Aerios Verlangen
so sehr ins Grübeln gekommen, dass sie sich schlechter fühlte, als zuvor. Mit zittrigen Knien erhob sie sich in der Wanne und griff nach dem Handtuch, dann stieg sie aus dem Wasser und begann, sich abzutrocknen. Es war ein ungewohntes Gefühl, sich im Badezimmer eines Mannes zu baden. Überall standen Dinge herum, die eindeutig anzeigten, dass ein Mann hier wohnte. Das ganze Bad roch nach Mann, nach Rasierschaum, einem herben Aftershave, ja, sogar der Badezusatz hatte eine männliche Note. Es war furchtbar intim, sich nackt inmitten all dieser Männlichkeit zu befinden und ein Prickeln breitete sich in ihrem Schoß aus. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Kopf Bilder kreierte, wie ein nackter Aerios hier in diesem Raum unter der Dusche stand und seinen muskulösen Körper mit Duschgel einseifte, während das Wasser auf ihn hinabprasselte. Das Bild war eindeutig zu erotisch für ihren Geschmack.
Himmel! Serena! , schalt sie sich selbst kopfschüttelnd. Reiß dich gefälligst zusammen!
Hastig griff sie nach ihren Sachen und begann, sich anzuziehen.
Sie fand Aerios in der Küche, wo er das Frühstück machte. Es duftete nach Kaffee, Bacon und Rühreiern. Sie blieb ein wenig unschlüssig im Wohnzimmer stehen.
„Frühstück ist so gut wie fertig“, sagte Aerios ohne sich umzudrehen. „Ich hatte schon alles fertig gehabt, ehe ich feststellen musste, dass du weg bist, doch dass war jetzt natürlich kalt geworden.“
„Sorry.“
„Ach was, schon gut! – Wie war dein Bad?“
„Gut“, erwiderte Serena befangen. Sie war es nicht gewohnt, sich so unsicher zu fühlen. Warum war sie in Aerios Gegenwart nur so nervös?
„Setzt dich doch“, sagte Aerios und wandte sich zu ihr um. Sie errötete unter seinem anerkennenden Blick.
Langsam schritt sie durch den Raum und betrat die Küche. Der Tisch war bereits gedeckt und sie setzte sich unbehaglich. Aerios hatte sich wieder seiner Aufgabe zugewandt und transferierte die knusprigen Speckscheiben von der Pfanne auf einen Teller. Die Eier leerte er in eine Glasschüssel und stellte beides auf den Tisch. Dann setzte er sich zu ihr.
„Toast?“, fragte er und sie nickte. Er steckte zwei Scheiben Weißbrot in den Toaster und sah sie dann auffordernd an.
„Greif zu! Oder soll ich dir auflegen?“
„Ich ... ich glaube, ich hab gar keinen Hunger nach all dem ...“
„Du musst etwas essen“, beharrte Aerios und legte ihr vier Scheiben Bacon auf den Teller und löffelte noch eine große Portion Rührei dazu.
„So viel kann ich unmöglich ...“
„Iss!“, unterbrach Aerios sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. „Bitte“, fügte er sanfter hinzu.
Sie nahm ihr Besteck zur Hand und schnitte ein Stück Bacon ab, um es sich in den Mund zu stecken. Beim ersten Kontakt mit ihren Geschmacksknospen, begann ihr Mund zu wässern und ihr Magen rumorte. Es war der beste Bacon, den sie je gegessen hatte und sie schnitt sich gleich noch einen Bissen ab. Das Geräusch des hochspringenden Toasts ließ sie zusammen zucken.
„Immer noch nervös?“, fragte Aerios leise und sie nickte. Eine Hand legte sich über ihre und sie hob den Kopf, um dem Blick aus Aerios’ blauen Augen zu begegnen. „Bitte vertrau mir, Serena. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass meine Gegenwart dich nervös macht oder dir gar Angst einflößt. Ich werde dir wirklich niemals wehtun. Ich werde auch nicht zulassen, dass jemand anderes es tut. Du musst mir aber vertrauen und auf das hören, was ich dir sage. Es ist wichtig, Serena! Kannst du das tun?“
Es lag so viel Aufrichtigkeit in Aerios Worten und in seinem Blick, dass sie nach kurzem Überlegen schließlich nickte. Ja, sie konnte es tun! Sie würde ihm vertrauen und sie würde auf ihn hören. Sie hatte einmal nicht auf ihn gehört und hatte gesehen, wohin sie das geführt hatte. Allein bei dem Gedanken an ihren Zusammenstoß mit IHM, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.
„Gut“, sagte Aerios zufrieden und strich sanft über ihre Hand, ehe er sie losließ und sich seinem Frühstück widmete.
Serena aß zu ihrer eigenen Überraschung alles auf, was Aerios ihr aufgelegt hatte. Nachdem sie sich etwas entspannt hatte, war ihr Appetit zurückgekehrt und sie hatte ruckzuck alles verspeist.
„Ich würde dir heute gern jemanden vorstellen“, sagte Aerios nach dem Frühstück. „Ich hoffe, dass du dadurch etwas mehr Vertrauen und Geduld hast. Coreena war vor einem Jahr in derselben Situation wie du. Sie wusste
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