, um uns die tätowierte Krone sowie die Identifizierungsnummer auf der Innenseite zu zeigen.
    Das Einladen verlief ohne Komplikationen. Percy war eine wißbegierige Kreatur. In raschem Tempo lief er zwischen den Gehegen den Gang entlang, wo ihn am Ende das Auto mit offenen Türen erwartete, stieg auf einen Strohballen, den wir dort auf den Boden gelegt hatten und sprang mit einer Elastizität hinein, die an eine Gazelle erinnerte. Die Türen wurden geschlossen und abgesichert — und alles war vorbei. Zumindest vorübergehend war das Problem in bezug auf Old Lils sich öffnende Türen gelöst: Mit einem Bolzen war eine Metallplatte auf den Boden geschraubt worden, in die der Sicherheitsriegel einrasten konnte.
    »Während der Fahrt wird er wahrscheinlich keine Schwierigkeiten machen, aber vielleicht ist er am Anfang etwas verunsichert, denn für ihn ist das ja alles fremd«, sagte der Züchter. »Machen Sie langsam.«
    Genau das taten wir. Abgesehen von einer falschen Abzweigung, die uns enge, überwachsende Feldwege entlangführte, auf welchen wir glücklicherweise keinen Gegenverkehr hatten, verlief unsere Rückfahrt ohne Zwischenfälle. Mit der Schnauze wühlte Percy zunächst zwischen den Strohballen herum; anschließend, eingeschläfert durch Old Lils Schaukelei, legte er sich hin und ruhte sich aus.
    Selbstverständlich kam die Familie zur Begrüßung des Neuankömmlings herbeigelaufen. Shirley zeigte sich etwas furchtsam, und die Kinder erwarteten ein Wesen wie aus ihrem Märchenbuch mit struppigem Haar und langen Stoßzähnen. Der Vorsicht halber stellten sie sich neben ein starkes Gehegetor, bereit, sofort hindurchzuschlüpfen, falls sich der Eber als gefährlich erweisen sollte.
    Ich fuhr den Kleinlaster mitten auf den Viehhof. Den Eingang versperrten wir mit einem Metalltor, um sicherzugehen, daß der neue Bursche nicht rauswitschen konnte. Diese Vorsichtsmaßnahme stellte sich als überflüssig heraus. Percy kletterte von dem Auto mit der gleichen geschmeidigen Bewegung herunter, mit der er hinaufgestiegen war. Er tat einen Freudensprung wegen der Frischluft, schnüffelte auf dem Hof herum und stieß schließlich mit der Schnauze gegen ein Tor, hinter dem eine junge brünstige Bache gehalten wurde. Ich machte ihm auf, und er trabte hinein, um sofort mit seinen Pflichten zu beginnen.
    Völlig problemlos lebte er sich bei uns ein. Nach den Beschränkungen, die er vorher in der auf die Umwelt bedachten, kontrollierten Umgebung erfahren hatte, bedeutete nun unser Gehege, und besonders das eingezäunte Schweinegelände, auf dem es Gras, Erde und Büschel aus Nesseln gab, einen abenteuerlichen Spielplatz für ihn. Wie ein Sultan in seinem Harem lag er an sonnigen Tagen inmitten seiner Säue hingestreckt dort auf dem Boden. In den nächsten beiden Wochen, die auf seine Ankunft folgten, besuchten ihn sämtliche Säue und Bachen.
    Bereits nach ganz kurzer Zeit wurde er einer der Lieblinge der ganzen Familie. Da ihm noch nie von einem Menschen wehgetan worden war, gab er sich als ein unschuldiger, vertrauenswürdiger Bursche. Das wollten wir auch gern in Zukunft so halten. Dennoch durfte man nie vergessen, daß er ein Eber war, und die Kinder ermahnten wir, ihn nicht mit der gleichen Vertraulichkeit zu behandeln wie die meisten anderen Tiere der Farm.
    Ein paar Tage nach Percys Ankunft auf Egerton kamen Howard und Ellis, der Kuhspezialist, bei uns vorbei, um sich unseren >Spleen< genauer anzusehen. Letzterer war wahrscheinlich der Meinung, daß Geld, das man nicht für Kühe ausgab, einfach rausgeschmissen sei. Aber als wir den Eber vorführten, mußte er doch zugeben, daß wir nicht >so ganz< unrecht gehabt hatten, ihn zu kaufen.
    Howard dagegen betrachtete das Tier sehr eingehend, bevor

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