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Ärger mit dem Borstenvieh

Ärger mit dem Borstenvieh

Titel: Ärger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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fuhren wir mit dem Traktor den Anhänger auf den Hof und machten uns in hektischer Eile ans Abfüllen in die Säcke.
    Shirley betätigte einen Hebel, mit der sie eine quadrat-schnauzige Schütte öffnete, so daß sich die Körner wie eine Kaskade in die Säcke ergießen konnten, die von John und mir offen gehalten wurden. Wir banden sie oben mit einer starken, rauhen Schnur zu. Anschließend wurden sie mit dem Zweirad-Handkarren zum Verstauen an der hinteren Seite des langen Lagerraums gerollt, wo sie bis zum Gebrauch aufbewahrt wurden. Die erste Fuhre hatte sechsundvierzig pralle Säcke ergeben.
    Es war notwendig, sich derart zu beeilen, weil wir den Anhänger für die nächste Ladung freimachen mußten. Mit ein paar Minuten Vorsprung schafften wir es. Das nächste Mal brachte ein Ergebnis von achtundzwanzig Säcken.
    Die dritte und letzte Fuhre kam, nachdem die Gerste völlig gemäht worden war. Wie immer, verabschiedete sich Price eilig von uns und fuhr davon. Wir füllten noch die restlichen Säcke und würden seinen Anhänger später zurückbringen.
    Eine schwere körperliche Arbeit war das. Abgesehen von dem Gewicht der Säcke, mußten wir sie eine Anzahl ungünstiger Stufen mitsamt dem Handkarren hochzerren, bevor wir in den Lagerraum gelangten. Es war für uns eine Erleichterung, als der letzte Sack reingeschleppt worden war und wir genau sehen konnten, wieviel unser Zweihektar-Feld hervorgebracht hatte.
    Dort lagen hundertsieben Säcke. In der Annahme, daß einige davon mehr als einen Zentner wogen, errechneten wir, mit einer für uns günstigen Abrundung nach oben, daß vierzig Ar je fünfundzwanzig Zentner gebracht hatten. Im Vergleich zu besserem, fruchtbarerem Land war das vielleicht nicht sehr viel, aber wir waren über das Ergebnis sehr glücklich.
    In ein paar Monaten würden wir den Service zum Mahlen der Gerste anrufen, der die Körner bei uns auf dem Hof mit seiner Maschine zu der richtigen Mischung an tierischem Futtermittel verarbeiten würde. Der Händler lieferte noch verschiedene Zutaten, wie zum Beispiel Weizen sowie Melasse, die der Mischung beigefügt wurden. Das Resultat, ein süßlich riechendes Futter, war bei dem Vieh sehr beliebt. Doch es gab auch noch andere Liebhaber dafür. In einem Kornspeicher wurde diese Mischung gespeichert, und — gemessen an dem gefiederten Kommen und Gehen während der Wintermonate — wir fütterten damit die halbe Vogelkolonie dieser Gegend.
    Drei Tage später erschien der rothaarige Bruder von Price bei uns, um das Gerstestroh zu Ballen zu pressen. Er war ein freundlicher Riese, der zufrieden als Landarbeiter sein Geld verdiente. Jetzt nörgelte er etwas daran herum, daß er einen Teil seiner kostbaren Ferien opfern mußte, um Price zu helfen, der sich übereifrig mehr Verpflichtungen aufgeladen hatte, als er verkraften konnte.
    »Als hätte ich davon nicht schon genug durch meine Arbeit jeden Tag«, grinste der große Mann in kläglichem Ton und saß dabei oben auf der Strohpresse. Die Verkörperung des dolce vita wär für ihn ein Ferienlager in Nordwales. »Macht nix, wenn’s regnet«, erklärte er. »Für die Gören gibt’s da soviel Abwechslung, daß man keinen Schritt von dort wegzugehen braucht.«
    Die Maschine bewegte sich vorwärts, verschluckte das trockene Stroh und verarbeitete es zu festgepreßten Ballen. Die Hunde liefen hinterher auf der Jagd nach Maulwürfen in der weichen aufgeworfenen Erde. Wir beobachteten, daß sie mindestens drei erwischten. Mit aufgerissenen rosa Mäulern versuchten die samtenen Erdwühler durch Quietschen und Drohungen ihre Widersacher zu verjagen, wenn sie aus ihren flachen Rillen in die grelle Sonne gezurrt wurden. Aber das Abwehren eines entschlossenen Jack Russell Terriers war doch etwas ganz anderes, als wenn man es lediglich mit Engerlingen und Regenwürmern zu tun hatte: Sie wurden rasch erledigt.
    »Hunde fressen sie nicht«, sagte der Mann mit dem roten Haarschopf. »Die Leute sagen, daß sie bitter schmecken sollen, aber woher woll’n die das denn wissen? Als Kinder ha’m Price und ich sie in Fallen gefangen. Man spannte dann die Felle auf einem Brett und trocknete sie in der Sonne. Man kriegte ‘nen Penny, manchmal sogar drei Pennies dafür. Es gab ‘nen alten Burschen, der sie sammelte, aber der is natürlich längst tot, und jetzt ist alles aus Nylon und so’m Zeugs.«
    Die Spürnase des Jack Russel Terriers führte ihn zu einem größeren Loch, das zwischen den Gerstestoppeln lag. Die Erde flog

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