Aerios Verlangen
grüßte er.
„Serena“, murmelte sie. Dieser Volcan war genauso eindrucksvoll gebaut wie Aerios, nur dass er trotz seiner Freundlichkeit irgendwie gefährlich wirkte. Ihm fehlte die lässige Unbeschwertheit, die Aerios anhaftete und an die sie sich schon so gewöhnt hatte.
„Freut mich, dich kennenzulernen. Lass mich schnell hineingehen und meiner Frau Bescheid sagen. Ich bin sicher, dass sie darauf brennt, dich kennenzulernen.“
Serena nickte und er ließ ihre Hand los. Mit einem weiteren rätselhaften Blick zu Aerios wandte Volcan sich ab und verschwand im Schloss. Serena sah fragend zu Aerios auf.
„Komm“, sagte er und führte sie an den Tisch, wo acht gemütlich aussehende Sessel standen. „Setzen wir uns.“
Wenig später trat eine junge Frau auf die Terrasse. Ihre schwarzen Haare trug sie hochgesteckt, nur ein paar Löckchen kringelten sich um ihr hübsches Gesicht. Sie lächelte strahlend, als sie auf sie zukam und Serena mochte sich auf Anhieb.
„Wie schön, dass ihr uns besuchen kommt“, sagte sie grüßend und umarmte Aerios, der sich aus seinem Sessel erhoben hatte. Dann wandte sie sich Serena zu und schüttelte herzlich ihre Hand. „Ich bin Coreena, Volcans Frau. Freut mich so, dich kennenzulernen.“
„Freut mich auch“, erwiderte Serena ehrlich. „Ich bin Serena.“
Coreena setzte sich zu ihnen an den Tisch.
„Volcan besorgt uns etwas zu trinken. Seid ihr hungrig? Ich kann euch etwas machen lassen.“
„Wir haben gerade gefrühstückt“, sagte Aerios.
Volcan erschien mit einem Tablett auf der Terrasse. Er verteilte die Gläser und stellte das Tablett auf einen Beistelltisch. Coreena ergriff ihr Glas und prostete ihnen zu. Serena und Aerios nahmen ebenfalls ihre Gläser und Serena nahm einen vorsichtigen Schluck. Es schien eine Art weinhaltiges Getränk zu sein und war eisgekühlt. Der angenehm fruchtige Geschmack machte Appetit auf mehr.
„Nun erzählt“, sagte Volcan. „Was verschafft uns die Ehre eures Besuchs?“
„Ich habe Serena gebracht, weil ich denke, dass es gut wäre, wenn sie sich einmal mit Coreena unterhalten kann. Wie schon gesagt, sie weiß noch nichts, doch es sind ein paar Dinge geschehen, die sie sehr aufgewühlt haben und ich ihr nicht erklären darf. Da Coreena sich besser in ihre Lage versetzen kann, dachte ich ...“
„Natürlich!“, unterbrach Coreena. „Eine gute Idee. Warum geht ihr Männer nicht ein wenig ... woanders hin, und lasst uns Mädels eine Weile allein. Wir werden uns schon verstehen.“
Aerios sah Serena fragend an und sie nickte.
„Okay“, sagte er schließlich und erhob sich. Auch Volcan stand auf und gab seiner Frau einen liebevollen Kuss. Serena sah die verliebten Blicke, die das Paar austauschte und sie beneidete die beiden. Es war offensichtlich, wie tief die Gefühle von Volcan und Coreena füreinander gingen.
Als die Männer weg waren, kam Coreena ohne Umschweife zur Sache.
„Du bist sicher sehr verunsichert und fragst dich, was zum Teufel da um dich herum geschieht, nicht wahr?“
Serena nickte seufzend. Coreena legte eine Hand über Serenas und drückte sie leicht.
„Ich kann das gut nachvollziehen. Es ging mir auch so. Ich fühlte mich zu Volcan hingezogen, doch er war so schrecklich geheimnisvoll und wollte nichts von sich preisgeben. Dann passierten so seltsame Dinge und ich wusste nicht, ob ich ihm trauen konnte oder nicht. Leider ist es verboten, mit Frauen wie uns über bestimmte Dinge zu reden, ehe wir nicht an einen bestimmten Punkt angelangt sind. Das ist alles so schrecklich vage, ich weiß, doch ich kann dir nicht viel mehr sagen, als Aerios sicher schon versucht hat. Ich kann dir nur sagen, vertrau ihm. Er ist ein sehr guter Mann und er würde sein Leben für dich geben. Es ist nicht seine Schuld, dass du so im Unklaren bist. Er muss sich an Regeln halten, die so alt sind, wie die Menschheit. Ein Regelbruch würde schreckliche Folgen haben für die gesamte Menschheit. Du wirst irgendwann alles erfahren und alles verstehen. Doch es ist wichtig, dass du beginnst, Aerios zu vertrauen. Gib ihm eine Chance, lern ihn kennen und hör auf das, was dein Herz dir sagt. Nicht auf deinen Kopf. Du bist wie ich war. Du stehst mit beiden Beinen erfolgreich im Berufsleben und warst es bisher gewohnt, dass du die Kontrolle über dein Leben hast, nicht wahr?“
Serena nickte.
„Ja, ich bin Anwältin.“
Coreena nickte.
„Ich hatte meine eigene Werbeagentur. Ich hatte große Probleme damit
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