Aerzte zum verlieben Band 39
nicht wieder vorkommen, und sie hielt ihn für einen Mann, der Wort hielt. Trotzdem empfand sie ein wehmütiges Bedauern, hatte sie sich doch unbeschreiblich lebendig gefühlt, als sie seine Lippen auf ihren gespürt hatte.
Ob er wusste, wie erregend seine Küsse waren?
Der Regen hatte wieder eingesetzt, und Gemma musste die Scheibenwischer einschalten. Hektisch schoben die Wischerblätter die auf die Windschutzscheibe prasselnden Tropfen beiseite. Schon seit Wochen regnete es in Sydney geradezu Bindfäden.
Gemma dachte an rotgoldene Wüsten und vom Morgenlicht rosa überhauchte Bergspitzen, an gleiÃende Sonnenstrahlen und Hitze. Plötzlich erfasste sie eine schier unstillbare Sehnsucht nach einem geheimnisvollen kleinen Land mit dem märchenhaften Namen Fajabal.
Der luxuriös ausgestattete Privatjet entsprach in der GröÃe den Interkontinentalfliegern, die Gemma am Flughafen gesehen hatte. Beinahe hätte sie sich gekniffen, weil sie es kaum glauben konnte, dass sie tatsächlich in einem Flugzeug saÃ, bereit, nach Fajabal zu fliegen.
Die Tage zwischen ihrer Entscheidung und dem Abflug waren so rasend schnell vergangen, dass sie nicht einmal Zeit gehabt hatte, über ihre Flugangst zu grübeln.
Aber nun saà sie angeschnallt in ihrem Sitz, der Boden unter ihren FüÃen vibrierte von den mächtigen Triebwerken. Sie wusste, sie konnte keinerlei Erinnerungen mehr an ihren letzten, tragischen Start haben, dazu war sie viel zu jung gewesen, kaum zwei Jahre alt. Trotzdem war die Angst da und sehr, sehr real â¦
Die Triebwerke heulten auf. Das Flugzeug setzte sich in Bewegung, anfangs nur langsam, nahm dann aber mit schrill protestierenden Turbinen schnell Fahrt auf, sodass sie in den Sitz gepresst wurde, als die Maschine von der Rollbahn abhob. Gemma kniff die Augen zusammen, umklammerte die Sitzlehnen und grub die Finger in das weiche Leder. Nur ihre Ohren konnte sie gegen den infernalischen Lärm nicht verschlieÃen. Fast fürchtete sie, jeden Moment ohnmächtig zu werden.
Vielleicht wäre es das Beste â¦
âSie haben mir nicht gesagt, dass Sie unter Flugangst leiden.â
Eine tiefe, vorwurfsvolle Stimme erklang neben ihr, und eine warme Hand legte sich beruhigend auf ihre verkrampften Finger. Gemma schaffte es nicht, die Augen zu öffnen oder die Finger zu lösen. Bruchstückhafte Erinnerungen überfluteten sie, und ihr Herz raste wie verrückt.
âKann ich etwas für Sie tun?â Der vorwurfsvolle Ton hatte sanftem Mitgefühl Platz gemacht.
Gab es denn etwas gegen diese alles überwältigende Angst, die ihr mehr und mehr die Luft abschnürte?
âVielleicht sollte ich Sie ablenken.â
Bloà wie? Es sei denn, er befahl dem Piloten, wieder zu landen. Erst dann würde sie freier atmen können.
Gleich darauf spürte sie, was er gemeint hatte. Und, oh ja, es lenkte sie ab â aber freier atmen konnte sie trotzdem nicht! Yusef küsste sie auf den Mund, forschend zunächst und schlieÃlich drängender, während er den Arm um ihre Schultern legte und Gemma dicht an sich zog.
Und tatsächlich, ihre Anspannung löste sich langsam. Eine erregende Wärme durchströmte sie, als er mit der Zunge über ihre Lippen strich und sie dazu verlockte, sich ihm zu öffnen.
Sanft, aber bestimmt brachte er sie dazu, seinen Kuss zu erwidern. Sie erforschte seine Lippen, nahm sein Aftershave wahr, das sich mit dem Duft warmer Männerhaut mischte. Jetzt raste ihr Herz aus einem anderen Grund. SchlieÃlich löste sie die Hand von der Armlehne, um sie sehnsüchtig in sein dichtes Haar zu schieben.
Yusef umfasste aufstöhnend ihre Brust und rieb mit dem Daumen über die feste Spitze. Nie gekannte, heiÃe Gefühle durchströmten sie, und sie wollte mehr.
âWir haben unsere Flughöhe erreicht, jetzt wird es einfacher für dichâ, flüsterte er an ihren Lippen.
Gemma schnappte nach Luft. Seine Worte hatten sie nicht gerade beruhigt. Im Gegenteil!
Er schien zu merken, wie sie sich wieder verspannte, und verstärkte den Griff um ihre Schultern. âWir können auch die Armlehne hochklappen, damit wir es bequemer haben.â
Bequem? Hier oben, Tausende von Metern über der Erde? Ihre Vorstellung von bequem sah aber anders aus!
Mit aller Macht kehrten ihre Ãngste zurück, die Yusef erneut mit einem leidenschaftlichen Kuss vertrieb. Während er verlangend
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