Aerios Verlangen
lüften darf und nur dann wirst du erkennen, wie wichtig die richtige Entscheidung für die gesamte Menschheit ist.“
„Wow!“, sagte Serena erschrocken. „Du machst mir echt Angst. Was bitte kann meine Entscheidung bewirken, dass es für die gesamte Menschheit so wichtig sein soll?“
„Das kann ich dir leider nicht sagen. Geb Aerios eine Chance und du wirst die Antworten auf deine Fragen bekommen.“
***
„Was, wenn ich es verbocke?“, fragte Aerios. Er starrte aus dem Fenster zur Terrasse, wo Serena und Coreena sich noch immer unterhielten. Sie befanden sich in Volcans Arbeitszimmer. Der Hüter des Feuers saß in seinem großen Chefsessel und hatte die Beine lässig auf den massiven Schreibtisch gelegt.
„Du wirst es nicht verbocken“, versicherte Volcan. „Ich hab gesehen, wie sie dich ansieht. Sie ist definitiv an dir interessiert. Ich denke, sie hat einfach Angst. Du musst dich in ihre Lage versetzen. Sie weiß, dass du nicht einfach nur Aerios Miles, der Privatermittler bist. Seltsame, ja beängstigende Dinge geschehen um sie herum und ihr ganzes Leben wird plötzlich auf den Kopf gestellt. Und dann sagen wir ihr, dass wir ihr keine Antworten geben können. Wir können ihr weder sagen, wer du bist, oder was sie für eine Funktion in dem Ganzen hat, noch können wir ihr die Dinge erklären, die passiert sind. Sie kennt dich nicht, doch soll sie dir vertrauen. Für Coreena war es dasselbe. Es ist uns Hütern nicht möglich, vollends zu verstehen, wie es für unsere Auserwählten sein muss, doch man kann sich zumindest in etwa eine Vorstellung machen, wenn man sich all die Fakten vor Augen ruft. Es muss sehr schwer für sie sein. Coreena hat mir gesagt, dass von dem Moment an, wo sie die drei Worte gesagt hat und ich ihr endlich alles erklären konnte, war es für sie viel einfacher, alles zu verarbeiten und zu akzeptieren. Du musst daran arbeiten, Serenas Vertrauen zu gewinnen. Sie muss die drei Worte sagen. Ich. Liebe. Dich. Drei magische Worte und es ist deine Aufgabe, sie dazu zu bringen, sie auszusprechen.“
Aerios seufzte, dann schüttelte er bitter lachend den Kopf.
„Wenn das so einfach wäre. Ich hab nie solche Probleme mit einer Frau gehabt. Ich musste eher aufpassen, dass sich die Frauen nicht in mich verlieben und nun versage ich bei der einzigen Frau, die etwas für mich bedeutet.“
„Du hast noch über drei Wochen Zeit“, sagte Volcan zuversichtlich. „Es ist noch lange nichts verloren. Sie ist ja nicht abgeneigt. Nur verunsichert und das kannst du ihr wirklich nicht verübeln. Vor allem nach der Show, die Mendax abgezogen hat. Das war wirklich ein verdammt guter Schachzug von dem Mistkerl. Mir hat der Hund damals auch ganz schön zu schaffen gemacht. Er und Exesor haben sich als mich und als eine Kellnerin ausgegeben, um Coreena glauben zu machen, ich würde mit einer anderen Frau rummachen.“
Aerios wünschte sich, die Zeremonie wäre schon vorbei. Wenn er doch nur wüsste, was Serena und Coreena da beredeten. So nervös wie jetzt war er noch nie gewesen. So viel hing davon ab, dass er sie dazu bringen konnte, ihm ihre Liebe zu gestehen. Nicht nur sein eigenes Glück auch das Wohlergehen so vieler Menschen. Die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern und es war eine vollkommen neue Erfahrung für ihn, wo er zuvor immer so sorglos in den Tag hinein gelebt hatte. Er erkannte jetzt erst, wie oberflächlich er all die Jahre gewesen war.
„Ich war ein verdammter Idiot“, sagte er leise, doch Volcans hatte wie alle Hüter ein gutes Gehör.
„Was meinst du damit?“
„Ich hab mich wie ein verdammtes ignorantes Arschloch verhalten. Ich bin ein Hüter, verdammt noch mal, doch ich habe mich verhalten wie ein unreifes Kind. Ich hab das alles einfach nicht ernst genommen.“
„Das ist deine Natur, Aerios“, sagte der Hüter des Feuers. „Eine Eigenschaft, die in deiner Blutlinie liegt. Hör auf, dich deswegen fertigzumachen. Wichtig ist, was du jetzt tust. Ich bin sicher, dass du das Richtige tun wirst. In drei Wochen werden wir deine und Serenas Zeremonie feiern und du wirst nicht mehr verstehen, warum du dir so große Sorgen gemacht hast.“
„Ich hoffe, dass du recht hast“, murmelte Aerios und warf einen sehnsüchtigen Blick auf seine Auserwählte. Wie sehr er sich danach verzehrte, sie endlich ganz zu besitzen. Sie lachte über irgendetwas, was Coreena gesagt hatte und sein Herz wurde ein wenig leichter. Offenbar war das Gespräch gut verlaufen. Die
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