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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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gewesen sein, plötzlich die Verantwortung für ein kleines Kind zu tragen, dazu noch für ein Mädchen. Er hätte mich auch einfach seiner Haushälterin Mrs. Rowan überlassen können, aber sein Pflichtgefühl gebot ihm, sich persönlich um meine Erziehung zu kümmern. Er hatte in der Armee gedient und führte das Haus wie eine Kaserne. Kleine Mädchen, die oft vergaßen, dass sie nicht auf der Treppe spielen oder nur sprechen sollten, wenn sie gefragt wurden, waren ihm ein Ärgernis. Und dass kleine Mädchen Liebe brauchten, hat er nie verstanden …“
    Es lag so viel Kummer in ihrer Stimme, dass Yusef sie erneut in die Arme zog. Nur um sie zu trösten, sagte er sich, aber sein Verlangen regte sich, je länger er ihren biegsamen Körper an seinem spürte. Er suchte ihre Lippen und küsste sie sanft.
    Anfangs ließ Gemma es geschehen, dann plötzlich schob sie ihn weg. „Ich brauche keine Küsse aus Mitleid.“
    Sanft berührte er ihr Gesicht. „Du weißt, dass es mehr als Mitleid ist. Zwischen uns geschieht etwas Besonderes. Du fühlst es auch, sonst würdest du meine Küsse nicht so leidenschaftlich erwidern. Aber …“
    Seine Stimme verlor sich, doch er streichelte immer noch ihre Wange und schaute ihr dabei tief in die Augen. „Aber leider darf ich dem nicht nachgeben, meine goldene Schönheit, auch wenn ich es mir noch so sehr wünsche. Die Verhältnisse in meinem Land sind nicht stabil genug, als dass ich es riskieren könnte …“
    â€žEine Affäre mit einer Ausländerin zu haben?“, beendete sie seinen Satz und wich zurück. Sie fühlte sich abgewiesen, obwohl sie doch eigentlich entschlossen gewesen war, diesem Mann zu widerstehen, weil sie wusste, wohin solche Gefühle führten.
    â€žEine Ausländerin zu heiraten“, berichtigte er ernst.
    Ihr Herz fing wild an zu klopfen. Gemma schüttelte abwehrend den Kopf. „Du kannst nicht jede Frau heiraten, die du anziehend findest.“
    â€žBei den anderen habe ich nie daran gedacht“, betonte er und beugte sich vor, um mit dem Mund hauchzart über ihre Lippen zu streichen.
    â€žWir sollten nicht vergessen, dass wir in einem Krankenzimmer sind.“ Gemma entzog sich ihm. Höchste Zeit, das Gespräch auf ein unverfänglicheres Thema zu lenken. „Über meine Kindheit haben wir gesprochen, erzählst du mir auch von deiner?“
    Sie war ein wenig von ihm abgerückt, sodass ihre Körper sich nicht mehr berührten. Nicht dass es einen Unterschied gemacht hätte, Yusef war sich ihrer Nähe deutlich bewusst. Keine Frau hatte ihn jemals so fasziniert wie diese hier. Es konnte nicht nur an ihren hinreißenden roten Locken und den tiefgründigen hellgrünen Augen liegen, dass er sich so stark zu ihr hingezogen fühlte.
    â€žDeine Kindheit, wie war sie?“, wiederholte sie ihre Frage, und er begriff, dass Reden im Moment besser war als über diese rätselhafte Anziehung nachzugrübeln.
    â€žMeine Mutter hat meinen Vater nach meiner Geburt verlassen“, begann er langsam.
    â€žSie hat ihn verlassen?“
    Ihr Erstaunen amüsierte ihn. „Im Ausland hat man bestimmte Vorstellungen von unserer Kultur. Selbst in meinem Land gibt es Scheidungen. Meine Mutter hatte sich, aus welchen Gründen auch immer, entschieden, zu gehen …“
    â€žUnd hat dich mitgenommen, hoffe ich doch!“
    Das kam so vehement heraus, dass Yusef lächeln musste. Aber sie hatte ja auch ohne Mutter aufwachsen müssen.
    â€žNein, das stand zu keiner Zeit zur Debatte. Ich hatte eine Amme und wuchs zusammen mit den Kindern auf, die mein Vater von seinen anderen Frauen hatte. Es war eine unbeschwerte, schöne Kindheit. Brauchte man Wärme und Trost, war immer eine der Frauen da, sei es eins der Hausmädchen, eine Tante oder eine der Großmütter. Als ich dann elf wurde, fing für mich ein neues Leben an.“
    â€žInwiefern?“
    â€žAbed und ich wurden zu meinen älteren Brüdern auf ein englisches Internat geschickt. Ich habe England lange als ein seltsames, kaltes Land empfunden, an dessen Sitten und Gebräuche ich mich nicht gewöhnen konnte.“ Er schwieg kurz. „Deshalb kann ich einigermaßen nachempfinden, wie sich ein kleines Kind in einem Haus gefühlt haben muss, das wie eine Kaserne geführt wurde“, sagte er sanft. „Im Internat war es

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