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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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sie heißes Verlangen aufblitzen, auf das ihr Körper sofort reagierte. Ein erregendes Prickeln überlief sie bis zu den Zehenspitzen.
    â€žIch kann mich jetzt wieder um Moussa kümmern. Sicher möchtest du im Cockpit nach dem Rechten sehen“, sagte sie bewusst sachlich, um sich nicht anmerken zu lassen, welche sinnlichen Gefühle sein Blick in ihr geweckt hatte.
    Es funktionierte, denn das Begehren in seinen Augen erlosch. Yusef stand auf. „Gut, ich werde gehen. Aber während Moussa schläft, solltest du dich auch ein wenig hinlegen. Ruh dich aus.“
    Er berührte sie flüchtig am Arm und verschwand. Die Geste zeigte ihr, dass er einen Schlussstrich unter das gezogen hatte, was zuvor zwischen ihnen passiert war. Von jetzt an wird alles anders, schien er ihr damit sagen zu wollen. Obwohl sie ihm das Gleiche signalisiert hatte, so empfand sie doch eine unerklärliche Wehmut. Wie nach einem Verlust …
    Du hast einen Patienten zu versorgen, ermahnte sie sich und machte sich daran, Moussas Puls und Blutdruck zu messen. Dabei war ihr die ganze Zeit bewusst, dass die tief sitzende Flugangst immer noch in ihr lauerte. Sie konnte jederzeit zuschlagen, wenn sie es am wenigsten erwartete.
    Ihr fiel nur ein Mittel ein, diesen Gedanken zu verdrängen: Nachdem Gemma sich vergewissert hatte, dass Moussas Zustand stabil war, lehnte sie sich gegen die Kissen, schloss die Augen und träumte von Yusefs heißen Küssen …

6. KAPITEL
    Küsse waren allerdings das Letzte, woran Gemma dachte, als sie Stunden später die Sessellehnen umklammerte, während das Flugzeug zum Landeanflug ansetzte. Yusef saß im Cockpit, und sie hatte großes Vertrauen in seine Fähigkeiten, was ihre Panik allerdings nicht besänftigte. Um sich abzulenken, sah Gemma aus dem Fenster. Unter ihr schimmerte das türkisblaue Wasser des Golfs, aus dem rotgoldenen Wüstensand erhoben sich zerklüftete Berge.
    Die Berge der Morgenröte? Gern hätte sie Yusef gefragt, doch der war nicht erreichbar. Nicht nur körperlich. Vor gut einer Stunde hatte er sich umgezogen, und als er dann vor ihr stand, schien sich die neue Distanz noch vergrößert zu haben. Er trug ein wallendes weißes Gewand und auf dem Kopf die typische Kopfbedeckung der Beduinen, ein von schwarzen Kordeln gehaltenes Tuch. Die Kleidung unterstrich seine stolze Haltung. Er strahlte Macht und Autorität aus.
    Gemma war tief beeindruckt gewesen, hatte sich aber nichts anmerken lassen. Noch auf dem Bett bei Moussa sitzend, deutete sie nur eine leichte Verbeugung an.
    â€žMuss ich jetzt Hoheit zu dir sagen?“, fragte sie halb spöttisch.
    Statt einer Antwort bedachte Yusef sie nur mit einem grimmigen Blick. Dann kontrollierte er Moussas Werte und marschierte schließlich mit langen Schritten zum Cockpit, wobei das weiße Gewand um seine Knöchel wirbelte.
    Während das Flugzeug tiefer und tiefer sank, konnte Gemma die im Sonnenlicht leuchtenden weiß gekalkten Häuser erkennen, die die Küste säumten. Weiter landeinwärts verrieten hohe Kräne und Baustellen, dass in Fajabal moderne Zeiten angebrochen waren. Andere Gebäude wie Bürotürme und Hotels waren bereits fertig. Würde Yusef es schaffen, die alten Sitten und Werte mit der neuen Zeit in Einklang zu bringen?
    Ein kurzer Ruck verriet ihr, dass die Räder aufgesetzt hatten. Die Triebwerke heulten auf, als der Pilot auf Schubumkehr schaltete, um das Flugzeug abzubremsen. Erleichtert lockerte Gemma ihren Griff um die Lehnen. Schließlich kam die Maschine zum Stehen. Gemma löste den Sicherheitsgurt, um nach ihrem Patienten zu sehen.
    Zu ihrer Überraschung war er wach. „Bin ich zu Hause?“, fragte er mit schwacher Stimme.
    Gemma lächelte. „Gesund und munter – na ja, vielleicht nicht ganz gesund, aber wieder munter, wie ich sehe, Moussa. Ich vermute, auf Sie wartet schon der Ambulanzwagen, um Sie ins Krankenhaus zu bringen.“ Sie kontrollierte noch einmal seinen Blutdruck und wollte den Wert gerade eintragen, da spürte sie, wie hinter ihr jemand den Raum betrat. Fast lautlos zwar, aber das feine Prickeln auf ihrer Haut verriet ihr, wer es war.
    â€žDeinen ersten Flug hast du ja nun überstanden“, meinte Yusef, als sie sich zu ihm umdrehte. „Ich hoffe, der nächste wird für dich nicht so schrecklich.“
    Der nächste Flug würde der Flug nach Hause sein, wurde Gemma bewusst.

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