Aerzte zum verlieben Band 39
eine Erklärung in diesem Brief hier finden werden.â
Dann wandte er sich an Ethan und Caitlin. âAuch für Sie habe ich einen Brief. Mr. Wyndham Brookes fand, dass er Ihnen eine Erklärung für die Verteilung seines Nachlasses schuldet.â
Mit zitternden Händen nahm Amber den Umschlag entgegen. Die anderen Teilnehmer der Testamentseröffnung hatten sich erhoben und schenkten sich Kaffee ein oder unterhielten sich leise in kleinen Grüppchen.
Amber stand auf und sah sich um. Schon von Weitem konnte sie erkennen, dass Caitlin sie verwirrt anstarrte, und Amber hatte das dringende Bedürfnis, mit Martyns Tochter zu sprechen und ihr klarzumachen, dass sie keine Ahnung von Martyns Absichten gehabt hatte.
âCaitlin, ich bin genauso schockiert wie Sie. Es ist mir völlig unklar, weshalb Martyn mir dieses unglaubliche Vermögen hinterlassen hat.â
Caitlin nickte. âEs geht mir nicht um das Geld, aber trotzdem war es ein Schock für uns alle.â
Voller Unbehagen sah Amber Ethan an. âVielleicht solltest du diesen Brief hier gemeinsam mit mir lesen. Ich habe nichts zu verbergen â und ich habe nicht die Spur einer Ahnung, was darin stehen könnte.â
Doch er schüttelte den Kopf. âEr hat gesagt, du sollst den Brief allein lesen. Und genau das solltest du auch tun. Wir können uns ja später darüber unterhalten.â Er sah Caitlin an. âAlles in Ordnung? Es war ein schwerer Tag für dich, nicht wahr?â
Caitlin lächelte ihn traurig an. âIch mache jetzt am besten einen Spaziergang mit James. Hier im Haus erinnert mich alles so sehr an Vater ⦠Ich kann mich einfach noch nicht daran gewöhnen, dass er nicht mehr da ist.â
Ethan nickte verständnisvoll und wandte sich dann wieder an Amber. âWollen wir uns in einer Stunde treffen?â
âJa, gern. Ich geh zurück in meinen Bungalow. Genau wie Caitlin brauche ich etwas Abstand.â
Langsam ging sie den kleinen Weg zu ihrem Haus hinunter. Ihrem Haus! Es war unbegreiflich! Was hatte Martyn sich nur dabei gedacht?
In ihrem Wohnzimmer lieà sie sich erschöpft aufs Sofa fallen und betrachtete zögernd den Briefumschlag in ihren Händen. Würde dieser Brief alle ihre Fragen beantworten? Würde sie Martyns Absichten verstehen?
Vorsichtig riss sie den Umschlag auf und nahm einen Briefbogen heraus, der dicht mit Martyns ausladender Handschrift beschrieben war.
Meine liebe Amber,
sicher bist du im Augenblick völlig verwirrt und fragst dich, was es mit dieser Erbschaft auf sich hat.
Ich werde versuchen, es dir zu erklären. Die Geschichte begann vor vielen Jahren. Ich lebte und arbeitete damals in London. Unsere Geschäftsräume waren in der Gegend, die heute als âDocklandsâ bezeichnet wird. Da wir eine Werbeagentur brauchten, kam eines Tages eine talentierte Grafikerin zu uns, um ein Marketingkonzept zu präsentieren. In dem Augenblick, als sie den Raum betrat, war es um mich geschehen. Ich verliebte mich Hals über Kopf in sie, und â ich konnte mein Glück kaum fassen! â sie schien meine Gefühle zu erwidern. Doch kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten, musste ich nach Hawaii zurück, um die Plantage zu übernehmen. Ich habe deine Mutter angefleht, mit mir zu kommen, doch sie war nicht bereit zu diesem Schritt.
So trennten wir uns, und ich vermisste sie schrecklich. Eine Weile haben wir uns noch geschrieben, doch die groÃe Entfernung hat unsere Liebe letztlich zerstört. Die Briefe wurden seltener und blieben schlieÃlich ganz aus.
Danach hatten wir keinen Kontakt mehr. Erst durch dich habe ich sie wiedergesehen. Ich habe mich oft gefragt, was wohl aus ihr geworden ist und bin sehr froh, dass sie anscheinend ihr Glück gefunden hat. Sie hat schon bald nach meiner Abreise deinen Vater geheiratet, und ich bin mir sicher, dass sie beide sehr stolz darauf sind, eine so schöne, intelligente und liebevolle Tochter zu haben.
Den Rest der Geschichte überlasse ich deiner Mutter. Bitte nimm die Erbschaft an und genieÃe sie. Es hat mich sehr glücklich gemacht, dich kennenlernen zu dürfen â selbst wenn unsere Bekanntschaft nur von kurzer Dauer war.
Falls du in Zukunft etwas brauchen oder ein Problem haben solltest, wende dich vertrauensvoll an Ethan. Er war immer wie ein Sohn für mich, und ich weiÃ, dass er dir gern helfen wird.
Pass auf dich auf! Ich wünsche dir von
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