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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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neuen Drehscheibe klappte es prima. In einem weiten Bogen wurde der Dünger hinten herausgeschleudert. Die Granulate fielen wie Hochzeitsreis auf die Grasnarbe. Ich mußte zwar achtgeben, daß es keine allzu großen Überschneidungen gab, aber das war nicht schwierig.
    Häufig mußte ich in die Garage zurückfahren, um neuen Dünger zu holen. So wurde Shirley auf mich aufmerksam und sie half mir, die Säcke hochzustemmen. Noch bevor John und die Kleinen aus der Schule kamen, war die Arbeit beendet, obgleich wir des öfteren pausiert hatten, um Tee und Kaffee zu trinken oder zu Mittag zu essen. Das einzige, was jetzt noch zu tun übrig blieb, war, sich zurückzulehnen und auf das Wachsen des Grases zu warten.
     

Paulina und das effektvolle After-Shave
     
    I n London gab es einen kleinen Mann, der ständig hinter den Pferden der dortigen Reitschule her war. Jedesmal wenn sie vorbeitrabten, tauchte er mit Eimer und Schaufel auf und sammelte die kostbaren Pferdeäpfel ein. Er war wohl ein Rosenzüchter.
    Egerton wäre für ihn der siebte Himmel gewesen. Unsere Vorgänger hatten uns einen ganzen Berg an Dung hinterlassen. Es handelte sich um gehaltvolles, braunschwarzes und aromatisches Zeug, das mit Sicherheit auch das widerwilligste Pflänzchen zum Wachsen bringen konnte. Bei Westwind wurden wir regelmäßig an die Existenz dieses Misthaufens erinnert.
    Aber während wir unsere Stadtnasen rümpften, lief den Einheimischen, und zwar besonders Thomas, der Schwiegersohn von Ellis, dem Kuhspezialisten, sozusagen das Wasser im Mund zusammen. Er fuhr sich mit einer Hand durch seinen wilden Haarschopf, wühlte eine Ecke des Haufens mit seinem Gummistiefel auf und sagte: »Das reicht aus, um fast alle Felder und Weiden der Farm zu düngen. Besser als der teure Kunstdünger in den Säcken. Das hier ist natürlich, hält länger vor und wird vom Regen nicht fortgespült.«
    Wenn man den Dung aufwühlte wurde der Gestank äußerst penetrant.
    Das Endergebnis unseres Besitzerglücks war meine erste Erfahrung mit dem Ausfahren und Verteilen von Mist. Es entstand eine Diskussion unter unseren Freunden, ob der Frühlingsanfang wirklich die beste Jahreszeit zum Ausfahren sei, wenn das Gras zu sprießen anfing. Es überwog die Ansicht, daß der Mist bald von dem Boden >einverleibt< werden würde, obgleich er zunächst einmal den jungen zarten Wuchs bedeckte. Wir beschlossen, es anzupacken.
    Wie immer war meine erste Schwierigkeit das Fehlen der entsprechenden Maschine. Wenn man keinen Miststreuer besaß, mußte man sich eben einen mieten. Nach einiger Feilscherei und unter intensiver Einmischung seitens meiner Freunde in der >Schmiede< erklärte sich ein Unternehmer aus der Umgebung, der nebenbei Bauer war, einverstanden, mir eine solche Maschine während einer Woche zu einem besonders günstigen Preis von fünf Pfund — bar auf die Hand — auszuleihen.
    Dieses großzügige Entgegenkommen — anfangs bestand er auf zwanzig Pfund — wurde aber sofort von denselben Personen mit großer Skepsis aufgenommen, die den armen Mann so lange gequält hatten, bis er den Preis senkte.
    »Da verdienst du ja nichts mehr dran«, meinte Howard besorgt. »Dann könntest du sie ihm auch gleich umsonst geben. Was bist du eigentlich für ein Geschäftsmann?«
    Der andere seufzte. »Manchen Leuten kann man es aber auch nie recht machen, Jacky. Schwer zu sagen, ob man besser dabei fährt, wenn man mit auf der eigenen Seite steht oder aber dem anderen Burschen hilft.«
    Am Wochenende holte ich die Maschine mit unserem Traktor ab. Sie war eine tonnenförmige Drehschleuder, die zwei bis drei Tonnen Mist fassen konnte. Eine Zentralspindel lief der Länge nach durch die Tonne, die durch den fahrenden Traktor in Drehung versetzt wurde. Durch die Drehung wiederum droschen und zerteilten eiserne Ketten, die an der Achse hingen, den Dung und schleuderten ihn im hohen Bogen über den Boden. Den gewölbten Deckel konnte man verschieden einstellen und damit den Winkel bestimmen, in dem der gedroschene Dung ausgeworfen wurde. Auf die Art hatte man es genau in der Hand, wo überall gedüngt werden sollte.
    Thomas kam am Montag abend; er arbeitete für ein Pfund zwanzig — alles inklusive — pro Stunde. Vor seinen Traktor hatte er einen Vorderlader gekoppelt, eine mechanische Schaufel, um damit den Mist aufzuschaufeln und in die Dungschleuder zu laden. Den Morgen drauf, nach dem Melken und den anderen üblichen Pflichten, kehrte er mit einem zweiten Traktor

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